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Verbindung unter Gleichen

Man muss stets danach streben, im Glauben über dem Verstand zu sein. Denn wenn der Schöpfer sich offenbart, werde ich mein unabhängiges „Ich“ verlieren, ich werde zu einem Parasiten (Empfangenden) im Höheren System.

Wie ein Mensch, der nicht vom Bett aufzustehen braucht, und mit Schläuchen an die künstliche Nahrung angeschlossen da liegt.

Wenn der Schöpfer sich offenbart, werde ich keine kleinste Bewegung mehr ausführen brauchen, ich werde es nicht können. Er wird durch sich die ganze Welt ausfüllen. Deswegen muss ich mich die ganze Zeit unabhängig von Ihm halten, Ihn verbergen.

Nun wird uns klar, warum Malchut, als sie diesen Zustand in der Welt der Unendlichkeit verspürte, nicht in der Lage war ihn auszuhalten. Denn dieser Zustand löscht das „Ich“, den Kern des Geschöpfes aus.

Der Schöpfer erweckt in uns das „Ich“ und dann sind wir bereit, auf alle Erfüllung, auf alles Wissen zu verzichten. Das ist eben auch das Gefühl der Scham, wenn es scheint, als würden wir aufhören zu existieren.

Daher besteht unsere ganze Arbeit darin, uns selbst stets als ein vom Schöpfer getrenntes Geschöpf zu bewahren – aber andererseits ein Ihm gleichendes Geschöpf zu sein. Und das ist nur möglich, wenn wir die Trennwand zwischen uns aufrechterhalten.

Doch diese Trennwand trennt uns nicht voneinander! Wir verbinden uns über ihr, durch die Verbindung, die wir zwischen uns aufgebaut haben, im Maße unserer Ähnlichkeit!

Ich erlaube meinem Verlangen zu genießen nicht, das Licht direkt zu empfangen, sondern nur das reflektierte Licht, durch das ich meine Ähnlichkeit zum Schöpfer ausbaue. Dort verschmelzen wir miteinander, zur unzertrennlichen Einheit.

Das Wissen und der Verstand sind unten und über ihnen steht der Glaube und das Geben. In diesem Glauben und in diesem Geben verbinde ich mich mit dem Schöpfer.

Der Schöpfer offenbart sich niemals so, dass er die ganze Arbeit für mich tut und mein Ich aufhebt. Der Höhere zeigt mir lediglich Beispiele, indem er seinen unteren Teil, ACHAP, zu mir hinablässt – und ich nehme diese Beispiele und mache mich Ihm gleich.

Das ist es, was die „Arbeit des Schöpfers“ genannt wird. Er macht die Korrektur nicht für mich, sondern lehrt mich, wie ich mich zu korrigieren habe.

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