Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Schöpfer'

Was ist der Unterschied zwischen den Begriffen „Gott“ und „Schöpfer“?

Die Worte „Gott“ und „Schöpfer“ lösen in mir unterschiedliche Gefühle aus.
Das Wort „Gott“ steht für mich für ein Wort, das Religionen, Glaubensrichtungen und Menschen im Allgemeinen eher mit einer Macht verbinden, die den Raum um den Menschen herum ausfüllt, also außerhalb des Menschen existiert.

„Schöpfer“ hingegen steht für mich für den Erschaffer der Welt, des Menschen und alles in ihm. Er ruft in jedem Augenblick im Menschen das Bedürfnis hervor, auf seinen Einfluss zu reagieren. Indem ein Mensch seine Reaktionen auf eine bestimmte Art und Weise kalibriert, kann er erkennen, dass die Menschen die Geschöpfe des „Schöpfers“ sind und dass der „Schöpfer“ eine einzige, ewige und vollkommene gebende Kraft ist, die die Menschen zu einem bestimmten Zweck erschaffen hat.

Im Hebräischen ist das Wort für „Schöpfer“ Bore, eine Verbindung aus den beiden Wörtern Bo, komm und Re, sieh. Das heißt, der „Schöpfer“ ist ein umfassender Name, der die dynamische Beteiligung des Menschen, bei der Offenbarung des „Schöpfers“, mit einschließt.

Daher ist der Begriff „Schöpfer“ für mich verbindlicher als der Begriff „Gott“. Der „Schöpfer“ erwartet etwas vom Menschen. Und was erwartet Er von ihm? Er erwartet, dass der Mensch seine völlige Abhängigkeit von Ihm erkennt. Er erwartet, dass der Mensch aus diesem Grund anfängt, Ihn zu bitten, dass Er ihm helfen möge, dass Er seine egoistische, empfangende Natur in Seine, gebende Natur korrigieren kann, weil er begriffen hat, dass er nur mit der Hilfe des „Schöpfers“ die Gleichheit der Form mit Ihm – was das Ziel der Schöpfung ist – erlangen kann.

Hilfe bei der Korrektur vom „Schöpfer“ fordern – das bedeutet, der Mensch kann den „Schöpfer“ bitten, etwas zu tun, und Er tut es. Das heißt, einerseits ist der Mensch machtlos wie eine Figur im vorgeschrieben Drehbuch des „Schöpfers“, aber andererseits hat der Mensch, in dem er bittet und Forderung an den „Schöpfer“ stellt, eine Wahl. Wenn er nicht bittet und fordert, wird er niemals die Offenbarung der Ewigkeit und Vollkommenheit, auch „Schöpfer“ genannt, erreichen.

Doch wie kann ein Mensch den „Schöpfer“ richtig bitten, etwas zu tun? Es ist so, wie wenn kleine Kinder etwas von ihren Eltern verlangen. Sie bleiben hartnäckig bei ihrer Forderung, egal wie oft die Eltern Nein sagen. Diese ständige Forderung an den „Schöpfer“ führt den Menschen zu einem Zustand, den die Kabbalisten „Meine Söhne haben mich besiegt“ nennen. Dann beginnt der Mensch zu spüren, dass er ein „Kinder des Schöpfers“ ist und der „Schöpfer“ ihn genau dafür geschaffen hat, diese Beziehung zu Ihm zu entwickeln.

Basierend auf KabTV’s „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“ mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman am 28. April 2022 und am 22. Mai 2023. Geschrieben/bearbeitet von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.

Stimmt euch auf den Sohar ein

Wenn man beginnt, den Sohar zu lesen muss man sich darauf einstellen, mit dem Fluss des Textes, den die großen Autoren des Buches Sohar für uns vorbereitet haben, mitzuschwimmen.

Sie sagen uns, dass die Schöpfung der Wunsch zu empfangen ist. Dieses Verlangen der Wahrnehmung der Realität, der Wahrnehmung des Schöpfers der es erschaffen hat.

Es gibt eine Wahrnehmung innerhalb des Verlangens, die als „von oben nach unten“ bezeichnet wird. Auf diese Weise ist das Verlangen in der Lage, nur das zu erleben, was wir jetzt „innerhalb von uns“ fühlen. Diese Wahrnehmung wird als „diese Welt“ bezeichnet.

Es gibt eine andere Form der Wahrnehmung, über dem Verlangen, „außerhalb von uns“, wenn ich nicht mich, sondern quasi andere erfülle. Diese Wahrnehmung ist uns nicht vertraut, denn wir wurden nicht darin hineingeboren.

Sie erscheint uns seltsam und fremd, obwohl die Autoren des Buches Sohar sagen, dass diese Wahrnehmung natürlich ist, da sie von der Natur, vom Schöpfer kommt. Neben unserer kleinen Welt, die wir in uns erleben, sind alle anderen großen Welten „außerhalb von uns“.

Der Sohar weist uns den Weg, damit auch wir eine Wahrnehmung von außen, außerhalb unseres Körpers erlangen. Wir müssen uns darauf einstellen, eine Realität wahrzunehmen, die nicht „innerhalb“, sondern „außerhalb von uns“ existiert, um in ihr das zu sehen, worauf der Sohar hinweist.

In welcher Form auch immer dieses Buch von Ereignissen in dieser Welt, von Märchenfiguren wie Engeln, Geistern, Palästen erzählt, wie real oder unreal es uns erscheinen mag – in jedem Fall erzählt es uns davon, was in der Form der Wahrnehmung „außerhalb von uns“ geschieht.

Wer also verstehen will, was das Buch Sohar ihm sagen möchte, was es in ihm offenbaren will, sollte sich in dieselbe Richtung ausrichten- nicht danach streben, sich selbst zu füllen, sondern zu erfahren, was sich wirklich „außerhalb von uns“ befindet.

Diese Form der Wahrnehmung ist natürlich, sie setzt die Einstellung des Menschen gegenüber der Welt wie auch gegenüber sich selbst voraus!

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Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar.

Das Gebet der Vielen

Sohar: Das Gebet der Vielen erhebt sich vor dem Schöpfer, und der Schöpfer wird durch dieses Gebet geschmückt. Denn es erhebt sich mit verschiedenen Bitten: der eine bittet um Barmherzigkeit, ein anderer um Mut, ein weiterer um Mitleid und es umfasst mehrere Linien: rechts, links und die Mitte… Das Gebet des einen umfasst nicht alle Linien und hat nur eine Form: Entweder bittet er um Barmherzigkeit oder um Mut oder um Mitleid. Deshalb ist das Gebet des einen unvollkommen und kann nicht wie ein gemeinsames Gebet angenommen werden, da es nicht alle drei Linien einschließt… (Sohar für alle, „VaYishlach “, Punkt 45 ).

Um zu einem gemeinsamen Gebet zu kommen, um für alle als eins zu beten, um eins zu werden, um eins zu sein, muss man durch sehr schwierige Zustände der inneren Suche gehen: zu verstehen, dass

  1. das spirituelle Ziel wichtiger ist als alle anderen Ziele,
  2. es nicht allein erreicht werden kann, sondern nur durch die Schaffung eines gemeinsamen Strebens – dann wird es dem Schöpfer gleichen und vom höheren Licht erfüllt sein.

Deshalb kann nur eine solche Bitte, ein Gebet, „erhört“ werden, dass die korrigierende Wirkung des höheren Lichts hervorruft.

Das Lesen des Buches Sohar lässt uns verstehen, dass wir zusammen sein müssen, denn ohne aus uns selbst herauszugehen, ist es unmöglich das Geben, die Eigenschaft des Schöpfers zu erreichen, um in der höheren Welt zu existieren.

Es wird gesagt: „Von der Liebe zu den Geschöpfen zur Liebe zum Schöpfer“ – der Schöpfer hat uns die Illusion gegeben, dass es viele um uns herum gibt, wir müssen diese Illusion brechen, verstehen, dass alles in mir ist, und Ihn bitten, die ganze Welt in mir zu vereinen.

Dann wird sich aus dem Gebet der Vielen das wahre Gebet des Einen. ergeben.

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Aus einer Lektion über das Buch Sohar.

Eine wunderschöne jüdische Parabel

Kommentar: Eine wunderschöne jüdische Parabel lautet wie folgt: Die wohlhabenden Einwohner einer Stadt stellten einen Wächter ein, dessen Aufgabe es war nachts ihre zahlreichen Besitztümer und Häuser zu bewachen. Einmal spät nachts begegnete ein Weiser dem Wächter und fragte ihn: „Für wen arbeitest du“? Der Wächter beantwortete seine Frage und fragte wiederum den Weisen: „Für wen arbeitest du“? Diese Worte erschütterten den Weisen zutiefst und er antwortete traurig: „Tatsächlich arbeite ich für niemanden“. Die beiden gingen zusammen weiter und sprachen lange miteinander. Schließlich wandte sich der Weise an den Wächter: „Wärst du bereit für mich zu arbeiten? Ich will dir bezahlen was immer du verlangst“. „Sehr gerne“! entgegnete der Wächter, „aber was werde ich tun müssen“? Der Weise erwiderte: „Du sollst mich stets erinnern“.

Meine Antwort: Ja, das ist wahr.

Frage: Also auch ein Weiser bedarf der Erinnerung, dass er für jemanden arbeitet?

Antwort: Natürlich. Darum wird er als Weiser bezeichnet; er scheint alles zu haben außer dem allerwichtigsten: Er hat keine guten Beziehungen zu seinen Mitmenschen.

Kommentar: Und dennoch fragt er: „Für wen arbeitest du“? Es ist also nicht etwas so, dass er es vergisst, sondern vielmehr, dass er sich stets daran erinnern muss, dass er für den Schöpfer arbeitet?

Antwort: Ja.

Frage: Der Weise sagte: „Ich will dir bezahlen was immer du verlangst“. Gibt es so etwas wirklich, dass jemand einen anderen dafür bezahlt von diesem erinnert zu werden“?

Antwort: Das ist sogar das allerwichtigste. Man könnte sagen, dass dies der einzige Weg ist, um zu wahrem Reichtum zu gelangen.

Frage: Das heißt, immer an der Verbindung festzuhalten?

Antwort: Ja. Indem du deine Verbindung zum Schöpfer ständig festigst, investierst du in sie.

Frage: Ist es denn möglich, diese Verbindung immer aufrecht zu erhalten, sie tatsächlich niemals zu verlieren? Oder sind die Ups und Downs, die Unterbrechungen der Verbindung, die Ein-und Austritte dennoch nötig?

Antwort: Ja sie sind unerlässlich. Ein- und Austritte müssen sich stets abwechseln. Die Unterbrechungen sind wichtig, da es sonst zu keiner Erneuerung des Kontakts zwischen Geschöpf und Schöpfer kommt. Dieser Prozess, in dem sich ein Mensch in Bezug auf den Schöpfer befindet, geschieht mittels des Kontakts zu den Mitmenschen. Deshalb befinden wir uns in einer von vielen Unterbrechungen gekennzeichneten Vorwärtsbewegung.

Frage: Steht deshalb geschrieben: „Und es ward Abend und Morgen, ein neuer Tag?“ Der Abend ist der Verlust meiner Verbindung mit der höheren Kraft?

Antwort: Ja. Und der Abend kommt von oben. Wir bezeichnen ihn als „ein Erwecken von oben“. Von unten, also von uns aus, sollte es ein Bestreben geben, ein Verlangen, welches in ein Gebet mündet, eine Hinwendung und Forderung.

Kommentar: Gemäß der Parabel kann ein Erwachen von unten sich nur dann ereignen, wenn es einen Kontakt zu einem Wächter, sprich, einem anderen Menschen gibt, der mich erinnert.

Meine Antwort: Ja. Deswegen heißt es in der Parabel, dass jener ihn erinnert.

Frage: Er kann das also nicht alleine tun?

Antwort: Nein. Keinesfalls.

Kommentar: Warum nicht? Er ist doch ein rechtschaffener Mann, ein Tzadik…

Meine Antwort: Deswegen wird er als rechtschaffen bezeichnet, als weise und als Tzadik. Er kennt sich selbst, weiß in welchem Zustand er sich befindet und was er tun muss, um nicht von seiner Stufe zu fallen.

Frage: Indem er sich erinnern lässt?

Antwort: Ja. Jemand anderes würde von sich vermutlich behaupten, dass alles in Ordnung und er gänzlich mit dem Schöpfer verbunden sei.

Frage: So können wir also jenen, der dies sagt als Sünder bezeichnen?

Antwort: Ja. Denn rechtschaffen ist der, welcher den Schöpfer rechtfertigt. Er rechtfertigt den Schöpfer dafür, dass er die Welt nicht vollkommen erschaffen hat, sondern dem Menschen Raum gelassen hat, sie zu verbessern. Der Sünder hingegen mag denken, dass die Welt sich in einem absolut perfekten Zustand befindet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Menschheit versteht das nicht.

Frage: Als Sünder bezeichnen wir also denjenigen, der sagt: „Alles wurde vollkommen geschaffen, alles befindet sich in wunderbarer Verbindung“?

Antwort: Ja. Der Rechtschaffene hingegen sagt: „Alles wurde vollkommen erschaffen, weil noch Arbeit für mich bleibt. Dadurch habe ich die Möglichkeit die Welt zu erheben“.

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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“, 15.12.2022

Die Seele ist stärker als der Körper

Das Buch Sohar sagt: „Ein Mensch braucht einen schwachen Körper und eine starke Seele um Schwierigkeiten zu überwinden, dann wird er vom Schöpfer geliebt“.

Das Verlangen zu empfangen wird Körper genannt und die spirituelle Kraft wird Seele genannt. Je stärker die Seele ist, umso mehr Möglichkeiten hat ein Mensch, sich richtig zu entwickeln.

Wie kann man die Seele stärker als den Körper machen? Wenn wir uns um unsere Verbindung bemühen, wird diese immer stärker. So steigen wir, bis wir anfangen den Schöpfer, die wahre Realität, die höheren Welten und die spirituellen Stufen zu fühlen, höher und höher. All dies hängt von dem Grad unserer gegenseitigen Verbindung ab.

Durch eine immer stärker werdende Verbindung steigen wir zur Offenbarung, zu immer höheren Stufen der Empfindung auf.

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Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar „Liebe“, 04.01.2023

Endkorrektur für alle Abstiege

Der spirituelle Weg besteht aus Auf- und Abstiegen. Durch den Abstieg offenbart der Schöpfer in uns das Verlangen zu empfangen (den bösen Trieb), damit wir spüren, wie weit wir vom Schöpfer entfernt sind. Schließlich kommen wir mit Hilfe eines guten Triebs, dem Schöpfer näher. Durch das Erleben von Zuständen der Entfernung und der Annäherung bewegen wir uns mehr und mehr auf das Ziel der Schöpfung zu.

Der Zweck der Schöpfung ist es, uns dem Schöpfer anzunähern und mit Ihm ohne Einschränkungen zu verschmelzen. Im Vergleich zu diesem Zustand sollten wir spüren, wie weit wir jetzt vom Schöpfer entfernt sind.

Aus diesem Grund gibt es zuerst immer einen Abstieg und eine Entfernung, dann einen Aufstieg und eine Annäherung. In dieser Form, mit solchen Schritten kommen wir schließlich zur vollständigen Anhaftung an den Schöpfer. Das heißt, ein Aufstieg ist ohne einen vorherigen Abstieg nicht möglich. Wir müssen uns daran gewöhnen, wissen, wie man solche Zustände durchläuft und die Abstiege schätzen, denn durch sie lernen und erwerben wir den nächsten Zustand.

Der Aufstieg kann nicht größer sein als der Abstieg. Bei jedem Abstieg muss man den bevorstehenden Aufstieg verstehen, spüren und sich vorstellen. Der ganze Weg besteht aus Ab- und anschließenden Aufstiegen. Zuerst spüren wir, wie wir uns entfernen, wie schlecht es uns geht, dass wir sogar den Geschmack am materiellen Leben verlieren. Dann, wenn wir den Abstieg überwinden, spüren wir, dass wir der Spiritualität näher kommen und immer mehr in sie eindringen.

So schreiten wir durch Auf- und Abfstiege zu einem Zustand, der ein Aufstieg sein wird – die endgültige Korrektur aller Abstiege.

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Aus dem Unterricht über „Pessach“, 05.03.2023

Konflikt zwischen Freunden

Eine der wichtigsten Eigenschaften in der spirituellen Arbeit ist Geduld; Zähne zusammenbeißen, den Mund schließen und durch alle Zustände gehen.

So geht es dein ganzes Leben lang, wenn du es mit dem Schöpfer zu tun hast, wenn Er vor dir steht und Seine Offenbarung und die Verbindung mit Ihm das einzig Wichtige für dich ist, denn Er ist die einzige Ursache für das, was geschieht.

Was können wir noch tun, und worauf sollen wir noch achten? Selbst das Gebot „Liebe deinen Nächsten“ ist nur notwendig, um es zu praktizieren, um Seine Eigenschaften zu erreichen. Schließlich gibt es weder den Nächsten noch mich, sondern nur das Aneignen der Eigenschaft des Schöpfers.

Frage: Ist Geduld bei Streitigkeiten besonders wichtig?

Antwort: Ein Streit ist das Auftreten eines Konflikts mit dem Schöpfer, wenn Er mich in eine Situation versetzt, in der ich das Bild, das Er für mich malt, nicht akzeptiere.

Frage: Ist dies bei Konflikten zwischen Freunden generell auch der Fall?

Antwort: Ja, natürlich. Nur spüren sie es nicht. Wenn sie in einer Gruppe sind, ist es eine Lektion für die ganze Gruppe. Sie bohren ein Loch ins Boot, in dem die ganze Gruppe sitzt.

Wenn sie sich untereinander streiten, zerstören sie die Einheit der Gruppe und die Gruppe leidet darunter. Hier ist nichts zu machen! Bei solchen Beziehungen in der Gruppe, wird es weder einen spirituellen Aufstieg noch eine Offenbarung des Schöpfers geben.

Zunächst wird alles verziehen, als ob es nicht bemerkt wird. Dann wird ein Zustand erreicht, der uns verpflichtet, an uns zu arbeiten, damit die Gruppe dem Schöpfer ähnlich wird. Die Beziehungen in der Gruppe werden immer furchtbar, hässlich, schrecklich, ekelhaft und hasserfüllt sein, wie im Beispiel der Gruppe von Rabbi Shimon, dem Schöpfer des Buches Sohar. Wir müssen uns darüber, zur Liebe erheben.

[306847]

Aus dem Gespräch, „Mein Telefon hat geklingelt, Konflikt zwischen Freunden“.

Pessach ist der Beginn des spirituellen Weges

Kommentar: Pessach ist für Kabbalisten der höchste Feiertag, da er eine Befreiung von unserem Egoismus, vom Verlangen zu empfangen, von einem Zustand der Trennung vom Schöpfer und der Entfremdung von Freunden darstellt.

Pessach ist der Beginn des spirituellen Weges bei dem wir uns von den Fesseln des Egoismus, der uns erstickt und uns am atmen hindert befreien.

Wir wollen uns davon erlösen, damit wir vorankommen, um uns untereinander zu verbinden und zu einem gemeinsamen Kli von Adam HaRishon, einer gemeinsamen Seele zurückzukehren, um die spirituelle Welt, das Licht, den Schöpfer und uns alle zusammen als Eins zu fühlen.

Aus diesem Grund ist dieser Feiertag so wichtig. Es gibt keinen wichtigeren Feiertag als Pessach. „Pessach“ bedeutet „überspringen“ (pasakh), indem wir von einem Zustand des egoistischen Empfangens zum altruistischen Geben übergehen.

Der Austritt aus unserem Egoismus, aus unserem Verlangen zu empfangen, aus dieser vom Schöpfer künstlich geschaffenen weltlichen Natur, ist in der Tat ein großes Fest. Damit beginnt eine faszinierende Reise ins Spirituelle.

Der Mensch muss spüren, dass er ein spirituelles Kli braucht, dass er alle Teile seiner Seele so unterbringen will, dass sein gesamtes inneres Verlangen erfüllt wird und alle seine Gedanken und Bestrebungen sich nur noch um den Punkt der Verbindung mit dem Schöpfer drehen. Wenn er diesen Zustand erreicht hat, bedeutet es, dass er sich bereits auf den Auszug aus Ägypten vorbereitet hat.

Ohne ein Gefühl des Exils ist es unmöglich, die Befreiung zu erlangen. Der Vorteil des Lichts wird nur aus der Dunkelheit heraus offenbart. Wenn der Schöpfer uns also zu einem Zustand führen will, der dem Schöpfer gleich ist, muss er uns durch das Exil führen.

Der Unterschied zwischen Exil (gulah) und Erlösung (geulah) ist nur der Buchstabe „alef – א „, der für den Schöpfer steht. Wenn der Schöpfer in unserem Leben zu erscheinen beginnt, wird das Exil zur Erlösung.

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Aus einer Lektion über Pessach, 06.03.2023

Scham ist eine Kreation des Schöpfers

Frage: In unserer Welt gibt es einen Begriff- Scham. Was hat der Begriff der Scham, über den Baal HaSulam im Studium der Zehn Sefirot schreibt, mit der Scham zu tun, die wir kennen?

Antwort: Die Scham von der in der Kabbala die Rede ist, entsteht, wenn ein Mensch sich dem Schöpfer entgegengesetzt fühlt. Die Unstimmigkeit, die er gegenüber dem Schöpfer empfindet, wird als Scham bezeichnet.

Der Schöpfer ist das absolute Geben. Ich möchte so sein wie Er, aber ich sehe, dass ich es nicht kann und ich schäme mich. Wie in unserer Welt: Ich möchte wie ein bedeutender Mensch sein und schäme mich, dass ich nicht wie er werden kann.

Frage: Bleibt die spirituelle Scham bestehen oder verschwindet sie?

Antwort: Die Scham verschwindet allmählich, wenn man sich den Eigenschaften des Schöpfers angleicht.

Anmerkung: Es scheint genau umgekehrt zu sein: je näher man dem Schöpfer kommt, desto mehr erkennt man, wie entgegengesetzt man zu Ihm ist.

Frage: Warum muss man sich schämen, wenn man sich dem Schöpfer in seinen Eigenschaften angleicht?

Antwort: Scham ist eine Kreation des Schöpfers. Der Schöpfer schuf die Scham im Menschen damit er sich anders fühlt als der Schöpfer. Durch die Scham entwickeln wir uns weiter.

Aus der Fernsehsendung „Studium der zehn Sefirot“, 04.12.2022

[306650]

Verwirklichung durch Liebe

Thema der Liebe scheint das einfachste und verständlichste zu sein. Aber in Wirklichkeit ist es das schwierigste, denn es ist das zentrale Thema, wenn es darum geht, den Schöpfer zu erkennen, ihm näher zu kommen und die Wurzel der Welt zu verstehen.

Wir verwechseln das Konzept der spirituellen Liebe mit der vertrauten egoistischen Liebe in dieser Welt, die wir intuitiv zu nutzen wissen. Es ist wie bei einem Baby, das die ganze Zeit schreit und vom ersten Tag seiner Geburt an Liebe fordert. So verhält sich der Mensch bis zum letzten Tag seines Lebens.

Wir behandeln die Liebe nicht in ihrer wahren, richtigen Form. Wir denken, dass Liebe etwas Einfaches und Selbstverständliches ist. Das erklärt, warum so wenige Menschen die spirituelle Verwirklichung erreichen, d.h. die altruistische Liebe um der Selbsthingabe willen, die universelle Liebe und die Liebe zu Freunden, durch die wir die spirituelle Liebe erreichen.

Das Problem ist, dass wir nicht verstehen, dass unser ganzes Leben und der Weg der spirituellen Entwicklung darauf abzielt, Liebe für den anderen zu finden. Das ist eine große Schwierigkeit, denn natürlich verstehen wir die Liebe in einer egoistischen Form und nehmen alles durch die Selbstliebe wahr. Aber wir wissen nicht, was die Liebe zur Welt ist oder was die Liebe zum Schöpfer ist, die der einzige Weg ist, Ihm näher zu kommen und Ihn zu spüren.

Jeder kann in seinem Herzen spüren, wie sehr er die Liebe vernachlässigt, wenn es sich nicht um eine egoistische Liebe handelt, sondern um die Liebe für die Welt.

Die Weisheit der Kabbala lehrt uns eine andere Haltung gegenüber dem Schöpfer und der Wahrheit. Wir denken, dass das Hauptziel darin besteht, herauszufinden, wie die Welten kaskadenartig nach unten fielen und wie die Sefirot und spirituellen Partzufim geboren wurden, und dass wir umso mehr Fortschritte machen, je besser wir die Technik der spirituellen Welt studieren. Aber das ist völlig falsch.

Tatsächlich hängt alles davon ab, wie wir in unserem Herzen ein Gefühl der Liebe für den anderen entwickeln, um alle Bewohner dieser Welt mit Liebe zu behandeln – alle Menschen, Tiere, Pflanzen und die unbelebte Natur, alle Ebenen von oben bis unten. Schließlich können wir diese Liebe dem Schöpfer zuschreiben, der diese Welt geschaffen und sie uns gegeben hat, damit wir uns selbst korrigieren können, indem wir die richtige Einstellung in uns selbst auf allen vier Stufen unseres Empfangswillens aufbauen.

Zuerst müssen wir unseren Willen zur Erfüllung einschränken und ihn in universelle Liebe verwandeln, in Liebe zu allem, was außerhalb von uns ist. All dies wurde vom Schöpfer erschaffen, und deshalb bin ich verpflichtet, seine gesamte Schöpfung zu lieben, um ihm näher zu kommen.

Wir haben in unserem Leben nichts anderes zu tun, als den Hass oder die Gleichgültigkeit gegenüber der ganzen Welt in ein Gefühl der Nähe und Liebe zu verwandeln, das man universelle Liebe nennt.

Nur in dem Maße, in dem wir eine solche universelle Liebe für den anderen empfinden, beginnen wir zu spüren, was es bedeutet, den Schöpfer zu lieben und ihm nahe zu sein. Indem wir Egoismus in Liebe verwandeln, erlangen wir die gesamte wahre spirituelle Realität.

Deshalb ist das Thema der Liebe das wichtigste, zentrale und tiefste Thema, in dem wir dem Schöpfer begegnen werden. Versuchen wir, uns von der Eigenliebe zu befreien und unsere Freunde zu schätzen. Es spielt keine Rolle, ob sie nah oder fern sind oder ob sie gut oder schlecht sind, aber sie sind auf dem gleichen Weg mit uns und haben einen besonderen Wunsch, die wahre Liebe zu erreichen.

Der Schöpfer hat uns diese innere, verborgene Sehnsucht gegeben. Fangen wir an zu arbeiten und die in uns verborgene Liebe auszugraben, bis wir die universelle Liebe erreichen; kommen wir näher und vereinigen wir uns mit der gesamten Schöpfung und ihrer inneren Kraft, die der Schöpfer ist.

Das ist das zentrale Korn aller spirituellen Arbeit. Man kann die Namen der Partzufim AB-SAG vergessen und nicht wissen, wie die oberen Welten heißen, aber wir werden dies durch die Liebe fühlen. Es wird nicht nur ein Auswendiglernen sein, sondern eine wahre Errungenschaft.

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Aus der täglichen Kabbala-Lektion 02.01.2023 Liebe – Ausgewählte Auszüge aus dem „Sohar für alle“