Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wir und die Welt auf dem aktuellen Abschnitt

Frage: Die Freunde in der ganzen Weltgruppe spüren absolut real, dass wir immer – wenn es uns auch nur für kurze Zeit gelingt, den Egoismus zu überwinden und uns zu verbinden -, die Wichtigkeit des Ziels, die Begeisterung, das Gefühl der Einheit, des Optimismus, der Zuversicht für die Zukunft erlangen.

Doch das Gleiche kann man nicht von der ganzen Menschheit behaupten. Wo ist dieser Berührungspunkt, in dem wir der Menschheit die Liebe, das Gefühl der inneren Harmonie und das Vorankommen demonstrieren sollen? Ich glaube, wir haben hier ständig einen Konflikt.

Meine Antwort: Lasst es uns folgendermaßen aufteilen.

90% der Anstrengungen müssen wir auf uns selbst richten – auf das Studium, den Kontakt, die Annäherung zwischen uns. Das ist das Wichtigste, weil wir uns im Moment in einer solchen Entwicklungsphase befinden. Später kann er sich ändern. Doch heute ist das Wichtigste die allgemeine Annäherung zwischen uns zu einer gemeinsamen Gruppe, das Gefühl der Einheit, die Herausgabe der kabbalistischen Literatur für uns, deren Übersetzung in alle Sprachen und die Verbreitung dessen, was die kabbalistische Gruppe, deren Leben, deren Methodik betrifft. Die Arbeit für uns, die Arbeit an der Annäherung, die Arbeit an unserem Aufstieg.

10% unserer Anstrengungen sollten der Verbreitung für alle anderen Menschen dienen,  die sich nicht für Kabbala interessieren, denen es einfach schlecht im Leben geht. Für sie sind 10% unserer Anstrengungen genug, um die Methodik der integralen Bildung, Erziehung usw. zu verbreiten.

Ich lege absichtlich einen besonderen Akzent auf die Vereinigung zwischen uns als das Wichtigste im Moment und betone die Nebensächlichkeit der Verbreitung der Methodik der integralen Erziehung und Bildung. Denn sie wird die Welt nicht korrigieren, sondern ihr nur helfen, uns schneller zu verstehen.

Wir korrigieren die Welt durch unsere Vereinigung. Wenn wir uns verbinden, erzeugen wir in unserer Welt die Anwesenheit der spirituellen Kraft – der Kraft der Vereinigung, der Kraft der gegenseitigen Anziehung, der Verbindung und der Liebe.

Und dann beginnt die ganze Welt um uns herum, sich uns automatisch anzunähern. Sie spürt unterbewusst, dass wir etwas haben, was ihr fehlt. Das geschieht, weil wir alle uns in einem gemeinsamen Feld befinden. Deshalb sind die 10%, die wir für die Verbreitung aufwenden, dafür bestimmt, ihnen irgendwie das Leben zu erleichtern und ihre Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.

Doch theoretisch reicht unsere Vereinigung aus, ohne jegliche Verbreitung nach außen. Wenn wir nur Kabbala studieren, uns nur untereinander verbinden, nur jene aufnehmen, die Kabbala studieren möchten, selbst ohne die integrale Erziehung und Bildung zu verbreiten, wird das dennoch ausreichend sein.

Die Menschheit wird unterbewusst spüren: „Diese Menschen haben etwas. Sie haben Leben, Hoffnung, Kraft, sie haben Begeisterung, Freude, Glück. Und wir haben nichts. Woher haben sie es?“ Deshalb werden wir den Menschen auffallen, und sie werden sich uns annähern. Dann werden sie unsere Methodik verstehen.

Im Grunde genommen, entwickeln wir die Methode der integralen Erziehung und Bildung, um sie ihnen später zu präsentieren, wenn sie aufmerksam auf uns geworden sind. Doch heute ist das eine enorme Arbeit mit sehr geringem Wirkungsgrad, mit sehr geringem Nutzen.

Darum sollten wir immer darauf achten, wofür wir unsere Zeit aufwenden. Wenn wir Zeit für unsere Arbeit brauchen, dann müssen wir unsere Arbeit tun. Erst wenn wir Zeit, Mittel und Anstrengungen übrig haben, sollten wir nach außen verbreiten.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 11.11.2012


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