Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wann kommt die Erlösung? [116703]

Frage: In einem Ihrer Blog-Beiträge wird gesagt: „Nachdem  die Menschen, obwohl sie alles versucht haben, in völliger Verzweiflung sind, können wir sie wissen lassen, dass wir eine Methode haben, die ihnen Gesundheit, Kontrolle, Respekt, Geld usw. bringen wird. Sie werden alles haben, was sie  auf dieser Erde brauchen – einen Garten Eden auf Erden – aber um ihn zu erlangen, müssen sie sich verbinden.“

Wie können wir das erklären, wenn wir trotz all unserer Bemühungen uns zu verbinden, immer noch nichts haben?

Meine Antwort: Ein Mensch kann niemals eine spirituelle Handlung ausführen, wenn er nicht „in völliger Verzweiflung ob seiner eigenen Taten ist“ und schreit nicht zum Schöpfer, solange er sich nicht auf der letzten Stufe befindet; und noch ein bisschen mehr und er wird von dort aus in einen Abgrund stürzen. Erst dann wird Erlösung vom Schöpfer kommen. Andernfalls hat er kein vorbereitetes „Kli“ (Gefäß).

Wie können wir das in dieser Welt erreichen? Wenn wir nichts tun, dann wird der Schöpfer uns Schläge schicken, das Licht wird die ganze Zeit über auf uns leuchten und wir werden uns mehr und mehr Ihm entgegengesetzt fühlen, was bedeutet, in einem immer schlechteren Zustand sein.

Das ist der Weg des Leidens. Solange wir keinen Endzustand des Todes auf diesem Weg erreicht haben, können wir nicht davon abweichen. Wir können jedoch bewusst einen Zustand erreichen, wo wir die Notwendigkeit, vom Schöpfer Hilfe zu empfangen, bemerken, ohne den Zustand von Ohnmacht zu verspüren. Wie erreichen wir dies wissentlich? Dies würde dann geschehen, wenn ich mich selbst dem Licht entgegengesetzt empfinde.

Alles hängt von den Bedingungen ab, in denen sich der Mensch befindet. Stell dir vor, du wurdest in einem armen Dorf in Afrika geboren und bekommst eine halbe Tasse Reis und 100 Gramm Brot pro Tag. Plötzlich kommt eine Gruppe aus den Vereinten Nationen, verteilt an alle ein Kilogramm Brot und eine Falsche Milch und sagt, dass wenn die Kinder sich gut benehmen, sie Nahrung bekommen werden. Und derjenige, der brav isst, wird sich auch einen Film ansehen können. Das heißt, es werden komplett andere Bedingungen enthüllt.

Kann ich solche Bedingungen erreichen? Wenn ich in einem Dorf in Afrika lebte, erschiene mir ein Kilogramm Brot wie der Garten Eden. Wenn ich mich aber in einer fortgeschrittenen Nation befände, wäre ein Tag, der nicht mit einem Restaurantbesuch mit Freunden endet, ein verlorener Tag. Ich werde also noch deprimierter, als ich zu jener Zeit im afrikanischen Dorf war und nur ein Kilogramm Brot bekommen habe.

Das heißt, dass alles davon abhängt, unter welchen Bedingungen ich aufwachse. Daher gibt es auch keine absolute Bedeutung von Leiden.

Ich bin ein einfacher Mensch, okay. Plötzlich gewinne ich eine Million in der Lotterie. Ich überprüfe die Zahlen zehnmal, alles stimmt – ist ident mit dem, was in der Zeitung steht. Mir „wachsen Flügel“. Ende der Woche werden die Gewinne ausbezahlt; ich gehe also hin und erfahre, dass es sich um einen Tippfehler in der Zeitung handelte. Was kann ich tun? Ich bin hoffnungslos verzweifelt, aber die Verzweiflung ist künstlich, weil ich ja auch zuvor nichts hatte. Die Verzweiflung kam infolge des Gedankens, dass ich in der Lotterie gewonnen habe, mir jedoch erklärt wurde, dass es sich um ein Versehen handelt.

Das bedeutet, dass ich mich selbst in einen solchen künstlichen Zustand versetzen kann, wenn ich sehr deprimiert sein werde, weil ich mich so sehr danach gesehnt habe, das höhere Licht zu erhalten, es aber nicht erlangte. Wie schaffe ich das? Mithilfe der Umgebung. Mithilfe der Freunde kann ich mich so sehr beschleunigen, dass ich schreie, dass ich es jetzt und sofort möchte!

Und damit einhergehend erhalte ich das klare Bewusstsein, dass ich nichts, außer einem „Schlag ins  Gesicht“ bekommen habe.

Es liegt an uns, dies selbst zu tun. Das ist nicht einfach. Wir müssen uns ein wenig kindlich verhalten, doch dann werden wir in einen Zustand großen Verlangens und dementsprechend in einen Zustand schrecklicher Verzweiflung über unsere „eigenen Kräfte“ kommen und wir werden vom Schöpfer verlangen, das Er uns helfen muss! Er hat keine andere Wahl, weil wir es fordern! Es liegt also an uns, uns wirklich und wahrhaftig einen Mangel und Verzweiflung zu schaffen. Und dann wird alles gelingen.

Auszug aus dem Unterricht „Fragen und Antworten“, 25.08.2013


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