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Wie können wir unabhängig vom Resultat arbeiten

Kongress in Italien. Lektion 2

Frage: Auf dem Kongress spüre ich, dass die Gruppe ein kleiner Teil von etwas Riesigem ist. Wie können wir dieses Feuer auch in der Verbreitung bewahren? Wie können wir daran denken, dass es die Gruppe gibt, dass hinter uns etwas sehr Großes steht, dass gerade die Einheit der Freunde die Arbeit mit Sinn erfüllt?

Meine Antwort: Auf dem Kongress spüren wir eine große Kraft, wir schauen auf die Bildschirme und sehen Freunde aus der ganzen Welt. Mit uns zusammen sind Hunderte Gruppen und Tausende Freunde, die wir noch nicht einmal kennen. Natürlich lässt uns das etwas wahrnehmen. Doch wir sollten versuchen, unseren Treibstoff nicht daraus zu schöpfen, sondern dadurch zu erhalten, dass wir die Menschheit der Enthüllung näher bringen.

Im Grunde genommen, fragst du genau das: woher können wir Treibstoff bekommen? Selbstverständlich nährt uns am Anfang die Begeisterung von der großen Gruppe: hier kennen und ermuntern mich alle, alle sehen, was ich tue, und zusammen wollen wir die Welt verändern. Kurz gesagt: hier arbeitet die Kraft des Egoismus.

Doch dann verändert sich die Werteskala in uns. Du hast dich angestrengt, du hast gehandelt, auch wenn es egoistisch war, du wolltest deine Überzeugungen der ganzen Welt vermitteln – und plötzlich stellst du fest, dass der Treibstoff zu Ende ist.

So ändert sich das Reshimo. Denn es gibt nichts, was sich sonst ändern könnte. Unser Reshimo ist der einzige schwimmende Parameter, die einzige variable Größe. Und nun ändert es sich, um dir die Möglichkeit zu geben, nicht egoistisch zu arbeiten, ohne der Welt deine Meinung aufzwingen, das eigene Recht beweisen und das Ruder führen zu wollen.

Das nächste Reshimo lässt dich altruistischer denken: „An der Spitze sind weder wir noch ich. Soll niemand wissen, soll noch nicht einmal ich selbst wissen, ob ich irgendwelche Ergebnisse erziele“. Diese Herangehensweise ist bereits näher an der Spiritualität. Auf diese Weise will man dich vorankommen lassen.

Hier ist eine stärkere Unterstützung der Umgebung notwendig. Wenn du dich in der Verbindung zu den Freunden stärkst, wirst du spüren, dass du Kraft hast, und zwar eine reinere als früher: „Mir ist es wirklich egal, ob meine Arbeit Früchte trägt oder nicht. Ich muss nicht wie die Sportler Ergebnisse sehen. Ich möchte meine Augen schließen und nur in einer Richtung handeln – in Richtung Geben, ohne den „Posteingang“ zu kontrollieren. Es ist unwichtig, wen ich erreicht habe und inwieweit er sich verändert hat. Ich spüre, was ich in die Welt hinaustragen kann, ich stärke meine Verbindung zu den Freunden und wende mich nach außen. Und als Antwort bekomme ich nichts“.

Woher bekommst du dann die Energie? Denn in einem solchen Zustand bleibt der Mensch wie ein Motor ohne Benzin. Er hat keine treibende Kraft, er braucht Feedback. Genau hier fängt er an, aus seinem Inneren zu verlangen: „Ich muss mich in der Kraft des Gebens sehen!“ Es ist so, als würde man einen normalen Motor gegen einen elektrischen austauschen, als würde man vom Benzin auf Elektrizität oder eine andere Art Energie umsteigen. Das ist das, wonach du verlangst: „Ich möchte, dass das Verlangen zu geben sich in mir öffnet! Wenn ich momentan in meinem Verlangen zu empfangen nicht in der Lage bin, zu arbeiten, dann brauche ich das Verlangen zu geben!“

Und dann wirst du es erhalten.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in Italien, 30.09.2012