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Wie überwindet man den Egoismus

Und sie sagten zueinander: Wir wollen einen neuen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren. Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen Gemeindeversammlung der Israeliten auf ihr Gesicht nieder. Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, zwei von denen, die das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sagten zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, dieses Land ist überaus schön. [Das Buch Numeri, Kapitel 14, 14:04 – 14:07]

Die Lauscher, die ins Land Israel gelenkt wurden, sind kreuz und quer durchs Land gegangen. Sie haben das Land auf allen Stufen untersucht, d. h. alle Kelim (Gefäße), alle 5 Stufen NaRaNCHaY und haben entdeckt, dass das gut ist. Wenn der Herr uns wohlgesinnt ist und uns in dieses Land bringt, dann schenkt er uns ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Lehnt euch nur nicht gegen den Herrn auf! Habt keine Angst vor den Leuten in jenem Land; sie werden unsere Beute. Ihr schützender Schatten ist von ihnen gewichen, denn der Herr ist mit uns. Habt keine Angst vor ihnen! [Das Buch Numeri, Kapitel 14, 14:08- 14:09]

Die Völker, die im Land Israel leben, symbolisieren unsere riesigen egoistischen Verlangen. Wenn der Mensch versteht, dass er keine Kraft dazu hat, seine Impulse zu überwinden und in sich seinen egoistischen Gegner sieht, kapituliert er einfach… das Ego soll mit ihm machen, was es will, oder er versucht trotzdem, sich irgendwie zu wehren. Er kann den Egoismus aber nicht bewältigen, er hat dafür keine Kraft. Nur wenn er sich an die Gruppe bindet und an die Umgebung, kriegt er von dort die Kräfte und wird im Stande sein, dieses Hindernis zu überwinden.

Deswegen sagen Kaleb und Josua, dass die Zeit der egoistischen Verlangen zu Ende ist und wenn das Volk Israel mit dem Schöpfer kommt, kann es mit Seiner Hilfe das Ego unterwerfen. Und dann werden alle egoistischen Hindernisse richtig arbeiten.

Frage: Was heißt, dass sie „ihre Gewänder zerrissen haben“?

Antwort: Das heißt, dass alle vorherige Schilder, reflektiertes Licht, alle Gewänder, die sie hatten, für die neue Stufe nicht brauchbar sind. Jetzt sollen sie sich in ein völlig anderes reflektierendes Licht kleiden. Das heißt „die Gewänder wechseln“. In unserer Welt existiert ein Brauch, wo die Verwandte des Verstorbenen dessen Kleidung auf der Beerdigung zerreißen. Das heißt, dass sie vor der neuen Stufe stehen. Nicht ein Mensch ist gestorben sondern der Egoismus – und man begräbt ihn. Deswegen trauert man 7 Tage.

Wenn man völlig von der vorherigen Stufe gelöst ist – wechselt man seine Kleidung und beginnt ein neues Leben. Die Allerseelentage – 7 Tage, 30 Tage und 1 Jahr – symbolisieren die Kreisläufe, wenn dieselben Reshimot (spirituelle Gene) zurückkehren. Man erhebt sie nach und nach bis zur vollen Korrektur.

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