Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Kabbalisten über das Ziel der Schöpfung, Teil 16

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Warum ist der Schöpfer vor dem Menschen verhüllt?

Die Unvollkommenheit (in unseren Empfindungen) wurde durch die Verhüllung des Schöpfers hervorgerufen, der Sich den Geschöpfen nicht enthüllen und sie dadurch (durch Seine Verhüllung) nicht ursprünglich als vollkommen erschaffen wollte.

Der Schöpfer hat Sich (die Vollkommenheit der Eigenschaft des Gebens und der Liebe) im Gegenteil verhüllt und damit die Geschöpfe (in der in ihnen infolge der Verhüllung entstandenen entgegengesetzten Eigenschaft des Empfangens und des Hasses) unvollkommen gelassen. Denn das Licht des Schöpfers bringt Leben mit sich, und Seine Verhüllung ist die Quelle allen Übels.

Doch weil das Ziel des Schöpfers nicht verhüllt zu bleiben, sondern sich zu enthüllen und das gesamte durch die Verhüllung entstandene Übel zu beseitigen ist, ist es die Bestimmung der Geschöpfe, die Verhüllung des Schöpfers, sprich die Verhüllung des Guten, zu enthüllen.

Diese Enthüllung geschieht durch die Handlungen des Menschen, durch das Einhalten von Gesetzen und Regeln, auf die der Schöpfer uns in der Tora hingewiesen hat.

Das Einhalten dieser Gesetze führt den Menschen dazu, das ewige Leben (in seinen Empfindungen) zu erlangen, weil die Belohnung für das Erfüllen eines jeden Gebots (der Korrektur von jedem der 612 Verlangen der Seele) das Gebot (die Handlung selbst) ist, und zwar das Licht des Antlitzes des Schöpfers (die Erfüllung mit Geben und Liebe), das am Anfang seiner Schöpfung vor dem Menschen verborgen wurde.

Denn der Mensch ist dafür erschaffen, (im Bestreben nach der Angleichung an den Schöpfer) zu arbeiten, während er von dem bösen (egoistischen) Trieb beherrscht wird, wenn das Böse in ihm, das sich durch verschiedene (egoistische) Mängel (bezüglich der anderen) äußert, groß ist und er von dem Licht des Lebens (der Eigenschaft des Gebens) entfernt ist.

Das Erfüllen der Gebote jedoch (die Handlung des Gebens an den Nächsten und den Schöpfer) erleuchtet ihn mit (früher) verborgenem Licht, und wenn er alles, was ihm auferlegt wurde, erfüllt (alle 613 unkorrigierten, ursprünglich egoistischen Verlangen korrigiert) hat, wird sich der Mensch (in der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, da Adam von dome/ähnlich stammt) vervollständigen und mit dem Licht des Lebens erleuchtet werden (er wird in der Eigenschaft des Gebens das ewige und vollkommene Dasein, dem Schöpfer ähnlich, spüren).

Ramchal, Da’at T’vunot, Punkt 40

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