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Worum am Grabe eines Kabbalisten bitten

LaitmanFragen, die ich dazu erhalten habe, ob ein Mensch die Gräber der Rechtschaffenen besuchen sollte und worum man an diesen Stellen bitten sollte:

Frage: Ich würde gerne die Gräber der Rechtschaffenen auf dem Berg Miron besuchen. Die Reise, an der ich interessiert bin, findet nachts statt und der Reiseorganisator sagte, gemäß Kabbala könne man den Umlauf des Mondes dafür benutzen, zu berechnen, was die beste Zeit für eine Bitte um Heilung von Krankheit wäre. Ich hörte jedoch auch die Meinung eines anderen, der Kabbala studiert. Er sagte, man solle das nicht machen. Ich würde gerne herausfinden, ob man das machen kann und warum gerade nachts?

Antwort: Niemand besucht jemals Gräber bei Nacht. Die einzige Ausnahme ist die Nacht von Lag BaOmer, in der Menschen in ganz Israel und auch am Berg Miron, am Grab von Rashbi, dem Autor des Buches Sohar, Freudenfeuer entzünden. Dies ist ein antiker Brauch. Jedoch bei Vollmond um die Heilung von Krankheiten zu bitten hat nichts mit Kabbala, sondern nur mit Mystizismus und Schamanismus zu tun.

Rabash und ich gingen gewöhnlich für zwei Tage in der Woche nach Tiberias und manchmal besuchten wir das Grab von Rashbi auf dem Berg Miron. Rabash respektierte diesen Ort. Jedoch sah er diesen nicht als einen Ort an, um nach der Lösung von körperlichen, egoistischen Problemen der Menschen zu bitten, sondern vielmehr nur als einen Ort, um nach der Gleichheit mit dem Schöpfer zu bitten. Wenn ein Mensch dort ist, sollte er um die Fähigkeit bitten, seinen Nächsten zu lieben, anstatt sich mit dem eigenen tierischen Körper zu befassen, mit dessen Heilung oder anderem Nutzen.

Die Kabbala ist per Definition die Methode der Enthüllung des Schöpfers (die Eigenschaft der Liebe und des Beschenkens) an einen Menschen in dieser Welt (in diesem Leben). Die Kabbala birgt keine Beziehung zum Empfangen für sich selbst. (Lesen Sie die Definition im Artikel „Das Wesen der Wissenschaft der Kabbala“)

Zwischen den Jahren 1979 und 1991, als ich Rabash kannte, besuchte er die Klagemauer nur einmal, 1983. Er ging nur 2 – 3 Meter an der Mauer vorbei und kam dieser nicht einmal nahe, ganz zu schweigen davon, dass er sie berührt hätte. Er besuchte das Grab des Ari einmal in zehn Jahren.

Baal HaSulam sagte einmal, dass es ihm wirklich egal sei, wo sie den Sack mit seinen Knochen beerdigen würden. Als er verschied und seine Studenten nicht wussten, wo sie ihn begraben sollten, erinnerte sich ein Student daran, dass Baal HaSulam gerne auf einem bestimmten Hügel spazieren ging und dort begruben sie ihn.

Einmal fragte ich Rabash um Erlaubnis, das Grab von Baal HaSulam zu reparieren, es zu kalken, einen Platz für Kerzen zu schaffen usw. Rabash sagte mir, dies anderen zu überlassen, da es wichtigere Dinge zu tun gäbe. Rabash bereitete auch kein Grab für sich selbst vor, obwohl dies ein Brauch unter Religiösen ist. (In der Vergangenheit wurden die Körper nicht bestattet, sondern in einer Höhle eingeschlossen, welche für diesen Zweck ausgehoben wurde. Dort wurden die Körper für einige Zeit belassen, bis nur noch die Knochen übrig waren und diese wurden in ein Gefäß verpackt.)

Kabbalisten achten nichts Körperliches. Jeder Mensch achtet was ihm wichtig ist und woran er hängt – den Körper oder die Seele. Für Kabbalisten ist der Körper dazu gedacht, Arbeit zu verrichten wie ein Tier (wie z.B. Rinder). All seine Aufmerksamkeit ist auf die Entwicklung der Seele gerichtet – den Teil des Schöpfers im Menschen, die Eigenschaft der Liebe und des Beschenkens.

Frage: Rashbi ist auf dem Berg Miron begraben und tausende von Leuten besuchen jedes Jahr sein Grab. Ist dies etwas, was der Schöpfer ihnen auftrug zu tun oder kommen diese Anweisungen von religiösen Führern, welche die Menschen beeinflussen wollen und über diese Macht haben wollen?

Antwort: Die Kabbala befürwortet dies, da es Menschen näher zur Kabbala und zu deren Respektierung bringt und sie somit daran Interesse finden.

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