Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Erst die Absicht, dann die Handlung

Frage: Was ist der Unterschied zwischen „an etwas denken“ und dem „Handeln“? In dieser Welt beurteilt man Menschen nach ihren Taten, aber eigentlich kommt ja vor der Handlung der Gedanke – man verurteilt also niemanden danach, dass er z.B. jemanden am liebsten umbringen will…

Meine Antwort: Genau. In dieser Welt beurteilen die Menschen eine Person nach ihren Taten, in der spirituellen Welt aber werden die Gedanken beurteilt! Das ist ein großer Unterschied. Deshalb muss der Mensch seine Gedanken korrigieren. Das wird als „Korrektur der Absicht“ bezeichnet.

Einschub: Zum Glück tun Menschen solche Dinge nur in ihren Gedanken! Sonst würden sie sich alle gegenseitig umbringen!

Meine Antwort: Die Menschen stehen deshalb unter dem Einfluss der spirituellen Welt. Der Mensch hat nicht die Kräfte der höheren Welt, sonst würde er diese nehmen und mit seiner egoistischen Absicht die Welt vollständig zerstören. Darum erhalten die Menschen diese Kräfte nur in dem Ausmaß, in welchem sie fähig sind, diese Kräfte richtig – das heißt zum Wohle anderer – einzusetzen.

Das spirituelle System ist so angelegt, dass es immer zuerst die Absicht und dann eine Handlung geben muss. Sobald man also eine schlechte Absicht hat, wird auch die daraus hervorgehende Handlung als schlecht bewertet. Befindet sich ein Mensch auf dem spirituellen Weg, dann fällt er, wenn er die falsche Absicht hat, sofort von der aktuellen spirituellen Stufe hinab und verliert die Kraft, spirituell weiter voran zu schreiten.

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Aus dem Vortrag: „Mein Telefon klingelte. Denken und Handeln„ 

Übergang Von der Illusion zur Wahrnehmung der wahren Realität

Eine Frage, die ich erhielt: Welche Absicht sollte man haben, wenn man das Buch Sohar liest: das Licht zwischen den Freunden zu offenbaren, den Text in sich selbst zu offenbaren, oder beides zusammen? Und was ist wichtiger?

Meine Antwort: Ich betrachte diese beiden Aspekte nicht getrennt. Wir sprechen davon, dass die ganze Welt im Inneren eines Menschen existiert, also die gesamte Realität, die ich wahrnehme. Auch wenn ich derzeit in einer Illusion existiere und denke, dass ich Freunde vor mir sehe, die Welt um mich herum, Feinde, Häuser, Sterne und alles andere, so ist es doch so, dass all dies mein eigenes Verlangen ist. Wie ich es wahrnehme, hängt also von meinem Verlangen ab.

Mein Verlangen enthält Sphären. Einige davon sind meine inneren Sphären, die Wurzel (Shoresh), Seele (Neshama) und Körper (Guf) genannt werden. Dann gibt es noch zwei äußere Sphären, genannt Kleider (Lewush) und Haus (Heichal).

Deshalb nehme ich mich selbst in den inneren Sphären (der Wurzel, der Seele und dem Körper) wahr, in den äußeren Sphären (den Kleidern und dem Haus) dagegen die Welt, die außerhalb von mir zu sein scheint. Der Grund dafür ist, dass sich die beiden äußeren Sphären während der Zweiten Einschränkung (Zimzum Bet) von mir getrennt haben. Deshalb umgeben sie mich. In Wirklichkeit sind sie jedoch in mir. Sie existieren in mir, aber ich nehme sie als äußerlich wahr.

Da meine inneren Wünsche Keter, Chochma und Bina sind, oder Wurzel, Seele und Körper, nehme ich in ihnen das Innere Licht wahr – NaRaN. In den Wünschen, die mich umgeben (Kleidung und Haus), gibt es ein schwaches Umgebungslicht, und deshalb halte ich sie nicht für sehr wichtig. Ich bin in gewissem Maße von ihnen abhängig; zum Beispiel leuchten die Sterne und die Sonne für mich, und die Welt umgibt mich, aber das Wichtigste bin ich.

Ich ahne nicht einmal, dass meine wichtigsten Wünsche außerhalb von mir liegen, obwohl sie alle zu mir gehören. Es ist nur so, dass ich innerhalb einer Illusion existiere, in der sie mir fremd erscheinen.

Wo befindet sich also die Gruppe, der Lehrer, der Schöpfer, das Buch Sohar, die ganze Welt, mein Ehepartner? Und wo meine Kinder? Sie alle existieren in meinen Wünschen. Wen habe ich geheiratet? Meinen Wunsch. Wen habe ich heute angeschrien? Über wen habe ich gelacht? Das waren alles meine eigenen Wünsche. All das bin ich.

Du könntest nun fragen: „Wenn du sagst, dass ich in dir bin, aber ich sage, dass du in mir bist, wer hat Recht?“ Die Antwort ist, dass beide Recht haben!.

Solange wir uns nicht über diese Welt in die Spiritualität erheben, werden wir uns nicht von dieser Illusion befreien können. Wenn ich jedoch die ganze Welt als meinen Wunsch betrachte, dann ist es viel einfacher für mich, von dieser illusorischen Wahrnehmung der Realität zur wahren Empfindung der Realität zu gelangen.

Aus der täglichen Kabbala Lektion „Sohar“

Der höchste Geschmack

Der Grund, warum der Wille zu empfangen durch die vier oben genannten Unterscheidungen in ABYA kaskadieren muss, ist, dass es eine große Regel bezüglich der Gefäße gibt: Die Ausdehnung des Lichts und sein Austritt machen das Gefäß geeignet für seine Aufgabe (Baal HaSulam, „Vorwort zur Weisheit der Kabbala“, Punkt 1).

Anmerkung: Das bedeutet, dass das Licht zuerst offenbart werden muss und dann verschwindet, und wenn wir selbst Genuss haben wollen, dann wird es möglich sein, dieses Verlangen richtig zu nutzen. Bitte erklären Sie das genauer.

Meine Antwort: Das ist sehr einfach. Wenn ich ein Gast bin und mir etwas angeboten wird, das ich noch nie probiert habe, dann weckt das zunächst keine Verlangen in mir. Ich will es nicht essen.

Aber wenn ich mich überreden lasse, es zu probieren, und anfange, einen köstlichen Geschmack, Geruch und eine köstliche Beschaffenheit zu spüren, dann lehne ich beim nächsten Mal, wenn mir dasselbe angeboten wird, nicht mehr ab. Ich weiß, was es ist; ich habe Erinnerungen und Eindrücke, und ich nehme die Köstlichkeit an.

Alles hängt also davon ab, wie sehr wir die Fähigkeit zur spirituellen Wahrnehmung in uns entwickeln werden, damit wir sie so schnell wie möglich erfüllen und genießen können. Das ist es, was der Schöpfer will.

Frage: In vielen Quellen wird über den Geschmack des Schöpfers geschrieben. Es wird sogar geschrieben: “ Koste den Schöpfer.“ Was ist der Geschmack des Schöpfers?

Antwort: Die Eigenschaft des Gebens. Diese Eigenschaft ist der höchste Geschmack, wenn ein Mensch entgegen seinem ursprünglichen Wunsch, alles ausnahmslos zu empfangen, alles geben will, was er geben kann. Dies bereitet ihm große Freude, nicht weil er gibt, sondern weil er dem Schöpfer ähnlich ist.

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Aus der Sendung „Vorwort zur Weisheit der Kabbala“ vom 14.5.2023

Wie kann man die Güte des Schöpfers spüren?

Kommentar: Es steht geschrieben, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut. Das ist es, was die Kabbalisten offenbart haben. Das heißt, sie wissen nicht, wer Er im Verhältnis zu anderen Schöpfungen ist. Nur sein Handeln ist in Bezug auf uns so definiert.

Antwort: Die Kabbalisten, die den Schöpfer bereits offenbart haben, beschreiben ihn als gut, der Gutes tut. Das sind die Kabbalisten. Menschen, die das zu erforschen beginnen, fühlen natürlich noch nichts und kommen allmählich in diesen Zustand auf der entgegengesetzten Seite.

Kommentar: Wir können also sagen, dass Er das Endziel, die Schöpfung auf die Stufe des Schöpfers zu bringen, gut und Gutes tuend ist. Es gibt verschiedene Situationen auf dem Weg dorthin.

Antwort: Ja, es gibt verschiedene Zustände auf dem Weg, die entgegengesetzt und manchmal unangenehm sind. Die Schöpfung muss sich zum Einen verändern, um in ihren Veränderungen zu spüren wer der Schöpfer ist. Zum Anderen, Ihn in all seinen Veränderungen und Metamorphosen zu spüren. All dies wird in der Kabbala erforscht und macht einen großen Teil der Kabbala aus.

Frage: Können wir sagen, dass der Schöpfer verborgen ist und wir ihn deshalb nicht als gut und Gutes tuend erleben können?

Antwort: Ja. Wenn wir Ihn wahrnehmen wollen – bitte – korrigiere dich von einem bösen Wesen zu einem guten Wesen. In dem Maß, wie man dem Schöpfer ähnelt, wenn man so gut wird wie Er, wird man Ihn wahrnehmen. Die Ähnlichkeit der Eigenschaften ist das Grundgesetz der Kabbala.

Kommentar: Natürlich ist es schwer, all das zu rechtfertigen, wenn man sich die Welt ansieht.

Antwort: Unmöglich! Man kann das nur in dem Maße rechtfertigen, wie man die Eigenschaft des Gebens erwirbt. Dann wird man in dieser Eigenschaft allmählich erkennen, dass der Schöpfer gut ist.

Aus einer Fernsehsendung „Die Lehren der Zehn Sefirot (TES)“

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Inmitten einer klaffenden Leere

Und das Licht stieg zu den Welten, im schwarzen leeren Raum, der sich in ihm befand hinab. Und jeder Kreis aus jeder Welt, nahe am Licht ist wichtig, bis wir unsere materielle Welt im Mittelpunkt finden. Innerhalb aller Kreise in der Mitte der klaffenden Leere. (Ari, Der Baum des Lebens)

Konzentrische Kreise sind eine Darstellung von Welten, die vom Zentrum am weitesten  entfernt sind und dem Zentrum am nächsten liegen. Auf diese Weise wird die Energie des Schöpfers in der gesamten Schöpfung verteilt.

Wir befinden uns am zentralsten Punkt aller konzentrischen Kreise. Von ihnen geht der Einfluss der Energie des Schöpfers auf uns aus.

Frage: Geschah alles in Aris Gedicht vor dem Urknall?

Antwort: Ja, und auch danach. Wir sprechen hier über den stationären Zustand der Welten. Unsere Welt befindet sich „im Zentrum einer klaffenden Leere“, die durch Schwärze glänzt.

Sie wird vom Menschen als absolute Unbegreiflichkeit, absoluter Unwille, Mangel an Energie, keine Vernunft und keine Motivation jeglicher Art empfunden. Das heißt, es ist der schwärzeste Punkt des gesamten Universums.

Frage: Im Prinzip ist ein solcher Zustand potentiell vorhanden. Empfindet der Mensch dies als ein Bewusstsein für das Böse seiner egoistischen Natur, wenn er sich in diesem Zustand befindet?

Antwort: Noch viel schlimmer. Es wird als eine totale Abwesenheit von allem, eine absolute Leere, ein absolutes Ausbleiben von Verlangen nach irgendetwas empfunden.

Frage: Ist dieser Zustand wie der Tod?

Antwort: Nein, es ist nicht der Tod. Es kommt allerdings darauf an, wie man es interpretiert. Allgemein ist es sicherlich ein schrecklicher Zustand.

Frage: Muss jeder Mensch diesen Zustand erleben, um sich weiterzuentwickeln?

Antwort: Ja, jeder Mensch spürt es ein wenig, sonst kommt er nicht voran. Er wird den Schöpfer nicht offenbaren, da er nicht die richtige Motivation hat. Um ihn zum Schöpfer hin zu bewegen, müssen ihm Zustände gegeben werden, von denen er aus zu Ihm fliehen würde.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 05.07.2022

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Abkopplung von der Realität

Frage: Ist unser Körper eine Hülle, die es uns erlaubt, außerhalb unseres spirituellen Zustands zu sein?

Antwort: Der physische Körper, d.h. der vom Menschen wahrgenommene Teil seines Egoismus, der niedrigste, subtilste, primitivste Teil, erlaubt uns, uns und unsere Umgebung in diesem Egoismus zu spüren und als unsere Welt darzustellen.

Alles andere was in der Realität existiert, liegt außerhalb dieser Schale. In ihr können wir immer noch wie in Vergessenheit leben, wie in einem Traum. Im Grunde genommen befinden wir uns in einem nicht existierenden Zustand. Es ist, als ob wir einen Schlag auf den Kopf bekommen hätten und uns von der Realität abgekoppelt hätten.

Frage: Ist es bereits der Übergang zur nächsten Stufe wenn man diese Hülle, in der man sich fühlt, als würde man physisch existieren, wegnimmt?

Antwort: Teilweise. Schließlich kann man dieses Hindernis nicht einfach beseitigen. Mit welchem Verlangen wird man existieren? In der Eigenschaft des Gebens?

Frage: Wenn ein Mensch, sagen wir mal, Selbstmord begeht, ist es so, als ob er hofft, diese Schale zu entfernen.

Antwort: Blödsinn, dieser Mensch löst nichts. Er hat sich nicht selbst korrigiert, er ist nicht in das Gefühl der wahren Existenz eingetreten. Das hat nichts mit der Methode zu tun, die wirkliche Realität enthüllt.

Es ist für den Egoismus von Vorteil, das Leiden zu beenden. Wie viele Menschen tun das, wie viele sind bereit, das zu tun? Was ist mit Drogen und Alkoholismus? Das ist auch eine Art von Tod, wenn sich ein Mensch von der Realität abkoppelt und vorübergehend in eine Art Trip fällt.

Das sind die Fragen, die man sich stellt: was geschieht mit dem Mensch, wenn man das ganze System sehen und verstehen muss? Man arbeitet sich ab, muss jetzt in einen anderen Zustand übergehen, um neu geboren zu werden, um die neuen Reshimot ( spirituelle Informationsdaten) zu verwirklichen.

Frage: Warum gilt Selbstmord in allen Religionen als die schlimmste Sünde?

Antwort: Da ein Mensch vor seinen Pflichten davonläuft.

Jeder hat eine klare Aufgabe in dieser Welt – die Höhere Welt zu erreichen, d.h. den Zerbruch des gemeinsamen Kli (Gefäß) in einer vollständigen Verbindung zu korrigieren.

In all den Jahrtausenden haben wir uns als irrationales Wesen auf dieses Ziel zubewegt. Die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur hat uns den Weg gewiesen. In unserer Zeit sind wir auf der Stufe einer menschlichen Lösung für dieses Problem angelangt. Wir sind in einem Zustand, in dem wir das Problem bewusst lösen müssen. Wir sind dazu verpflichtet.

Wie kann man da Selbstmord begehen? Wenn man das Problem der bewussten Verbindung mit allen Menschen auf der Erde lösen muss, wenn man sich gegenseitig unterstützen soll, sich in alle als ein gemeinsames Ganzes einschließt, mit allen ein integrales analoges System der totalen Wechselbeziehung darstellt und in diesem System die höchste Kraft des Gebens, der Liebe, der Interaktion offenbart…

Man beginnt darin zu leben und hört auf das einstige Kräftesystem, das man unsere Welt nennt und in dem man vorher existiert hat, wahrzunehmen.

All das ist sichtbar. Heute ist alles offengelegt und kann angewendet werden.

Aus einem Gespräch „Mein Telefon klingelte“ vom 11.06.2014

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Jeder hat seinen eigenen Schöpfer

Kommentar: Sie sagen, dass es keinen Schöpfer außerhalb der Schöpfung gibt und jeder seinen eigenen Schöpfer hat.

Meine Antwort: Ja, natürlich. Schließlich können wir nicht einmal vergleichen, wie Er jedem von uns erscheinen oder offenbart werden mag.

Frage: Aber jeder kann die Forschung in dieser Welt sehen, sagen wir die Gesetze der Schwerkraft. Jeder spürt sie, aber jeder auf seine Art und Weise. Ich weiß nicht, wie Sie das Gesetz der Schwerkraft empfinden, aber wir meinen das Gleiche mit diesem Begriff. Was ist mit dem Schöpfer? Was meinen Sie damit: Ich habe meinen eigenen, während Sie Ihren eigenen haben?

Antwort: Das ist eine ganz persönliche Untersuchung eines jeden Einzelnen. Wir können einige Handlungen und Eindrücke austauschen, aber wir werden nie wissen, wie ähnlich einige Überlegungen oder Konsequenzen unseres Studiums des Schöpfers für jeden von uns sind.

Dies ist eine voreingenommene Studie. Der Schöpfer ist unerreichbar. Nur in dem Maße, in dem wir begrenzt sind, beginnen wir Ihn zu verstehen und unsere Grenzen zu erkennen. Aber durch die Entwicklung der Eigenschaften des Schöpfers in uns beginnen wir, Ihn in diesen Eigenschaften zu erreichen. Dann können wir darüber sprechen, wie wir Ihn in den objektiven Eigenschaften, die wir in uns entwickelt haben, wahrnehmen. Dann kann der Schöpfer von uns bereits als etwas Objektives definiert werden.

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Aus der Sendung “ Spirituelle Zustände “ vom 07.06.2022

Erhebe die Freunde in deinen Augen

Rabash, Artikel Nr. 21 (1986), „Über den Verstand erheben“: Deshalb sagten sie, wenn die böse Neigung kommt und ihm die Niedrigkeit der Freunde zeigt, soll er sich über den Verstand erheben. Aber sicherlich wäre es besser und erfolgreicher, wenn er innerhalb des Verstandes sehen könnte, dass die Freunde auf einer höheren Stufe stehen als er selbst.

Ich darf nicht vergessen, dass alles, was ich in meinen fünf Sinnen wahrnehme, durch meinen Egoismus dargestellt wird. Dieser zeigt mir, welche Art von Welt mich umgibt und was die Gruppe ist. Und ich nehme das nur durch meinen Egoismus wahr.

Wenn ich also das Verlangen habe, die Welt anders zu sehen, als mein Ego sie darstellt, und das kann ich nur durch eine äußere Anstrengung, durch die Anstrengung der Gruppe erreichen, dann kann ich mich über dieses egoistische Bild erheben und beginnen, stattdessen die Welt des Schöpfers zu fühlen. Und das kann man sehr einfach tun.

Wenn die böse Neigung kommt und ihm die Niedrigkeit der Freunde zeigt, muss er sich über den Verstand erheben. Das heißt, über das, was er sieht, obwohl er jeden Freund in einer unschönen Form sieht, muss er sich bemühen, seinen Freund so hoch wie möglich zu erheben.

Aber es wäre sicherlich besser und erfolgreicher, wenn er innerhalb des Verstandes – innerhalb seines Verstandes – sehen könnte, dass die Freunde auf einer höheren Stufe stehen als er selbst.

Wenn er dies aber nicht in seinem Verstand sieht, dann muss er sich im Glauben über den Verstand vorstellen, dass seine Freunde entgegen seiner Meinung über ihm stehen.

Hieraus ergibt sich die Schlussfolgerung: Der einzig richtige Ausweg aus jedem Zustand ist, die Freunde in den eigenen Augen zu erhöhen. Zu jeder Zeit muss ich darüber nachdenken, wie ich sie in meinen Gefühlen, meinem Verstand und meinen Eindrücken höher und höher halten kann. Das sollte unsere ständige Arbeit sein. Und dann werde ich den Zustand erreichen, in dem ich den Schöpfer durch sie sehe.

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Vom internationalen Kongress „Über uns selbst hinauswachsen“ am 7.1.22, „An den Freunden festhalten“ Lektion 3

Was der Kontakt mit der Höheren Welt ermöglicht

Frage: Warum sind die Länder, welche die Juden vertrieben schnell verfallen? Und umgekehrt.

Antwort: In der Tat haben wir gesehen, dass die Juden in dem Maße, in dem sie sich von Spanien aus über ganz Europa ausgebreitet haben und von Land zu Land getrieben wurden, Wellen des Aufstiegs und des Niedergangs erlebt haben.

Der Punkt ist, dass die Methode, die sie verinnerlicht haben, der Punkt im Herzen, die Verbindung mit der Spiritualität, der Kontakt mit der Höheren Welt dem Menschen die Möglichkeit gibt, diese Welt zu verstehen: wie sie funktioniert, was in ihr ist, wie die Kräfte hinter dieser Welt wirken. Bei einem durchschnittlichen Mensch fehlen diese Fähigkeiten.

Frage: Gab es diesen Punkt im Herzen, die Verbindung zur lenkenden Kraft, ausschließlich bei den Juden?

Antwort: Ja. Sie können die Höhere Kraft nicht eindeutig spüren, da sie sich im Exil von ihrer Wahrnehmung befinden. Trotzdem ist sie irgendwie intuitiv in ihnen vorhanden. Selbst wenn sie sich mit Bankgeschäften, Handwerk, Wissenschaft, Musik oder was auch immer beschäftigen, erhalten sie dadurch einen tieferen, umfassenderen Sinn für das Universum, den andere Menschen im Prinzip nicht haben.

Jeder kann ihn besitzen, wenn er sich der Methode der Kabbala zuwendet, wenn er sich so entwickelt, wie es die Gruppe von Abraham einst tat, dann bekommt er eine Wahrnehmung der Höheren Welt. Dann wird er den dimensionalen Bereich begreifen, der jenseits unserer Welt existiert, uns umgibt und uns lenkt. Er wird die spirituellen Wurzeln erkennen und intuitiv ahnen, was hier geschieht.

Auch wenn wir es bei den heutigen Juden nicht sehen und sie es selbst nicht erkennen, gibt es dennoch seit damals spirituelle Veranlagungen in ihnen, die sich in solchen völlig wertlosen Errungenschaften manifestieren. Dies geschieht, um den Prozess zu beschleunigen und die Sackgasse der egoistischen Entwicklung aufzuzeigen.

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Der Unterschied zwischen den Seelen“.

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Über integrale Beziehungen lernen

Das Wichtigste in unserer Arbeit in Bezug auf die Gesellschaft ist es, die Menschen aufzuklären.

Jene Menschen, die in der Lage sein werden, integrale Eigenschaften in sich zu entdecken, d.h. sich mit anderen zu verbinden, um von der individuellen egoistischen Wahrnehmung der Welt zu einer integralen Zusammenarbeit überzugehen, wenn sie sich über ihren Egoismus erheben und beginnen, nicht sich, sondern ihre Gemeinschaft als sich zu empfinden und dadurch das ganze Universum als integral wahrnehmen, – diese Menschen werden weiterhin erziehen und lenken. Sie müssen darauf vorbereitet sein.

Im Prinzip wird dafür die ganze Menschheit gebraucht. Jeder Mensch steht heute vor der Frage nach dem Sinn der Existenz und wie wir unser Leben neu gestalten können. Die Natur sagt, dass wir uns ihr entsprechend verändern müssen.

Wir haben den egoistischen Weg der Entwicklung abgeschlossen. Er befindet sich seit Jahrzehnten in der Krise und beginnt sich seit dem selbst aufzufressen. Wie das Sprichwort sagt: „Eine Revolution vernichtet ihre eigenen Söhne“. So ist es auch hier. Die Menschheit muss anfangen es zu spüren.

Ich denke, wenn wir wirklich kleine Versuchsgruppen bilden, die Managementprobleme lösen und ihre Empfehlungen auf der Grundlage der integralen Natur, d.h. auf der richtigen Beziehung der Menschen zur Natur abgeben würden, machen wir keine Fehler bei unseren Entscheidungen und gestalten mit solchen Managern eine Gesellschaft der Zukunft.

Aus einer Videokonferenz über die Wissenschaft des Managements.

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