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Wie kann man den Schöpfer verstehen

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist das geistige System so kompliziert, dass die Schöpfung nun um das eine bittet und etwas völlig anderes bekommt?

Meine Antwort: Ihre Herangehensweise ist eigentlich falsch. Der Schöpfer und die Schöpfung verstehen einander, arbeiten zusammen, und es gibt zwischen ihnen keinerlei Streitigkeiten – unter der Bedingung, dass sie zu Partnern werden.

Dann bekommt die Schöpfung, um was sie bittet, denn der Schöpfer weiß im Voraus, worum sie bitten wird, und gibt ihr alles, was notwendig ist, sodass es keine Probleme gibt.

Das Problem entsteht nur dann, wenn die Schöpfung nicht entsprechend der Reihenfolge der Stufen bittet, das heißt um den Selbstgenuss bittet, und deshalb die Belastung des Herzens und die Leiden bekommt – damit sie sehen kann, dass ihr Zustand schlecht und ihre Richtung falsch ist.

Deshalb erscheint es der Schöpfung so, dass der Schöpfer sie nicht versteht und nicht macht, was für sie notwendig wäre, da es keine richtige Verbindung zwischen der Schöpfung und dem Schöpfer gibt, folglich hat sie viele Ansprüche an den Schöpfer:

„Wo ist denn alles geblieben, was ich bekommen möchte?! Warum korrigierst Du mich nicht?! Warum erfüllst Du mich nicht?!“.

Aber kaum findet das Geschöpf die Verbindung zum Schöpfer, weiß es genau, welche Portionen des Lichtes es bekommt und warum, woran man mit „dem Glauben über dem Verstand“ arbeitet, oder woran nur mit eigenen Kräften usw.

Der Schöpfer ist daran interessiert, dass der Mensch Ihn erkennt und mit Ihm zusammen schreitet. Aber worin besteht seine Verbindung zum Schöpfer eigentlich? – Im Glauben über dem Verstand.

Die Schöpfung möchte sich mit dem Schöpfer unter dem Machsom verbinden, innerhalb der empfangenden Wünsche, und der Schöpfer antwortet ihr: „Nein! Steige zu Bina hinauf, erreiche die Eigenschaften des Gebens – dort werden wir einander verstehen! Dort wirst du keine Schwierigkeiten haben, mich zu verstehen!“.

Es steht geschrieben: „Der Schöpfer hat einen geradlinigen Menschen geschaffen, und die Menschen haben eine Menge der Berechnungen (Umwege) erdacht“. Eine Menge der Berechnungen – erfolgen innerhalb des Wunsches „zu genießen“, da es darin eine riesige Auswahl allerlei Wünsche gibt.

Aber wenn du diese Wünsche nur mit der Absicht zu Geben abdeckst, dann hast du keine Berechnungen mehr, es gibt nur eine Berechnung, einen Adressat.

Aus einem Unterricht zum Buch Sohar, 25.05.2010

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