Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Verliert nicht euch selbst, wenn ihr in den Anderen aufgeht!

Frage: Der Sohar erklärt, dass das Zerbrechen obligatorisch für die Erreichung der Einheit ist. Müssen wir auf dem bevorstehenden Kongress in New Jersey der Enthüllung des Zerbrechens zwischen uns entgegensehen oder haben wir bereits genug enthüllt, und es ist an der Zeit, die Einheit zu erlangen?

Meine Antwort: Während des letzten internationalen Kongress in Israel haben wir das Zerbrechen zwischen uns, die Entfernung voneinander ein wenig „gekostet“. Das hatte eine ziemlich starke Wirkung gehabt, die Menschen haben gespürt, dass sie nicht in der Lage sind, sich zu verbinden: „Nur nicht das!“

Diese Empfindung muss uns zum Gebet führen, zu einer solchen Handlung, dass wir darum bitten, uns über diese Trennung erheben zu können. Wir sind nicht in der Lage, sie zu korrigieren – also soll das Licht kommen und korrigieren, wir müssen uns über die Abstoßung erheben, wie geschrieben steht: „Die Liebe wird alle Vergehen bedecken“.

Deshalb empfindet mitunter jeder von uns, während er versucht, sich auf solchen Kongressen mit den Anderen zu verbinden, Abstoßung den Anderen gegenüber und vertieft sich in egoistische Berechnungen: „Wozu brauche ich das überhaupt?“ Oder er spürt im Gegenteil, wie er sich in die Anderen einfügt, als ob er in ihnen aufgehen würde, und kann nicht mehr unterscheiden, wo seine Ansichten, sein Verstand, sein eigenes Ich sind und wohin seine Kritik den Anderen gegenüber verschwunden ist.

Auf diese Weise, bei den scheinbar erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Versuchen, sich in die Anderen einzufügen – indem der Mensch sich annulliert, in den Anderen aufgeht, sich verliert oder indem er im Gegenteil seine Unfähigkeit, sich mit den Anderen zu verbinden, erkennt – klärt er, wie er sich mit ihnen verbinden kann, ohne sich selbst, sein Ich zu verlieren, wie er sich mit allen vereinen und an diese Verbindung sein ganzes Übel, mit all seinem Widerstand und zugleich mit all dem Guten, was es in ihm gibt, anschließen kann, ohne etwas Schlechtes oder etwas Gutes in sich zu annullieren.

Eine solche richtige Klärung ist bereits die mittlere Linie. Das Wichtigste ist, dass der Mensch, indem er sich vor der Gruppe oder einer großen Menschenversammlung auf dem Kongress annulliert, nicht die Fähigkeit verliert, kritisch zu denken, sondern mit der linken Linie weiter arbeitet, in dem Wissen, warum und wie er handelt. Auf diese Weise gibt er seine Awiut/die Dicke des Verlangens an die Anderen weiter, und es entsteht ein starkes Kli, das nach einem Gebet verlangt. Denn wir wollen so, wie wir sind, geliebt werden…

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 10.03.2011


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