Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Weisheit oder Allwissenheit?

Wenn wir uns an die Werke von Kabbalisten machen, können wir entweder die Wissenschaft oder aber die Tora (die Korrekturmethode) studieren.

Mit der „Wissenschaft“ sind herkömmliche Wissenschaften gemeint: Physik, Chemie, Geschichte, Geographie usw.

So verhält man sich der Kabbala gegenüber in den akademischen Kreisen. Ihrer Meinung nach ist das Buch Sohar im mittelalterlichen Spanien und nicht in Israel vor 2000 Jahren geschrieben worden.

Die Wissenschaftler versuchen, Wissen, Informationen aus den kabbalistischen Quellen zu gewinnen. Sie diskutieren über den Stil, führen Textanalysen durch, versuchen eine Verbindung zwischen dem Text und den historischen Ereignissen herzustellen.

Diese rationale Herangehensweise hat nichts mit dem „Studium der Tora“ zu tun. Denn die Tora ist die Methode der Korrektur unserer Natur zur Ähnlichkeit der Eigenschaften mit dem Schöpfer. Und in dem Maße der Ähnlichkeit enthüllt sich der Schöpfer in uns.

Das Ziel von allen „heiligen“ Büchern ist die Enthüllung des Schöpfers dem Menschen. Doch solche Urquellen wie der Pentateuch, der Talmud, die Mischna sind in der irdischen, materiellen Sprache geschrieben und beschreiben die höhere Welt mit Hilfe von irdischen Bildern. Es fällt uns schwer, in deren Erzählungen die spirituellen Handlungen zu erkennen.

Die Sprache von kabbalistischen Büchern jedoch hilft uns, von der Ausrichtung auf die Korrektur und die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer nicht abzuschalten. Denn sie selbst enthält Informationen darüber, wie man sich mit Hilfe der Verbindung korrigiert, um den Schöpfer zu enthüllen.

Das ist der Grund, warum die Sprache der Kabbala sich am besten für die Erreichung des Ziels, um dessen willen die Tora gegeben wurde, eignet. Es steht geschrieben: „Ich erschuf den bösen Trieb und erschuf die Tora, weil ihr Licht zur Quelle zurückführt“. Für uns ist die Tora die Korrekturmethode, nicht die Wissenschaft, sondern das Licht, das zum Schöpfer zurückführt.

Es steht geschrieben, dass man, bevor man sich mit der Tora beschäftigt, sie preisen soll, sonst bekommt man einen Fluch statt Segen. Das bedeutet, dass man sich auf die Korrektur einstimmen muss. „Die Tora zu preisen“ bedeutet, dem Schöpfer für die Möglichkeit zu danken, sich mit Hilfe des Lichts, das in ihr verborgen ist, zu korrigieren.

Das Buch Sohar beschreibt unsere Korrektur der Verbindung – dessen, was zwischen uns zerbrochen wurde. Deshalb, während wir es studieren, müssen wir nach der Einheit streben und auf das Licht warten – auf die Kraft, die unsere Verbindung korrigiert. Erst dann, im Maße unserer Einheit und Bürgschaft, wird der Schöpfer sich zwischen uns enthüllen.

Also lasst uns „die Tora preisen“ – an die Erschaffung des gemeinsamen Kli denken, während wir uns an das Buch Sohar wenden.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 16.11.2010. Das Vorwort.


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