Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wir werden zu einer Einweggesellschaft

Steve Wozniak, Mitbegründer des Apple Imperium sagte in einem Interview, dass die Weiterentwicklung der Computerhardware an ihre Grenzen stieße. Nur die Programme könnten noch optimiert werden, um für den Menschen weiteren Nutzen zu bringen. Durch die Verbesserung von Algorithmen oder die Beschleunigung der Datenverarbeitung beispielsweise.

Doch die Computertechnologie habe auch ihre Kehrseite. Wir würden einander immer ähnlicher und litten an mangelnder Kreativität, Individualität und Unabhängigkeit. Die digitale Revolution mache uns zunehmend zum Einheitsmenschen.

Das kann man überall beobachten. An Siri, Alexa und Co. Eingekauft wird bei den großen Online Händlern. Rollenbilder finden wir nicht mehr in der Familie sondern auf Instagram. Unzählige Follower folgen Ratschlägen der Ideengeber – ganz normale Menschen, die als “influencer” bezeichnet werden und uns sagen, was wir essen oder anziehen sollen und wie unser Heim auszusehen hat. „Ideale“ oder Beziehungsmodelle werden uns durch die großen Streamingdienste wie Netflix oder Amazon eingebläut.

Doch es gibt sie noch, die Unverbesserlichen. Sie unternehmen skurrile Versuche, sich selbst mehr Individualität zu verschaffen und sich von der Masse abzuheben. Die Reichen durch Luxusgüter oder indem sie sich Imperien und damit Macht aufbauen. Die “Bürgerlichen” versuchen es mit besonderen Hobbies oder Reisen. Manche Heranwachsende probieren es mit provokanten Frisuren, Tattoos oder Musikgeschmack. Letztendlich lässt sich aber sogar der Strom der Individualisten in eine Kategorie stecken.

Persönlichkeitsbildung und Mentaltraining ist in aller Munde. Aber was lernen die Menschen dort? Selbst- und Fremdmanipulation? Finden sie dadurch ihre Persönlichkeit oder Individualität und Unabhängigkeit?

Nein, die Individualität, auf die wir so großen Wert legen, drückt sich nicht in unserem Äußeren aus. Dort gleichen wir Tieren mit unterschiedlichem Erscheinungsbild und Verhaltensweisen.

Im Inneren jedoch, im Herzen des spirituellen Menschen, finden wir Individualität. Denn jeder Mensch verfügt, ob bewusst oder unbewusst, über ein spirituelles Programm. Die Kabbalisten nennen es den “Punkt im Herzen”. Er hat seine ganz eigene Wurzel, seine ganz eigene Aufgabe und seinen ganz individuellen Weg im Rahmenwerk der spirituellen Welten. Keiner dieser “Punkte im Herzen” gleicht einem anderen. Er ist der Ort der wahren Potentialentfaltung und wurzelt in einer uralten “verschütteten” spirituellen Erinnerung. Wenn wir diesen Punkt durch Liebe zu anderen und Wertschätzung unserer umgebenden Natur entwickeln, können wir wirklich sagen: “Das bin ich!”

Die Kabbalisten über die Seele und die Gebote, Teil 3

Ein Gebot zieht das andere Gebot heran. Das Gebot (Mizwa) bedeutet die Verschmelzung, die Vereinigung, und stammt von den Worten „die einheitliche Ganzheit“ (Zawta Chada). Und darin besteht der Sinn: das Gebot, d.h. die erstmalige Verschmelzung mit dem Schöpfer, zieht das andere Gebot heran, d.h. eine noch größere Verschmelzung. (Das Buch „Degel machane Efraim“, Abschnitt „Korach“) Die ganze Korrektur führt zur noch größeren Vereinigung der ganzen Menschheit.

613 Gebote und 7 Gebote der Weisen sind 620 Funken des Lichtes. Und deshalb sagte Baal Schem Tow, dass ein Gebot (Mizwa) vom Wort die Ganzheit (Zawta) stammt. Das heißt die Ausführung des Gebotes (der Einigkeit) führt zur Verschmelzung mit dem Licht des Schöpfers. (Das Buch „Zror аchaim“, 38)

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