Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wenn die Spiritualität zu unserem Leben wird

Aus dem Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, Punkt 3: Diese empfindende Kraft, die auf der tierischen Stufe wirkt, ist sehr durch Ort und Zeit beschränkt, d.h. diese Empfindung wirkt nicht bei einer Entfernung vom Körper auch nur um eine Haarbreite, und empfindet auch ausschließlich zu seiner Zeit, spürt also weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit, sondern nur zum Zeitpunkt des Zusammentreffens.

Die sprechende Stufe aber besteht aus der empfindenden Kraft und der Kraft des Verstandes gleichzeitig, und ihre Kraft ist daher nicht durch Zeit und Raum eingeschränkt. Und es ist infolge ihres Wissens, dass sie spirituell ist. Und sie kann Wissen aller Geschöpfe erhalten, die sich an ihren Plätzen in der realen Wirklichkeit befinden, in der Vergangenheit und der Zukunft einer jeden Generation.

Wir lesen diese Bücher und wundern uns über die unglaubliche Weisheit von Kabbalisten, die sie geschrieben haben. Doch sie können uns Tausende von Geschichten über die spirituelle Welt schreiben, denn diese Welt ist für sie offen, und sie erzählen nur das, was sie sehen.

Ein Kabbalist sieht die Welt von einem Ende bis zum anderen – all ihre inneren Kräfte und Verbindungen. Er nimmt irgendeinen Schnitt von ihr und erklärt ihn uns.

Für uns ist jede seiner Beschreibungen eine wunderbare Entdeckung, eine unglaubliche Weisheit, und wir staunen, woher er das weiß.

Er braucht noch nicht einmal besonders klug dafür zu sein, er sieht einfach dieses Bild vor sich, weil er seine Natur verändert hat.

Deshalb, wenn wir glauben, dass wir das Gesagte mit unserem Verstand erfassen könnten, wenn wir nur alles einem Platz im Gehirn zugeordnet haben, dann ist das ein großer Fehler. Das wird uns nichts nützen.

Wir müssen zur spirituellen Stufe aufsteigen, dann werden all diese Sachen zu einem Teil unseres Lebens. Wir werden auf eine natürliche Art und Weise verstehen, dass es so und nicht anders ist.

Wir lesen, um das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen. Und wenn wir zur Quelle zurückgekehrt sind, werden alle diese Begriffe in uns übergehen und für uns offensichtlich sein. Denn sie werden sich in unserem spirituellen Körper abspielen.

Deshalb sollten wir nicht verzweifeln, wenn wir diesen ganzen Stoff nicht mit unserem Verstand erfassen können. Wir müssen eine innere Veränderung herbeiwünschen, damit all das in unsere Natur übergeht und noch nicht einmal Worte bedarf!

Wie es für mich natürlich ist, dass es um mich herum Steine, Pflanzen, Tiere und Menschen gibt, so klar werde ich auch die gesamte spirituelle Realität sehen.

Sobald die spirituelle Welt sich mir offenbart hat, hört sie auf, eine „Wissenschaft“ für mich zu sein, sie wird einfach zu meinem Leben.

Macht euch keine Sorgen, niemand wird uns dieses Wissen abfragen und von uns verlangen, dass wir es auswendig lernen. Das wird ohnehin nichts nützen.

Selbst wenn man nichts im Kopf behalten hat, ist das Wichtigste, dass man nur die Absicht behält. Alles andere ist unwichtig, selbst wenn ich vergessen habe, was ich einen Augenblick davor gelernt habe. Wichtig ist, das Ziel und die richtige Einstellung zum Studium nicht aus den Augen zu verlieren.

Aus dem Unterricht zum Vorwort zu „Panim Meirot“ vom 27.06.2010

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