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Warum machen Menschen Fehler?

Tora, „Numeri“ 22,28: Gott öffnete das Maul der Eselin, sie sagte zu Balaam: „Was habe ich dir angetan, dass du mich dreimal geschlagen hast?“ Das Wort „Eselin“ stammt wie das Wort „Esel“ (Hamor) von dem hebräischen Wort „Homer“ ab – die Materie – und spricht von der egoistischen Natur des Menschen. Der Schöpfer wirkt als eine entscheidende, zwingende Kraft auf die unbelebt, pflanzliche und tierische Natur, die nicht wiedersprechen.

In dem Moment, wenn die Eselin zu sprechen beginnt, steigt sie auf die menschliche Stufe, die Stufe von Balaam, auf. Im Gegensatz zu den anderen Stufen, ist es auf der menschlichen Stufe möglich, Fehler zu begehen, da der Schöpfer verborgen ist. Der Schöpfer ist für die Natur selbst nicht verborgen; tatsächlich stellen die Gesetze, die sich in der Materie offenbaren eine direkte Enthüllung des Schöpfers dar. Die Fragen, Zweifel und Spekulationen kommen von der menschlichen Stufe. So macht ein Mensch Fehler, korrigiert sich, macht weitere Fehler und korrigiert sich wieder.

Die Eselin repräsentiert die Materie all dieser Stufen im Leben; sie repräsentiert die Natur, die von positiven und negativen Kräften kontrolliert wird. Diese werden instinktiv ausbalanciert durch die Klärung von Handlungen, die mit den Naturgesetzen übereinstimmen. Auf der menschlichen Stufe gibt es Zweifel und Probleme, die gelöst werden müssen. Das ist der Grund, warum die Eselin viel klüger als Balaam ist, da der Schöpfer auf der tierischen Stufe enthüllt wird und auf der sprechenden Stufe verborgen bleibt.

Aus KabTV „Das Geheimnis des ewigen Buches“ 8/12/15

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