Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Finde deinen Platz im System des Universums

Frage: Wie bestimmen wir unseren Platz im System des Universums und wie finden wir den Weg zum Schöpfer, basierend auf dem Wissen, das wir von den Kabbalaunterrichten bekommen?

Meine Antwort: Wenn wir den Stoff lernen, scheint sich das System der Welten zu einem einzigen Bild zu vereinen. Das System kann deutlich erkannt werden. Aber wo bin ich im System? Dafür muss ich es offenbaren, sehen, fühlen, darin existieren und es im vollen Sinn des Wortes beherrschen.

Um dieses System zu offenbaren, muss sich ein Mensch über seine egoistische Natur erheben, da das gesamte System auf altruistischen Kräften und Prinzipien basiert. Daher kann der Egoist dieses System nicht erkennen, sehen, beherrschen, kontrollieren, darin existieren. Und das ist das wahre System der Welten.

Tatsächlich ist es anders als unsere Welt. Diese Welt ist eine illusorische, die wir durch unsere egoistischen Sinne und Qualitäten wahrnehmen. Das nennt man “Olam HaMedume” oder die “imaginäre Welt”.

Und die wirkliche Welt ist jene, in der die höhere und gute Kraft, die Schöpfer genannt wird, in seiner offenbarten Form existiert. In genau dieser Welt müssen wir uns selbst und unseren freien Willen erkennen, unsere Fähigkeit, die Höhere Welt zu beherrschen.

Frage: Wird jeder Mensch seinen Platz dort finden können?

Meine Antwort: Absolut jeder! Es ist die Existenz dieser oberen Welt, weshalb sich ein Mensch dort wiederfinden muss, seinen Platz, seinen Punkt, seine Wurzeln bestimmen muss, darin eintauchen und sich selbst voll verwirklichen muss.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 06.25.2017

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Man muss seinen Nächsten lieben

Frage: Der Schöpfer ist Liebe. Als Sie zum ersten Mal zu ihrem Lehrer Rabash kamen, haben Sie da die Kabbala irgendwie mit Liebe verbunden?

Meine Antwort: Nein. Bevor ich zu Rabash kam, und anfangs sogar mit ihm, war die Kabbala meiner Ansicht nach eine absolut trockene, strenge Wissenschaft, die ich beherrschen musste.

Frage: Was war Ihre Reaktion, als Sie zum ersten Mal hörten, dass man seinen Nächsten lieben muss?

Meine Antwort: Ich reagierte darauf mit einer Art von Zusatz: “So wird es wahrscheinlich offenbart“. Ich verstand, dass diese Worte irdisch, sehr begrenzt, sehr oberflächlich waren und auf nicht-spirituellen, sondern materiellen Qualitäten beruhten. Ich erklärte mir spirituelle Liebe als ein Streben nach etwas Erhabenem, als eine Möglichkeit, zu diesem Ideal zu gehören.

Das Prinzip „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ sollte in den Zehnern verwirklicht werden. Wir müssen das in seiner realen Lebensform annehmen und zwischen uns verwirklichen. Dann werden wir es erreichen können. Wir müssen versuchen, dies so schnell wie möglich zu tun, bevor uns alle möglichen Arten von natürlichen Leiden auf einen langen und schmerzhaften Weg führen.

 

Aus der russischen Kabbalalektion  6/8/17

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Die Kraft des Gedankens ist das Allheilmittel für alle Krankheiten

Nachricht: Das Verlangen bestimmt alles! Der berühmte Genetiker B. Lipton behauptet, dass es mit der Kraft des Gedankens möglich ist, uns von jeglicher Krankheit zu befreien. Die Forschungen Liptons haben gezeigt, dass ein gezielter psychischer Einfluss im Stande ist, den genetischen Kode des Organismus zu verändern.

Lipton hat geglaubt, dass der Mensch ein Bioroboter sei, dessen Leben dem Programm unterworfen ist, welches in seinen Erbfaktoren (Genen) gespeichert ist.

Die Gene bestimmen alles: Die Besonderheiten unseres äußeren Erscheinungsbildes, die Fähigkeiten und das Temperament, die Veranlagung zu Krankheiten und die Lebensdauer. Keiner kann seine persönliche genetische Kodierung ändern, alles ist von der Natur bestimmt.

Die Forschungen Liptons haben gezeigt, dass äußere Einflüsse auf Zellen und auf das Verhalten der Gene einwirken, und zu einer Strukturveränderung führen können. Aber kann man solche Änderungen mit Hilfe von psychischen Prozessen, also mit der Kraft des Gedankens bewirken?

Die Mediziner kennen den Placebo-Effekt: Man bietet dem Erkrankten einen neutralen Stoff an, mit der Behauptung, dass dies ein Wunder-Heilmittel sei. Im Endeffekt wirkt diese „Arznei“ wirklich heilend. Bis jetzt gibt es für diesen Effekt noch keine wissenschaftliche Erklärung.

Liptons Entdeckung gibt die folgende Erklärung: Durch den Glauben an die heilende Kraft der Arznei ändert der Mensch die Prozesse, die in seinem Organismus auf der molekularen Ebene ablaufen. Er kann so einige Gene abschalten und andere anschalten, also seinen genetischen Kode ändern.

Ähnliche Einflüsse auf die Gene kann man mit Hilfe einer Diät, dem Einfluss eines Mediums oder mit Hilfe von bestimmten physischen Übungen erreichen. Den Haupteinfluss auf die Gesundheit des Menschen (laut Lipton) übt aber die Kraft des Gedankens aus. 

Auf den ersten Blick ist alles äußerst einfach. Aber psychische Einstellungen müssen nicht nur in die Sphäre des Bewusstseins eindringen, welche nur 5% unserer  psychischen Aktivität ausmacht, sondern auch in die anderen 95%, in unser Unterbewusstsein. Gewöhnlich verneinen wir auf dem Niveau unseres Unterbewusstseins solch eine Möglichkeit.

Anmerkung: Der Mensch besteht aus Verlangen und Gedanken. Sie sind miteinander verbunden und üben einen gegenseitigen Einfluss aufeinander aus. Wenn wir gezielt mit dem Gedanken auf das Verlangen einwirken können, erzeugen wir dabei eine Umstrukturierung des gesamten Organismus und dann der Seele selbst!

Das Problem liegt im Unterbewusstsein. Das kann man nur mit Hilfe einer richtig organisierten Gruppe überwinden, mit Hilfe eines Verbindungsseminars. Dabei erwecken wir O“M, welches das Verlangen ändert und zur optimalen Umstrukturierung von allen Systemen des Organismus führt.

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Die Letzte Generation: Jeder wird seine eigene Nische füllen

Es wird in der Gesellschaft der Letzten Generation keine Unternehmer geben und niemand bleibt zurück, da jeder in der kollektiven Seele seine eigene Nische füllen wird. Es wird der Gesellschaft klar sein, dass sie ohne die Beteiligung jedes Einzelnen nicht vollständig ist. Jeder Mensch wird gleichberechtigt behandelt, da das System integral ist. Aus diesem Grund gibt es in der Gesellschaft der Letzten Generation keine Unterdrückten, keine Unterdrücker, keine Gewinner und keine Verlierer.

Frage: Warum hat die Natur die Menschen in unterschiedliche Klassen eingeteilt?

Antwort: Damit sie an sich arbeiten können.

Frage: Wenn jemand in der Letzten Generation eine brillante Idee hat, wird er sie dann verwirklichen können?

Antwort: Wenn du in einem integralen System existierst, dann wirst du, sofern du dich in der richtigen Position innerhalb dieses Systems befindest, nicht in der Lage sein, plötzlich eine brillante Idee zu entwickeln, die du nicht verwirklichen kannst. Du wirst nirgendwo hingehen oder irgendetwas beweisen müssen. Das was in dir aufsteigt, ist für das Gleichgewicht des Systems notwendig, speziell für den Ort, den du bewohnst. Da wir im Moment noch nicht in diesem System sind, muss das Individuum seine Ideen irgendwie vorantreiben.

Frage: Aber tritt das nicht gerade deshalb auf, weil mich das System beeinflusst? Ist es nicht so, dass ich gerade jetzt seine Wirkung nicht spüre, aber in der Gesellschaft der Zukunft werde ich sie spüren. Ich werde diesem System dankbar sein, egal was geschieht? Wird es Dankbarkeit geben?

Antwort: Absolut. Bis zum vollkommenen Glück.

 

Aus KabTV´s „Die Letzte Generation“  8/7/17

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Spirituelle Liebe

Frage: Ist es möglich, Beispiele für echte spirituelle Liebe aufzuzeigen, um dies in der Praxis zu verstehen?

Antwort: Sie werden das nicht verstehen können. Ein Hund fühlt nicht die Liebe zwischen zwei Menschen, da sich ihre Liebe auf einer anderen Ebene befindet.

Spirituelle Liebe ist die Beziehung zwischen den Plus- und Minuspunkten zweier Menschen, die ihre entgegengesetzten Eigenschaften nicht zerstören, sondern diese gegenseitig als Hebel nutzen.

Wie Archimedes sagte: „Gib mir einen Platz zum Stehen und mit einem Hebel werde ich die Welt bewegen“. Auch wir brauchen einen negativen Hebel, um in die höhere Welt aufzusteigen.

 

Aus dem russischen Kabbalauntericht 6.8.17

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Neid ist eine wertvolle Qualität

Frage: Was ist Neid und wie kann man ihn für den spirituellen Fortschritt nutzen?

Antwort: Der Neid ist eine sehr gute Qualität, ebenso wie die Schande. Scham jedoch scheint dich zu bremsen, hält dich auf, veranlasst, dass du dich versteckst und schrumpfst. Im Gegensatz dazu erweitert dich Neid, treibt dich voran, deshalb müssen wir ihn nutzen.

Das Wichtigste ist der Neid zwischen den Freunden. Wenn ich im Unterricht sitze, schaue ich jeden einzelnen an und beneide ihn endlos. Ich hasse sie nicht, sondern ich beneide sie. Hier müssen wir uns  kontrollieren, da Abneigung zusammen mit Neid auftritt.

Ich bin für die Tatsache dankbar, dass mir mein Freund zeigt, was er kann, was er weiß, wie er sich fühlt und so weiter. Es wächst in mir ein weißer Neid zur Sehnsucht an und treibt mich vorwärts.

Aus diesem Grund ist Neid eine sehr gute Qualität.

 

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 13.08.17

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Wie werde ich unsterblich?

Bemerkung: Die Menschheit hat immer versucht zu verstehen was eine Seele ist, warum die Menschen auf alles unterschiedlich reagieren, warum sie die Welt genau so wahrnehmen und nicht anders. Das Studium darüber führte zur Entwicklung der Psychologie.

Mein Kommentar: Seit tausenden von Jahren haben die Kabbalisten sehr ernsthaft studiert, was eine Seele ist und sie offenbart. Sie führten nicht nur Forschungen durch und schrieben Bücher, sondern sie enthüllten sie absolut verlässlich aus ihrer eigenen Erfahrung.

Aber aufgrund der Tatsache, dass die Menschheit die Seele nicht offenbaren konnte, erfand sie Religionen, die dem Menschen Unsterblichkeit versprachen, wenn er bestimmte Handlungen in dieser Welt verrichtet.

Tatsächlich müssen wir, um unsterblich zu werden, unseren Egoismus verlassen, weil er uns zerstört, uns auffrisst. Indem wir uns darüber erheben, erwerben wir die Eigenschaft des Gebens, wir treten in die nächste Dimension ein und auf diese Weise beginnen wir uns wirklich unsterblich zu fühlen.

Dies kann ein Mensch in unserer Welt erreichen, in diesem Leben, jetzt, und er muss keineswegs sterben, um das zu erfahren. Das ist das Ziel der Kabbala. Studiere es und du wirst sehen, wie nahe dir das gehen kann.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 9/3/17

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„Hunde bellen – aber die Karawane zieht weiter“

Frage: Mal angenommen ein Mensch beginnt mit dem Unterricht in unserer internationalen Kabbala Akademie. Auf einmal stößt er im Internet auf Kritik gegenüber der Kabbala von Laitman. Wie muss man darauf reagieren?

Antwort: Reagieren Sie wie sie möchten, das ist ihre Sache. Ich hoffe, noch einige Jahre am Leben zu bleiben, bis ich alle Bereitwilligen zum spirituellen Ziel führe. In dieser Zeit werden über mich noch viele „wunderbare“ Seiten verfasst.

Wie kann man darauf reagieren? Ignorieren. „Hunde bellen – aber die Karawane zieht weiter“. Wir können nichts machen. So ist die menschliche Natur. Ich verstehe das und setze mich darüber hinweg, deswegen ist das für mich einfacher. Sie sind diejenigen, die vor Wut schäumen.

Frage: Angenommen ein Anfänger beginnt mit voller Begeisterung Laitman zu lesen. Dann stößt er plötzlich auf etwas Schlechtes – so spielt die Natur mit dem Menschen. Entsteht hier die Freiheit der Wahl?

Antwort: Ja. Lasst ihn sich damit auseinandersetzen, was Laitman sagt und was die anderen sagen.

Frage: Welche Werkzeuge hat er, um sich darüber Aufschluss zu verschaffen?

Antwort: Den Punkt im Herzen. Wenn er ihm keine Ruhe lässt, so wird er ihn zwingen nicht meine Bücher, sondern die von Baal HaSulam aufzuschlagen. Nach und nach wird er verstehen, dass dort die göttliche Weisheit eingebettet ist – keine irdische, sondern die von der nächsten Ebene.

Deswegen wird er sich niemals mit der Ausführung von mechanischen Handlungen in dieser Welt zufrieden geben, oder einer Religion. Er wird die Quelle des Lebens, sein Schicksal begreifen wollen: woher komme ich, wofür lebe ich, wohin gehe ich. Er wird ohne dies nicht leben können, die Natur wird ihn dazu zwingen.

Alle Probleme, die wir heute sehen – Naturkatastrophen, Hurrikans und Kriege sind ausschließlich dafür notwendig, den Menschen zu zwingen, auf die Frage nach dem Sinn des Lebens eine Antwort zu finden. Sonst ist das Leben komplett leer.

 

Aus dem Unterricht vom 10.09.2017

[#217454]

Antworten der MAK online Lehrer auf Fragen der Blog Leser

Frage: Wie studiert man richtig TES?

Antwort: TES studiert man nur in der Gruppe nach Absprache der Absicht. Bei Bedarf klärt man alle Probleme zur Absicht in einem separaten Seminar.

Frage: Kann ein und dieselbe Person gegenüber einigen Menschen spirituell erfahrener sein, hinter dem Machsom sein, und gegenüber anderen Menschen sich in der einfachen Verhüllung befinden? Oder ist der Grad der spirituellen Offenbarung absolut offensichtlich? Kann man überhaupt seine eigene Stufe feststellen oder Schlussfolgerungen über die dich umgebenden Personen ziehen?

Antwort: Die spirituelle Offenbarung vollzieht sich gegenüber der höheren Lenkung und nicht gegenüber den umgebenden Personen. Der Grad der eigenen spirituellen Offenbarung ist für einen Kabbalisten offensichtlich. Über den Grad der Offenbarung eines anderen Kabbalisten kann er in dem Maße urteilen, in dem er (der andere Kabbalist) sich ihm offenbaren möchte.

Frage: Was ist Maaser?

Antwort: Maaser (ein 10tel des Gehalts) wird von dem Netto Einkommen abgerechnet. Er beträgt 10% Prozent.

Frage: Sind die Wechselwirkungen der Seele und des Körpers den Wechselwirkungen der Nekudot de SAG und Sof de Galgalta ähnlich?

Antwort: Wenn man unter „dem Körper“ nicht unseren Eiweißkörper annimmt, sondern das, was in der Kabbala als Körper bezeichnet wird, und zwar das egoistische Verlangen Genuss zu empfangen, und wenn man unter der „Seele“ die „Funken“ des Gebens (welche ein Mensch von oben erhält) versteht, dann sind diese beide Mechanismen sich nicht nur ähnlich, sondern sie sind Wurzel und Zweig.

Frage: Tritt das Licht in Malchut de Keter bei dem ersten Empfang des Lichtes nach Z“A (Zimzum Alef) ein?

Antwort: Aus Ihrer Frage ist nicht klar, von welcher Sefira Keter Sie sprechen. Wenn die Rede von der Welt der Einschränkung ist (Malchut nach Z“A), dann ist genau die Sefira Keter dieser erste Parzuf der Welten, die das Licht empfangen. Der Siwug wurde auf Malchut de Keter gemacht, also genau sie hat das Licht erhalten.

Frage: Tritt das Licht in die KaCHaB von Malchut de Malchut beim ersten Empfang des Lichtes nach Z“A ein?

Antwort: Ja, weil sich in der Spiritualität das Gesamte und das Einzelne ähneln. Bei der ersten Lichtverbreitung nach Z“A tritt das Licht in alle Kelim ein, außer in Malchut, allerdings in Form einer „dünnen Linie“.

Frage: Was würden sie raten, wenn man die Kabbala seit langem studiert und die Notwendigkeit des TES Studiums aber erst jetzt auftaucht? Wo fängt man an? Gibt es noch etwas außer den Lektionen im Archiv?

Antwort: Wenn ihr schon Pticha und die grundlegenden Artikel studiert habt, dann schaltet Euch bitte einfach zu unseren täglichen Unterrichten dazu oder ladet sie euch aus dem Archiv herunter. Es ist nicht empfehlenswert den TES selbständig zu studieren. Habt keine Angst, dass ihr etwas nicht versteht. Das gemeinsame Studium mit der Gruppe ist wichtiger als das Verständnis. Ihr schließt euch in die gemeinsame spirituelle Arbeit ein und zusammen zieht ihr das Licht der Korrektur an.

Frage: Ist es so zu verstehen, dass die Gruppe selber nach dem Prinzip der Pyramide aufgebaut ist und auf ihrer Spitze stehen die Menschen der BB Gruppe, die sich in „Lishma“ befinden und der Lehrer entwickelt sich dann durch sie? Wenn solche Menschen in anderen Gruppen erscheinen, wird dann durch ihre Verbindung die Spitze der Pyramide qualitativ verstärkt und durch sie auch der Lehrer und es kommt zu einer qualitativen Verstärkung der gesamten Pyramide? Ist es in diesem Fall richtig, die Spitze der Pyramide zu einer eigenen Gruppe zu verbinden, zu einem Zentrum, oder geht die Berechnung von der Spitze bis zur Grundlage der Pyramide und die Gruppen müssen auf allen Ebenen miteinander verschmelzen?

Antwort: Ja, die Gruppen müssen auf allen Niveaus in einem System des Gebens verschmolzen sein. Eine ähnliche Verschmelzung ist für die Spiritualität charakteristisch. Man kann hier die Vielfalt der Details erkennen, die sich aber alle in vollkommener Einheit miteinander befinden, in der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, dem Einzigen. 

Frage: Wenn ich als Ergebnis der Arbeit für die Korrektur des offenbarten Bösen einen Zustand erreicht habe, wo ich das Geschehen mit dem Schöpfer verbinden kann, danach die Freude darüber, dass ich die Empfindung, diese Möglichkeit erhalten zu haben, annehmen und  rechtfertigen kann. Aber die Empfindung der Erhabenheit des Freundes wurde noch nicht erreicht, ich habe ihm gegenüber einfach keinen Hass mehr, und das Wichtigste ist, dass der Abdruck meines Misstrauens zu ihm blieb. Bedeutet das, dass ich den Glauben noch nicht erreicht habe und dass die Arbeit nicht vollendet ist? Muss ich weitermachen?

Antwort: Es ist besser und richtiger die Arbeit in der Gruppe zu verrichten, sie in deinem Herzen zu vereinen, sie als erhaben zu sehen, einheitlich, korrigiert, und nicht hinsichtlich einzelner Freunde zu arbeiten.

Frage: 1. Würden Sie uns raten, eine gemeinsame Erholungszeit für unsere Studenten aus verschiedenen Gruppen mit einem gemeinsamen Verbindungsziel zu veranstalten? Dürfen sie nur ihre „nächsten“ Studentenfreunde einladen? Wenn solche Veranstaltungen Neid und Eifersucht bei Vertretern aus anderen Gruppen erzeugen, weil sie entweder nicht eingeladen wurden oder nicht teilnehmen konnten, ist dann diese Arbeit nur für die Offenbarung des Bösen bei den Neidern und für ihre Arbeit an der Korrektur? Ist das nur ein Neider gegenüber der Verbindung (nach dem Motto: Selber kann ich nicht und will ich nicht, dann sollen das andere auch nicht tun)?

2. Wenn zu einem Studenten aus einer Gruppe Gäste aus einer anderen Gruppe kommen, muss er die anderen Mitglieder der eigenen Gruppe zu sich einladen oder ist das eine persönliche familiäre Angelegenheit (wie der Besuch von Verwandten, die keine Studenten der Kabbala sind)? Wenn solche Versammlungen Neid und Eifersucht bei der Mitgliedern der eigenen Gruppe erzeugen, weil sie der Gastgeber aus eigenen Gründen nicht zum Treffen eingeladen hat, obwohl sie sich treffen wollten und dem Freund das gesagt haben, kommt dieselbe Frage wieder: Wird diese Arbeit den Neidern für die Offenbarung des Bösen gegeben und diese Handlung stellt in ihrem Kern eine Verbindung für die Gäste und den Gastgeben dar? Ist nur der Neider gegen die Verbindung?

Antwort: 1. Ja, diejenigen, die sich erholen wollen und jemanden von den Freunden einladen möchten, sind in der Auswahl der Freunde frei. Es existiert ein Prinzip: „vom Leichten zum Schweren“, deswegen unterhalten sich die Menschen auf der materiellen Ebene am Anfang mehr mit denjenigen, die ihnen nahe stehen, mit denen es leichter ist. Das ist normal.

Bei keiner Arbeit soll man eine Berechnung machen, das Böse zu offenbaren, auch nicht bei solchen Einladungen. So eine Berechnung ist schädlich, man soll sich nicht schaden. Alles wird nur für die Verbindung und die Anziehung des Lichtes geplant.

2. Die Anspielung auf die „Gründe“ des Gastgebers macht die gesamte Situation unklar. Wenn man diese Gründe nicht berücksichtigt, ist das Verhalten des Gastgebers nicht richtig. Wenn die Freunde das Verlangen hatten, sich für die Verbindung zu treffen, dann muss man sich mit ihnen zusammen beraten und so planen, dass es die Zeit für ein gemeinsames Treffen gibt. Man sollte alle Annehmlichkeiten und Unannehmlichkeiten besprechen, sogar ein Seminar dazu durchführen. Die gemeinsame Überwindung der Schwierigkeiten, welche bei der Organisation des Treffens entstehen, wird alle Teilnehmer auf eine noch höhere Stufe der Einheit erheben.

Ich wiederhole nochmal: Man darf nicht dem Freund „Arbeit für seine Korrektur“ geben, er ist schon korrigiert. Indem du das machst, fügst du dir einen doppelten Schaden zu.

Frage: Ich mache so eine Periode durch, wo es sehr schwer für mich ist zum Morgenunterricht aufzuwachen. Überall sind Probleme, ein Gefühl von Verklemmtheit, die äußere Welt übt einen großen Druck auf mich aus. Ich weiß nicht mehr wie ich den Schöpfer bitten soll, die Gruppe bitten soll, dass sie für mich ein wenig die Wichtigkeit erheben. Ich habe so ein Gefühl, als wenn der Schöpfer mich verlassen hätte. Ich kann nicht zum Unterricht kommen und in dieser Welt kann ich auch nicht wie ein Tier leben. Bitte, geben Sie mir einen Rat. Was soll ich tun?

Antwort: Es gibt ein paar Methoden. Wenn es die Möglichkeit dazu gibt, ist es empfehlenswert sie wie einen Aufgabenkomplex durchzuarbeiten.

Es ist empfehlenswert sein Gehirn abzuschalten und alles automatisch zu erledigen. Man stellt sich nur auf die nächsten Ziele ein ohne auf Einzelheiten einzugehen, nach Stundenplan: um 10:00 Uhr lese ich einen Absatz aus Shamati, einfach so, so ist es bei mir eingetragen. Um 14:00 Uhr höre ich die Aufzeichnung des Ausschnitts aus dem Unterricht oder ein Lied von BB. Während der Fahrt zur Arbeit und von der Arbeit nachhause höre ich die Lieder von Bnei Baruch und die Lektionen. Es ist unwichtig ob ich zuhöre oder nicht.

Die Wichtigkeit kann man nur bei demjenigen erheben, der seine Bewegung verlangsamt hat. Wenn „der Geist des Lebens“ verschwunden ist und der Mensch sich als spirituell tot empfindet. Bei einem Gestorbenen die Wichtigkeit zu erheben ist bloß Zeitverschwendung. Deswegen bittet der Mensch seine Gruppe, sich um seinen Körper zu sorgen: ihn zu wecken, ihn zum Unterricht mitzunehmen, egal ob er dabei einschlafen wird oder nicht. Morgen noch mal und später noch mal. Man muss sich fester an seine Pflichten in der Gruppe halten, wenn solche existieren. Wenn nicht, muss man welche festlegen und sie erledigen.

Man sollte spielen. Mit sich selber witzeln, über sich Witze reißen: „Du bist so faul und so schädlich für die Gruppe“. Man kann sich als Faultier vorstellen, das mitten im Unterrichtsraum hängt… so sollte man mit sich reden, wie mit einem Esel, und so weiter…

Frage: In einem der Unterrichte haben Sie gesagt, dass sogar zwei Personen zur vollkommenen Verbindung kommen können. Wenn die beiden zwischen sich ein besonderes Maß der Verbindung spüren und in dieser Verbindung einen Unterschied zur gesamten Gruppe sehen (dass die Gruppe mehr dem Äußeren Aufmerksamkeit schenkt und sie dem Inneren, und dabei weicht sogar die Gruppe vom Ziel ab). Sollten die beiden die Gruppe verlassen und die Arbeit zu zweit weiterführen oder muss man trotzdem Teil der Gruppe bleiben, an den Gruppenveranstaltungen teilnehmen und sich anstrengen, um den Punkt der Einheit mit der Gruppe zu finden?

Antwort: So eine egoistische Verbindung zwischen zwei Personen innerhalb einer Gruppe führ bestimmt dazu, dass sie jegliche Möglichkeit, die Gruppe über dem Verstand zu sehen, als korrigiert und erhaben, verlieren. Alle in der Gruppe werden als kleinlich erscheinen, die Gruppe als eine, die sich vom Ziel abgewendet hat.

Die beiden können sich gegenseitig nur dadurch helfen, dass sie in der Unterhaltung miteinander die Gruppe erheben, das Ziel und den Schöpfer erheben. Wenn sie die Gruppe weiterhin niedriger als sich selber sehen, werden sie dabei die Zerstörung in die Gruppe bringen.

Frage: Ich habe klar und deutlich in ihrer Ansage gehört, als Sie zum Auditorium gesprochen haben, dass sich bei dem Kabbalastudium das Leben nicht ändert. Das Leben geht so weiter wie es war, ihr werdet einfach die Wissenschaft offenbaren. Wofür brauche ich dann die Kabbala, wenn sich in meinem Leben nichts ändert? Ich bin doch deshalb zur Kabbala gekommen, um mein Leben zu regeln?!

Antwort: In Ihrem Leben wird sich das Wichtigste ändern: Sie werden alles, was sie haben mit anderen Augen sehen.

Einen entwickelten Menschen stört es am meisten in seinem Leben, dass er keinen Sinn darin findet. Wenn ein Mensch plötzlich einen Sinn sieht in dem was geschieht, dann ändert sich nicht nur seine Einstellung, das verändert sein Leben. Die Menschen kommen nicht zur Kabbala, um in eine andere Welt zu fliegen, sondern um den Sinn des Geschehens in dieser Welt zu verstehen. Im Endeffekt offenbaren sie diese „Wissenschaft des Sinnes“. Dabei werden sich vielleicht Kleinigkeiten ändern, aber eine neue Weltanschauung verändert das gesamte Leben eines Menschen.

Frage: Was soll man tun, wenn bei dem Kabbalastudium alle Verlangen anfangen abzusterben (die Familie, die Arbeit, die Selbstverwirklichung, TV-Unterhaltung)? Man will nichts mehr außer der Kabbala. Alles scheint so kleinlich. Ist das ein großes Problem oder eine der Stufen, die man erklimmen soll?

Antwort:  Der Egoismus hat gespürt, dass sich darin ein größerer Genuss befindet und der Mensch ist wie ein Kind bereit, alle alten Spielzeuge wegzuwerfen und mit dem neuen Spielzeug zu spielen. Sobald er spürt, dass es für das Fortschreiten nicht ausreicht nur zu studieren, sondern dass man sich vor anderen annullieren muss, vor der Gruppe, ansonsten passiert nichts, erst dann beginnen die Schwierigkeiten. Dann werden die Kräfte gebraucht, die notwendig sind, um sich auf diese Stufe zu erheben.

Anderseits ist diese neue Passion des Egoismus ein Geschenk, weil sie die Möglichkeit eröffnet, in der äußeren Welt genau das zu tun, was wirklich nötig ist. Denn während der Egoismus den Genüssen unserer Welt nachrennt, scheint alles wichtig zu sein und es ist schwer auszuwählen, was wirklich wichtig ist.

 

26/01/2013

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Kabbalistisches Gesundheitsrezept

Frage: Wie deuten die Kabbalisten den Begriff der Gesundheit?

Antwort: Es gibt ein bekanntes Sprichwort „In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist“. Aber die Kabbalisten behaupten im Gegenteil, dass „in einem gesunden Geist ein gesunder Körper wohnt“.

Der gesunde Geist ist der Zustand, in welchem der Mensch für das Geben, für das Wohl seiner Nächsten und der ganzen Menschheit arbeitet.

Wenn wir mit dieser Absicht leben könnten, dann würden wir uns in der ewigen Existenz, in absoluter Gesundheit befinden. Wir hätten keine Vorstellungen davon, was Krankheit oder ein schlechter Zustand bedeuten. Der Mensch bliebe die ganze Zeit gesund, weil alle Krankheiten die Folge selbstsüchtiger Gedanken sind.

Dabei entsteht sofort die Frage: „Warum werden dann die Kabbalisten krank?“  Bis die ganze Menschheit korrigiert sein wird, werden die Menschen füreinander krank. Die Kabbalisten sind an die ganze Menschheit gebunden, und erkranken deshalb auch zusammen mit allen anderen Menschen.

Wenn wir uns demnächst der Korrektur nähern, werden wir seltener krank und leben länger. Folglich erlangen wir den Zustand, in dem die Empfindungen des Lebens durch die Empfindungen der Unsterblichkeit und der gesunden Existenz ersetzt werden.

Aus dem russischsprachigen Unterricht, 20.08.2017

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