Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wie man Feinde in Freunde verwandelt

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man sich die „unreinen Kräfte“/Klipot vorstellen?

Meine Antwort: Stell dir vor, dass es „liebe“ Menschen, die dich immer loben und dir Geschenke machen, und „böse“ Menschen, die dich immer bestrafen und dir alle möglichen Unannehmlichkeiten bereiten, gibt.

Nun fragt sich, wer von ihnen dir wirklich Gutes tut und wer dir schadet? Alles hängt davon ab, welches Ziel du damit erreichen willst.

Diejenigen, die dich schlagen, enthüllen dir die Wahrheit, indem sie dir zeigen, dass es in dir Eigenschaften gibt, die ihnen verhasst sind. Damit zeigen sie dir die Quelle des Übels, den Grund des Hasses dir gegenüber auf. Wenn du diesen Grund korrigierst, wirst du plötzlich sehen, wie diese feindlichen Kräfte zu deinen Freunden werden!

Was meinst du also, waren sie von Anfang an gut oder böse? – Anscheinend gut!

Und diejenigen, die die immer Geschenke gemacht und dich immer gelobt haben, haben dich nichts in dir korrigieren lassen. Sie haben lediglich deinen Egoismus befriedigt – also sind sie deine Feinde. Ist das nicht so?

Es ist klar, dass jeder nur „liebe“ Menschen um sich herum haben will, die ihn loben, doch diese lieben Menschen schaden der Welt! Im Buch Sohar steht geschrieben, dass „ihre ganze Barmherzigkeit egoistisch, für sich selbst, ist“.

Wir müssen die Klipot lieben, den Pharao schätzen! Alle unsere Hasser zeigen uns unsere unkorrigierten Stellen an. Und wenn wir Korrekturen sehen, die wir mit ihrer Hilfe vollbringen können, müssen wir ihnen dankbar sein.

Unsere gesamte Arbeit daran, uns selbst großzuziehen und zu erziehen, bedeutet das Klären von Eigenschaften, die korrigiert werden können, und das Wachstum, das dadurch möglich wird.

Der Hass gegenüber den Klipot bedeutet Kindheit (Zustand des Kleinseins/“Katnut“)! Man muss deren Quelle sehen, denn das höhere Licht kommt durch sie hindurch, durch unsere unkorrigierten Verlangen, und zeigt uns diese Fehler von der Seite, in Form von fremden, unreinen Kräften, Klipot, auf. Das nennt sich „sichtbares Laster“.

Doch im Grunde genommen, schaue ich mich selbst im Spiegel an und sehe mein Gesicht, das mir nicht gefällt! Wem soll ich also die Schuld geben, dem Spiegel oder mir selbst? Klipa ist unser Spiegel. Alle Laster, die sie uns zeigt, befinden sich in unserem Inneren (wie auch die ganze Welt, die wir um uns herum sehen).

Alle Katastrophen und Probleme, mit denen wir konfrontiert werden, von den kleinsten bis zu den größten, sind Projektionen unserer inneren Eigenschaften.

Aus diesem Grund geht es unmöglich ohne Klipot! Wir könnten nichts erreichen, wir würden nichts fühlen, nichts erkennen. Womit würden wir unsere Korrektur beginnen, wenn nicht mit Klipot?

Es ist unmöglich, einen Fehler zu korrigieren, ohne seine Ursache enthüllt zu haben. Und die Rolle von Klipot ist es, uns unsere Fehler aufzuzeigen. Das ist das Nötigste für uns! Wir wissen, dass man die Frucht nur durch die Schale erreicht.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar haKawanot“ vom 06.12.2010


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