Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Über der Logik dieser Welt

Frage: Warum wird spirituelle Arbeit auch als „Joch“ bezeichnet?

Meine Antwort: Weil der Mensch sie mit dem Glauben über dem Verstand annehmen soll. Denn jedes Mal vor der Korrektur befindet er sich im egoistischen Verlangen. Darum, wenn er diese Arbeit, die auf die Absicht zu geben gerichtet ist, annimmt, erkennt er darin keinen Nutzen und nimmt sie als ein Joch wahr.

Meine Korrektur kann auf keinem Nutzen basieren. Wenn mir etwas irgendeinen Nutzen bringt, dann handle ich egoistisch. Und umgekehrt, wenn ich die Eigenschaft von Bina, die höher als Malchut ist, in mein Verlangen zu genießen aufnehme, dann wird sie für mich zu einem „Joch“ – zu etwas, was über dem Verstand, dem Gefühl und jeglichem Nutzen liegt.

Wie kann ich das erreichen? Ich füge mich in die Umgebung ein, und sie beeinflusst mich, indem sie mir zeigt, dass es sich lohnt. Auf diese Weise gibt es doch einen Nutzen, jedoch einer anderen Art: er ist durch die Umgebung hervorgerufen und geht nicht aus meinen Vorstellungen hervor. Und dann, wenn ich mich unter der Einwirkung der Umgebung befinde, bekomme ich von ihr die Erkenntnis der Wichtigkeit des Ziels.

Ohne diese Wichtigkeit könnte ich nicht arbeiten, doch aufgebaut wird sie auf dem Vorzug des Gebens vor dem Empfangen. Damit würde ich allein nicht fertig werden. Nur die Umgebung kann mich dazu verpflichten, meine Werte so zu verändern, dass ich das trotz allem will.

Das bedeutet „das Joch des Königreichs der Himmel“ annehmen. Ohne die Umgebung, die eine entsprechende Wertescala in mir aufbaut, ist es nicht möglich. Dabei arbeite ich über dem Verstand, über der rationalen Herangehensweise, über der Logik.

Man könnte meinen: wozu soll ich geben? Was bringt mir das? Meinem egoistischen Verlangen kann ich nicht erklären, dass es sich lohnt. Was wird für mich besser laufen? Wenn ich wenigstens irgendeinen potenziellen Nutzen erkennen würde, doch hier geht es um ein wirkliches „Joch“, wenn ich keine Rechtfertigung für diese Arbeit finde, in nichts. Die Gruppe hilft mir jedoch dabei, deren Wichtigkeit zu erkennen, und dann arbeite ich trotzdem.

Ohne diese Wichtigkeit könnte ich nicht arbeiten, könnte keine auch noch so geringe Aufmerksamkeit dem Geben schenken. Aus diesem Grund ist die Gruppe als Mittel für mich genauso wichtig wie das Ziel.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 20.02.2011


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