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Wie man innerhalb der Familie mit Kritik umgehen soll.

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Zusammenfassung

Unser wachsendes Ego hat zur Folge, dass wir unsere Kinder für das kritisieren, was wir selbst nicht erreichen. Die Kritik sollte minimal sein, sie sollte unterstützend Grenzen aufweisen, die wir für unsere familiären Anforderungen festlegen. Das Kind sollte für sich lernen, wie es seinen Sinn für Kritik richtig aktiviert, damit die Struktur innerhalb der Familie erhalten bleibt. Wenn es nicht selbstkritisch ist, wenn es gegen die bestehenden Regeln der Familie angeht, dann werden wir Eltern behutsam Hilfsmittel anbieten, damit es selbstkritisch wird.

Es ist wichtig für ein Kind zu wissen, dass es seine Familie für sein ganzes Leben hat und wenn es gegen die bestehenden Regeln in der Familie angeht, es die richtige Beziehung mit ihnen verliert. Die wichtigste Regel ist es, mit seiner Familie verbunden zu sein; dies ist der höchste Wert. Wenn sich das Kind in seiner Familie in einer unakzeptablen Weise verhält, verliert es die Verbindung und die Sicherheit, dies wird es wieder auf den richtigen Weg bringen. Die Familie ist die wesentlichste Verbindung in der Natur, wir sollten sie nicht zerstören. Eltern bringen neues Leben und wenn sie sich trennen, zerstören sie die gute familiäre Beziehung der Kinder.

Wir benötigen Vorbereitung um zu wissen, wie wir jemanden mit Liebe kritisieren können und dabei eine gute Stimmung behalten. Zum Beispiel, wie verhalten wir uns zu einem Kind, welches nicht für eine Prüfung gelernt hat? Wir drücken unsere familiären Erwartungen aus, dass das Kind erfolgreich sein wird; wir helfen beim Lernen und versprechen eine mögliche Belohnung.

Um das zu tun, müssen wir stufenweise familiäre Normen erstellen: jeder sagt, wie er in der Familie mitwirken möchte. Die Familie wird täglich zu einer bestimmten Zeit an alle ihre Anerkennung und Dank für die geleisteten Beiträge ausdrücken, auch wenn es künstlich und gestellt wirkt. Es ist wichtig, jeden Tag eine neue Seite aufzuschlagen, ohne die Ereignisse des vorherigen Tages zu erwähnen; wir können uns treffen und uns einen Kuss geben und so weiter. So können wir Grundsätze, Vereinbarungen, Regeln und Beispiele anbieten. Das persönliche Beispiel hat mehr Einfluss als Wörter. Wenn ich kritisiere, sollte ich mich selbst beschränken, mich freundlich annähern und fragen: „Mit welcher Absicht hast du das getan?“ Damit drücke ich nicht meine Einstellung über das Geschehene aus. Stattdessen kläre ich mit dem Kind sein Verhalten über das, was es getan hat und was seine Absicht war. Ich helfe ihm mit Liebe zu klären, was es getan hat und was es dabei gemeint hat. Auf diese Weise bringe ich ihm bei, wie es selbstkritisch sein kann.

Aus KabTV „Neues Leben“, 2/2/16

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