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Zwei Niveaus der Verlangen: der Vater und die Tochter

Und wenn der Mensch seine Tochter in die Sklaverei verkaufen wird, dann wird sie im Unterschied zu den Sklaven nicht daraus befreit [Tora, Exodus, Mischpatim, 21:7]

Die Tora spricht nur über die Korrektur der Verlangen. Unter der Sklaverei wird die Zugehörigkeit eines Verlangens zu einem anderen verstanden, das stärker ist und welches deshalb das schwächere Verlangen korrigieren kann. Auf diese Weise war in den altertümlichen Zeiten auch der gemeinsame, soziale Haushalt organisiert.

„Meine Tochter“ sind jene Verlangen, die ich offenbare, aber nicht selbst korrigieren kann. Ich kann meine Tochter nicht heiraten, um zusammen mit ihr die folgenden Stufen der Nachkommenschaft zu zeugen. Deshalb – auch wenn ich, als Vater, meine Verlangen entwickele, verbinde ich mich dennoch nicht mit dem Wunsch, der als „die Tochter“ genannt wird, d.h. ich gehe nicht zu ihr mit meinem Schirm, wenn über ihr ein anderer Schirm, ein anderes Verlangen herrschen soll. Somit gehört sie einem anderen. Aus diesem Grund „verkaufe“ ich sie, damit sie jemandem gehört.

Deshalb ist eben gesagt, dass „sie aus der Sklaverei nicht befreit wird, wie es die Sklaven tun können“, denn der weibliche Wunsch gehört nur Bina, in der es sich befindet.

Auszug aus dem TV- Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 11.03.2013