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Um bürgen zu können, muss man sich über sich selbst erheben

Baal HaSulam, Die Bürgschaft: Aus diesem Grund waren sie zu Abrahams, Isaaks und Jakobs Zeit nicht bereit, die Tora zu bekommen, sondern erst, als sie aus Ägypten ausgezogen waren und ein vereintes Volk geworden waren. Erst dann ergab sich die Möglichkeit, dass jedem die Befriedigung all seiner Bedürfnisse, ohne den geringsten Zweifel daran zu haben, garantiert werden konnte.

Doch während sie sich noch unter den Ägyptern befanden, war ein Teil ihrer Bedürfnisse aus der Notwendigkeit heraus in die Hände von wilden Fremden gelegt worden, die voller Eigenliebe waren. Dadurch konnte keinem aus Israel die Befriedigung jenes Teils der Bedürfnisse garantiert werden, der sich in den Händen von Fremden befand.

Wenn der Mensch sich noch in seinem Egoismus befindet, sprich in der Gewalt des Pharao, der Völker der Welt in seinem Inneren, wenn er noch nicht in der Lage ist, diesen Verlangen zu entsagen, sich über sie zu erheben und sie einzusperren, damit sie ihn nicht beherrschen, sondern er sie beherrscht, dann ist er der Vereinigung noch nicht würdig. Die anderen können sich ihm nicht anschließen, und er kann sich nicht den anderen anschließen.

Nur unter der Bedingung, dass der Mensch sich von der Macht seines Egoismus befreit, dass er sich über den Egoismus erheben und die Knechtschaft von verschiednen „Herrschern“ loswerden kann, ist er bei der nächsten Etappe zur Vereinigung und der Bürgschaft bereit.

Somit existieren klare Etappen: zuerst erheben wir uns über den Egoismus, und dann schließen wir uns der vereinten Kraft, der Bürgschaft an.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“, 24.04.2011