Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Pessach ist der Beginn des spirituellen Weges

Kommentar: Pessach ist für Kabbalisten der höchste Feiertag, da er eine Befreiung von unserem Egoismus, vom Verlangen zu empfangen, von einem Zustand der Trennung vom Schöpfer und der Entfremdung von Freunden darstellt.

Pessach ist der Beginn des spirituellen Weges bei dem wir uns von den Fesseln des Egoismus, der uns erstickt und uns am atmen hindert befreien.

Wir wollen uns davon erlösen, damit wir vorankommen, um uns untereinander zu verbinden und zu einem gemeinsamen Kli von Adam HaRishon, einer gemeinsamen Seele zurückzukehren, um die spirituelle Welt, das Licht, den Schöpfer und uns alle zusammen als Eins zu fühlen.

Aus diesem Grund ist dieser Feiertag so wichtig. Es gibt keinen wichtigeren Feiertag als Pessach. „Pessach“ bedeutet „überspringen“ (pasakh), indem wir von einem Zustand des egoistischen Empfangens zum altruistischen Geben übergehen.

Der Austritt aus unserem Egoismus, aus unserem Verlangen zu empfangen, aus dieser vom Schöpfer künstlich geschaffenen weltlichen Natur, ist in der Tat ein großes Fest. Damit beginnt eine faszinierende Reise ins Spirituelle.

Der Mensch muss spüren, dass er ein spirituelles Kli braucht, dass er alle Teile seiner Seele so unterbringen will, dass sein gesamtes inneres Verlangen erfüllt wird und alle seine Gedanken und Bestrebungen sich nur noch um den Punkt der Verbindung mit dem Schöpfer drehen. Wenn er diesen Zustand erreicht hat, bedeutet es, dass er sich bereits auf den Auszug aus Ägypten vorbereitet hat.

Ohne ein Gefühl des Exils ist es unmöglich, die Befreiung zu erlangen. Der Vorteil des Lichts wird nur aus der Dunkelheit heraus offenbart. Wenn der Schöpfer uns also zu einem Zustand führen will, der dem Schöpfer gleich ist, muss er uns durch das Exil führen.

Der Unterschied zwischen Exil (gulah) und Erlösung (geulah) ist nur der Buchstabe „alef – א „, der für den Schöpfer steht. Wenn der Schöpfer in unserem Leben zu erscheinen beginnt, wird das Exil zur Erlösung.

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Aus einer Lektion über Pessach, 06.03.2023

Worum sollten wir den Schöpfer bitten?

Die Weisen sagen, wenn ein Mensch den Schöpfer bittet, seine Seele mit Glauben zu beleben, wird seine Bitte sofort angenommen. Außer dem Glauben haben wir nichts, worum wir bitten können, wir bekommen nichts anderes.

Es hat keinen Sinn, dem Schöpfer weitere Fragen zu stellen, denn es wird keine Antwort geben. Das heißt, wir werden indirekte Antworten erhalten, die uns nach und nach in die Richtung des richtigen Gebets lenken werden. Das ist es, was uns bisher zuteilgeworden ist.

Wir sollten deshalb herausfinden, was wir wirklich wollen, nicht Geld, Ruhm oder kleine, momentane Vergnügungen. Um was sollten wir den Schöpfer in diesem kurzen Leben bitten? Das heißt, das Hauptproblem ist nicht, wie man sich an den Schöpfer wendet, sondern womit man sich an Ihn wendet: Man muss herausfinden was wirklich wichtig im Leben ist und es egal mit welchen Worten ansprechen.

Wir sehen Milliarden von Menschen, die nichts anderes tun, als den Schöpfer zu fragen. In jeder Sekunde gibt es im Herzen eines jeden Menschen eine Bitte an den Schöpfer, die Er vielleicht gar nicht wahrnimmt. All diese Anfragen sind nicht unbegründet. Man kann nicht sagen, dass der Schöpfer ihnen überhaupt nicht antwortet – Er antwortet, aber nur wenig. Auf diese Weise haben wir uns seit Tausenden von Jahren um eine Korrektur bemüht.

Deshalb lehrt uns die Kabbala, wie man richtig bittet, um den Prozess der Korrektur zu beschleunigen: um die Kraft des Glaubens zu bitten, um die Fähigkeit, zur Kraft des Gebens zu erlangen, anstatt der Kraft des egoistischen Empfangens ausgeliefert zu sein.  Auf eine solche Bitte werden wir garantiert eine Antwort erhalten, denn das ist der Zweck der Schöpfung. Alles, was der Mensch in dieser Welt hat, ist nur gegeben, damit er um die Kraft des Gebens und der Verbindung mit dem Schöpfer bitten kann.

Aus einer Lektion zu Rabashs Artikel

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Glückliche Rückkehr (Teshuva)

Rückkehr (Teshuva) ist der Hauptinhalt des Versöhnungstages (Yom Kippur). Das Wichtigste was wir tun müssen ist, an den Ort, in den Zustand zurückzukehren, in dem wir vor Adams Sündenfall waren. Das ist unser Ziel, unsere Bestimmung und unsere Verpflichtung, genau dorthin zurückzukehren, wo wir waren und dann gefallen sind.

Wir waren alle mit dem Schöpfer verschmolzen, in Ihm wie ein Fötus im Mutterleib. Wir sind dann von dieser Stufe der Verschmelzung in unseren Egoismus herabgefallen und jetzt müssen wir von einem Pol zum anderen zurückgehen.

Heute denkt jeder nur an sich und kann nicht an andere denken, wenn es ihm nicht nützt. Wir sind nicht in der Lage, uns selbstlos um andere zu kümmern, sie zu lieben und einander zu helfen. Wir müssen unsere selbstsüchtige Natur ändern, die wir durch den Zerbruch und Trennung, durch den Sturz von dieser hohen Stufe erhalten haben.

Rabash schreibt: „Am Anfang war Adam Rishon mit dem Schöpfer verschmolzen, dann entfernte er sich durch den Sündenfall. Nun muss jeder, da er ein Teilchen der gemeinsamen Seele ist, wieder in den vergangenen Zustand zurückkehren und sich der Spiritualität annähern“, d.h. zu seiner Wurzel zurückkehren, zu dem Zustand, in dem er vor dem Sündenfall war.

Das ist ein äußerst hoher Zustand, wenn wir uns im Inneren des Schöpfers befinden und so mit Ihm verbunden sind wie ein Embryo mit seiner Mutter. Es ist unmöglich, sich einen solch erhabenen Zustand auch nur vorzustellen, aber wir müssen, und werden ihn sicherlich erreichen.

Deshalb sind wir froh, uns in einer Gruppe zu befinden, die studiert und danach strebt, diese Rückkehr zu erzielen. Wir sind fest davon überzeugt, dies bald zu erreichen.

Als Erstes müssen wir untersuchen, welche Gedanken und Gefühle heute in uns wohnen. Wir werden dann erfahren, wie wir unser Herz und unseren Verstand korrigieren können, um uns diesem Zustand anzunähern, in dem wir waren, bevor wir sündigten, bevor wir fielen und uns vom Schöpfer entfernten. Wie konnte es geschehen, dass wir vom Spirituellem abfielen, als hätte es eine Fehlgeburt gegeben? Das Gleiche geschah mit uns, als wir fielen und uns vom Schöpfer entfernten. Heute haben wir die glückliche Gelegenheit, zu Ihm zurückzukehren!

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Aus dem Unterricht zum Thema „Yom Kippur“ vom 04.10,2022

Das Fundament meines Hauses

„Wenn der Schöpfer das Haus nicht baut, haben seine Bauleute vergeblich daran gearbeitet.“

Der Schöpfer und nicht wir erbaut die Struktur unserer Seele. Wenn das so ist, wie können wir dieses vom Schöpfer erbaute Haus betreten? Auf welchem Fundament steht es?

Mein Zehner bildet das gesamte Fundament dieses Hauses.

Ich muss dieses Fundament stärken, sodass es tief im Boden verankert ist, und mit Bodenplatten und Betonpfeilern stützen.

Sobald ich die Stützen, wie berechnet, erbaut habe, kann ich bereits Wände, Bodenplatten usw. dazwischen errichten. Das ist unsere Arbeit – sowohl im spirituellen als auch im materiellen Aufbau. In allen Welten gelten die gleichen Grundsätze.

Unsere Verbindung bildet die Säulen, auf der unser Gebäude steht. Wir sollten uns durch alle möglichen Arten von Beziehungen verbinden: das erste Mal gemäß den Eigenschaften eines Freundes, das zweite Mal gemäß den Eigenschaften eines anderen Freundes, das dritte Mal gemäß den Eigenschaften eines Dritten. So bauen wir das Gebäude aus den grundlegenden Zehn Sefirot auf.

Danach beginnen wir, innerhalb dieses Gerüstes Stockwerke zu bauen und Decken zwischen den Pfosten zu verlegen. Dies geschieht bereits durch eine einfache Verbindung zwischen uns, auf einer einfachen Stufe auf der jeder den anderen vervollständigt, indem er sich annulliert.

Darin sind viele Details enthalten, die aufgrund der Wirkung der spirituellen Wurzeln auch in unserer materiellen Welt vorhanden sind. Die Verbindung findet hauptsächlich durch verschiedene Formen unserer gegenseitigen Annullierung statt.

Eine Verbindung zwischen uns herzustellen, bedeutet den Tempel zu bauen: das Gebäude unserer Seele. Beim Versuch, diese Verbindung aufzubauen, stellen wir fest, dass wir dazu nicht in der Lage sind. Doch wir fangen jedes Mal von vorne an – mit einer neuen Ablehnung und Verzweiflung. Wir erkennen dann, dass die Kraft des Schöpfers nicht ausreicht, um uns zusammenzuhalten und das Gebäude zu stützen.

Wir verbinden das eine mit dem anderen, aber der Schöpfer muss diese Verbindung aufrechthalten. Wir brauchen Ihn als die Kraft, die uns zusammenhält, wenn wir versuchen, einander näher zu kommen.

Wir brauchen den Schöpfer als Grundlage für unsere Arbeit – dass Er uns organisiert, die erreichten Erfolge sichert und unsere Fehler korrigiert. Wir brauchen Ihn bei jedem Schritt auf dem Weg. Wir legen unsere Verlangen hinein, und der Schöpfer korrigiert sie, fügt alle Teile zu einem Ganzen und hält es zusammen.

Es ist unmöglich, etwas ohne Hilfe des Schöpfers zu tun; und ohne die Arbeit des Schöpfers wird nichts in der richtigen Form erbaut.

Aus dem Unterricht „Wenn der Schöpfer das Haus nicht baut, so arbeiteten seine Bauleute vergeblich daran.“, vom 30.08.2022

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Sukkot-Feiertage: Der siebte Tag von Sukkot – König David

Der letzte Tag von Sukkot ist dem Ehrengast David gewidmet, der Korrektur der Sefira Malchut. Es ist klar, dass alle Korrekturen in Malchut konzentriert sind und in Malchut enden.

Malchut ist die Quintessenz und das Ergebnis aller Korrekturen. Deshalb bedeutet König David, Malchut, das Ende der Korrekturen unserer Seele, wenn wir uns alle unter dem Dach der Sukkah, unter einem Schirm, versammeln und das höhere Licht von oben empfangen, das sich im korrigierten Kli offenbart.

So erreichen wir den Zustand, wenn das gesamte höhere Licht in unser Kli eintritt. Dann kommt das Fest der Freude an der Tora (Simchat Tora), wenn wir das höhere Licht nicht mehr innerhalb der Sukkah empfangen, nicht unter dem Dach, sondern außerhalb, und das Licht die ganze Wirklichkeit erfüllt.

David symbolisiert das allgemeine Kli, das alle Geschöpfe umfasst. Auf der einen Seite ist es ein Zustand der völligen Trennung vom Schöpfer, vom höheren Licht. Aber auf der anderen Seite gibt es in diesem Zustand eine vollständige Arbeit, die uns zur Anhaftung an die höhere Kraft bringt. Deshalb ist König David aus gegensätzlichen Kräften, aus widersprüchlichen Eigenschaften gewoben. Wenn wir über seine spirituelle Arbeit sprechen, war sein ganzes Leben so, denn er kämpfte die ganze Zeit. Aber gleichzeitig war er der Herrscher, der König von Israel.

König David erhält die Eigenschaften des Gebens, von Abraham, Jakob und Joseph. Von den Eigenschaften des Empfangens, von Isaak, d.h. von der Überwindung, nimmt er Kelim, um sie gerade in dem Maße zu gebrauchen, wie die Eigenschaften Abrahams, und Jakob und Josephs darin eingeprägt sind. Diese Kombination von Kräften findet in David statt, und deshalb wird er der König von Israel genannt.

Denn Malchut sammelt alle Kräfte in sich und verbindet sie in der richtigen Form.

Deshalb hatte David ein so schweres Leben, wie es in der Tora beschrieben wird. Er war ständig in verschiedene Kriege und Probleme verwickelt und war gezwungen, sich vor Feinden und Hassern zu verstecken. Sein Leben war nicht einfach, aber er hat dadurch ganz Malchut korrigiert. Der Messias wird der Sohn Davids genannt, weil er aus dieser Eigenschaft hervorgeht.

Solange das Volk Israel keinen König hat, bedeutet dies, der Aufbau von Malchut ist nicht möglich, weil das Volk dem Schöpfer nicht in vollem Umfang ähnlich werden kann. Denn der König Israels ist jene Eigenschaft der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, die die Geschöpfe in sich selbst, in ihrer Verbindung bilden.
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Aus der täglichen Kabbala-Lektion 10/16/22, „Ushpizin  David-Sefira Malchut“

Sukkot-Feiertag: Der zweite Tag von Sukkot – Isaak, Überwindung

Die Tage des Sukkot-Festes symbolisieren die Etappen des Aufbaus des spirituellen Gefäßes (Kli), das heißt der Seele, die sieben Sefirot umfasst.

Die drei oberen von zehn Sefirot : Keter, Chochma und Bina kommen von oben zu uns. Es handelt sich dabei um die Eigenschaften des Schöpfers, die Er uns zeigen will. Aus diesen Qualitäten bauen wir bereits eine besondere Eigenschaft, die  Verbindung zwischen uns auf. Sie existiert im Inneren der geschaffenen Wesen und gleicht dem Schöpfer, da sie reines Geben ist.

Die sieben Tage von Sukkot sind sieben Stufen des Aufbaus des vollständigen Klis unserer Seele. Es ist die Zeit, in der etwas, das dem Schöpfer ähnelt, innerhalb der Materie der Schöpfung aufgebaut wird. Das ist die innere Bedeutung des Feiertages Sukkot und im Allgemeinen von unserem Leben und unserer Existenz. Wir müssen lernen, wie wir unsere Verbindung, unsere Einheit aus verschiedenen, gegensätzlichen Kräften aufbauen können.

Der erste Tag von Sukkot ist mit der ersten Eigenschaft, die wir vom Schöpfer erhalten haben, verbunden und wird Abraham genannt. Das ist die Qualität der rechten Linie, die Korrektur, die Qualität der Barmherzigkeit, der Wunsch nach unbegrenztem Geben.

Der zweite Tag, die zweite Qualität in der linken Linie ist Isaak. Es ist die Überwindung, in der Arbeit mit dem Willen zu empfangen, um zu geben. Dies ist eine andere Qualität, die im Gegensatz zu Abraham steht. Der Mensch überwindet seinen Egoismus und will seinen Willen zu empfangen der Qualität Abrahams annähern, der sich im Geben befindet. Dann erhält er von der rechten Linie das Leben, die Kraft der Barmherzigkeit.

Wie können wir diese Stufen von Abraham, Isaak und so weiter aufbauen? Wir versuchen in unserer Verbindung voranzukommen, damit sie von Tag zu Tag stärker wird. Dann spürt jeder, welche Bereicherung er durch eine stärkere Verbindung erhalten hat. So enthüllen wir allmählich, was die spirituellen Sefirot und ihre gegenseitige Verbindung bedeutet und was ein spiritueller Parzuf ist. Der Parzuf ist das Ergebnis der aus der richtigen Kombination dieser Sefirot entstanden ist.

Im Wesentlichen ist der spirituelle Parzuf der Schnittpunkt der Qualitäten des Schöpfers und der Qualitäten der Schöpfung, des Willens zu empfangen und des Willens zu geben, die beiden Kräfte Keter und Malchut. In der Lücke zwischen Keter und Malchut entstehen Eigenschaften, Kräfte und ihre Verbindungen, aus denen alle Eigenschaften hervorgehen, die in der Natur existieren.

Die Menschen wollen die Natur kennen, verstehen und fühlen, sind dazu aber noch nicht in der Lage. Die gesamte Natur besteht aus Kräften des Empfangens, Kräften des Gebens und deren Verbindungen miteinander.

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Aus der täglichen Kabbala Lektion, 11.10.2022, „Ushpizin Isaac – Sefirat Gwura“

Sukkot-Feiertag: Der erste Ehrengast: Abraham

Am ersten Tag des Sukkot-Festes erhalten wir einen neuen Zusatz zu unseren Kelim: die Kleidung der Sefira Chessed in uns, die Ushpisin Abraham genannt wird. Wir beleben allmählich den Körper der gemeinsamen Seele von Adam HaRishon wieder, der zerbrochen wurde. Und zuallererst sammeln wir einen spirituellen Parzuf, der bereit ist, das Licht von Chessed zu empfangen.

Chessed ist die höchste Eigenschaft, die wir vom Kopf des spirituellen Parzufs (Sefirot Keter, Chochma und Bina) erhalten; deshalb wird es zuerst in uns eingekleidet. Wir spüren, dass ein neuer Zustand gekommen ist, der einen neuen Geist und ein neues Verständnis mit sich bringt. Es wird uns geschenkt; wir müssen es nur erwarten, es uns wünschen und darum bitten. Wenn ich einem Freund etwas geben will, dann werde ich würdig, ein Geschenk zu erhalten.

Es heißt, dass jeder, der sich dem Schöpfer nähern will, zuerst die Qualität der richtigen Linie akzeptieren muss, das heißt die Qualität des Glaubens.

Eine Gruppe, die sich vereinigen will, muss zuerst die Eigenschaft von Abraham, die Qualität des Glaubens, erreichen. Wenn das Attribut der Barmherzigkeit in allen Wünschen vorherrscht, bedeutet das, dass Abraham sich in sie gekleidet hat.

Im Buch Sohar heißt es: „Es gibt niemanden auf der Welt, der sich mit der Größe Abrahams vergleichen kann, der allen Geschöpfen Barmherzigkeit erwies.“ Die Gabe Abrahams war die größte, und deshalb wird er der Vater des Volkes, der erste der Vorväter genannt.

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Aus der täglichen Kabbala-Lektion vom 10.10.2022″ Ushpisin Abraham – Sefira Chessed“

Ist es möglich, die Information des ursprünglichen Gens zu verändern?

Frage: In dem Artikel „Freiheit“ schreibt Baal HaSulam, dass es in jedem Menschen eine Grundlage, d.h. die Wurzel seiner Seele, gibt, die sich nicht verändert. Steht diese Basis in einem Zusammenhang mit dem Reshimot?

Antwort: Es ist die Grundlage aller Reshimot, über die alle Arten von Veränderungen und Handlungen ablaufen. Die Basis selbst ist unveränderlich – sie ist das so genannte Ur-Gen.

Das heißt, jeder von uns hat ein ursprüngliches Gen das alle möglichen Zustände durchläuft, ein Reshimot auf dem alles „darauf geschrieben ist“.

Frage: Was können wir ändern? Was ändert sich und was bleibt gleich?  

Antwort: Wir können die Anwendung der Reshimot (spirituelle Informationssätze), die in uns existieren, für die Zukunft ändern und nebenbei bemerkt, auch unsere Vergangenheit korrigieren.

Wenn man das, was in einem geschrieben steht, richtig nutzt, kann man sein zukünftiges Schicksal ändern. Die Vergangenheit kann man nicht ändern, indem man aber die Zukunft umbildet, ändert man alle Prägung und Folgen der Vergangenheit.

Frage: Was genau kann man ändern? Wie wird man sich in der Zukunft fühlen?

Antwort: Die Zukunft wird sich positiv anfühlen. Im Grunde genommen wird zu Recht gesagt, dass man seine Zukunft selbst gestaltet. Die Reshimot sind eine Art potenzielle Zustände und nicht mehr.

Aus einer Fernsehsendung

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Wenn wir wie Menschen leben wollen

Um mit dem Schöpfer zu verschmelzen, ist ein starker Wunsch, den wir nicht haben, erforderlich. Unsere Verlangen werden aus einer Verbindung von zerbrochenen Seelen geboren. Sie können nicht stark sein, da sie zerbrochen sind. Hier und da wird ein kleiner Teil der Gesamtseele erweckt, durch den man selbst erweckt werden kann.

Dieses allgemeine Erwachen wird durch das umgebende Licht hervorgerufen. Es wartet darauf, dass wir ihm einen Platz schaffen an dem es sich enthüllen kann. Durch dieses umgebende Licht sind wir miteinander verbunden und haben die Möglichkeit in einer Gruppe zusammenzukommen und die Kabbala zu studieren. Das ist notwendig um unser gemeinsames Verlangen zu steigern.

Schließlich sind unsere Wünsche sehr oberflächlich und nicht richtig ausgerichtet: Wir wissen nicht, wo und wozu wir existieren. Es ist wie bei einem kleinen Kind das nicht weiß, wo es ist. Es hat Eltern die genau wissen was mit ihm geschieht und wie man mit ihm umgehen muss, wie man es pflegt, damit es gesund aufwächst.

Wenn wir spirituell wachsen wollen, kommen wir in eine Gruppe und werden durch alle möglichen Zustände geführt. Wenn wir die genauen Beziehungen in der Gruppe aufbauen, werden wir in die richtige Richtung geführt und kommen voran.

Wir befinden uns in einem so fortgeschrittenen Stadium der Entwicklung, dass es nicht mehr individuell ist. Wir treten in die Phase der so genannten „letzten Generation“ ein, dort muss die gesamte Menschheit erwachen. Heute reicht es nicht mehr, wie in früheren Generationen aus, eine kleine Gruppe oder einen einzelnen Kabbalisten zu erwecken.

Wir müssen begreifen, dass wir alle zu demselben Wunsch von Adam Ha Rishon gehören. Wir haben die Verpflichtung uns ihm anzunähern und in ihn einbezogen zu werden. Wir werden dann sehen, dass der Schöpfer uns noch mehr, noch greifbarer hilft.

Es ist kein Zufall, dass sich in der Welt ein enormer Hass entwickelt, der von Tag zu Tag größer wird. Es scheint, dass dies überhaupt nicht mit dem hohen Entwicklungsstand der Menschheit, die bereits alle Kriege beendet hat und sich um erhabenere Dinge kümmern sollte, vereinbar ist.

Das Gegenteil wird der Fall sein. Wir werden nicht mehr an die Raumfahrt oder an die hohe Materie denken, wenn wir nicht anfangen, an unserer Verbindung zu arbeiten. Wir werden mitbekommen, wie die Menschen jeden Tag tiefer sinken, da sie sich mit niederen Dingen beschäftigen. Das Wichtigste was wir zu tun haben ist, alle im System von Adam Ha Rishon zu verbinden. Wenn die Menschheit diese Methode kennen lernt und versteht warum sie sich ständig irrt und in schwierige Situationen gerät, wird sie der Korrektur näherkommen.

Das Erstaunliche ist, dass je weiter die Menschheit in der Technik, Wissenschaft, Kultur, Bildung vorankommt und Fortschritte macht, als könne sie die Sterne erreichen – ihr Leben gleichzeitig elender, verächtlicher, düsterer wird. Wir werden wie Käfer sein, die in der Gülle wühlen.

Wenn wir der Verbindung nicht näherkommen, werden sich unsere Errungenschaften zu unserem Nachteil entwickeln, sie werden uns daran hindern, uns richtig zu entfalten und unser Leben wird schlechter werden.

Die Korrektur des Egoismus kann nicht durch dessen Überwindung erfolgen. Wir sind verpflichtet, uns über unserem Egoismus zu verbinden. Es ist nicht sinnvoll, gegen den eigenen Egoismus anzukämpfen, wie es in früheren Generationen, als sich jeder Mensch individuell entwickelte, der Fall war.

In unserer Zeit gibt es nur einen Weg, den Egoismus zu besiegen – zusammen, alle gemeinsam. Dieser Bereich der Einheit, der Liebe, der gegenseitigen Beteiligung und der Bürgschaft den wir zwischen uns schaffen, muss uns retten und zu einem neuen Zustand führen, andernfalls werden wir keinen Erfolg sehen.

Aus einer Lektion über das Buch Shamati, 24.06.2022

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Das verborgene Potenzial des Menschen

Jeder von uns trägt tief im Innern all die Wünsche in sich, die auf dem Weg der persönlichen Entwicklung ab jetzt bis zum Ende der Korrektur nach und nach zum Vorschein kommen. Die Frage ist, wie bringt man sie ans Licht und setzt es in die Praxis um, um unsere Entwicklung zu beschleunigen.

Jeder Mensch ist wie ein Kind in dem große Wachstumskräfte verborgen sind. Unsere Aufgabe ist es, diese Kräfte und die inneren Reserven durch das Studium der Kabbala, der Verbindung in der Gruppe und das Gebet zu entfalten. Wir müssen uns anstrengen um diese Kräfte in die Tat umzusetzen, vom Verborgenen in die Entfaltung.

Der effektivste Weg ist die Arbeit in der Gruppe, denn aus ihr sind diese verborgenen Kräfte entstanden. Am Anfang existierten wir alle als ein Adam-HaRishon-System. Es ist zerbrochen. Jeder verlor das riesige Arsenal an Kräften, Eigenschaften, Wissen, Empfindungen, die zum vollständigem System der gemeinsamen Seele gehören.

Jeder blieb als eine kleine, getrennte Zelle des Körpers, in der er sein eigenes, von anderen getrenntes, vorübergehendes Leben fühlt, übrig. Diese Art der Existenz wird „der Mensch dieser Welt“ genannt.

Ein solches Leben bringt kein Glück. Wir sind verpflichtet zum gemeinsamen System von Adam HaRishon zurückkehren und uns darin mit aller Kraft zu verwirklichen, d.h. uns mit allen zu verbinden. Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns mit unseren Freunden im Zehner zu verbinden und zur Gruppenarbeit zurückzukehren. Das ist der erste Schritt um uns wieder mit dem gemeinsamen System von Adam zu verbinden.

In jedem von uns sind Informationsgene (Reschimot) verborgen, die unsere gesamte Reise von heute bis zum Ende der Korrektur bis zur Enthüllung des vollständigen Systems von Adam HaRishon bestimmen. Es liegt in unserer Verantwortung sie zu verwirklichen. Das höhere Licht wirkt weiter und legt, wenn wir das System nicht rechtzeitig offenbaren, immer mehr Zusammenbrüche offen. Es wird deutlich, dass wir in dieser Welt zunehmend schwierigere Zustände der Zerrissenheit erleben.

Wenn wir nach der Verbindung streben, werden wir feststellen, dass sich unser Zustand verbessert. Das Ziel der Evolution ist es, uns in einen Zustand der Korrektur zurückzubringen.

Aus der Lektion zum Artikel „Freiheit“ von Baal HaSulam, 22.06.2022

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