Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Eigenschaft'

Das stärkste Gebet ist das Verlangen der Gruppe nach der Eigenschaft des Gebens

Eine Frage, die ich erhielt: Welche Rolle spielt das persönliche Gebet in der Kabbala und erhört der Schöpfer es? Kann ein Gebet, das mit eigenen Worten formuliert wurde, emporsteigen? Kann es sich auch auf körperliche Dinge beziehen, wie der Wunsch nach einem Haus oder gute Gesundheit?

Meine Antwort: Ein Gebet an den Schöpfer kann alles betreffen. Es muss jedoch aus dem Herzen kommen; gesprochene Worte haben nicht die geringste Bedeutung.

Tatsächlich ist alles, was wir spüren, schon unser Gebet. Wenn jedoch unsere Verlangen oder Gebete nicht mit dem Weg übereinstimmen, der zum Schöpfungsziel führt – der Gleichheit mit dem Schöpfer – dann werden sie „bereinigt“. In anderen Worten, wir erhalten „schlechte Noten“ (Bestrafung) und diese korrigieren uns. Das ist jedoch der lange und schwierige Weg zum Ziel.

Es gibt einen anderen kurzen und bequemen Weg, wenn wir unsere Verlangen oder Gebete auf die Gleichheit mit dem Schöpfer ausrichten – dem Schöpfungsziel. Wie machen wir das? Es ist nur durch die Vereinigung mit der Gruppe möglich und dadurch erhalten wir das Verlangen der Gruppe, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen. Dann gelangen wir zu einem Verlangen oder Gebet, das „kollektives Gebet“ (Tfila be Tsibur) genannt wird.

 

Persönlichkeitsspaltung

Frage: Manche Menschen haben psychische Störungen und denken, sie seien in den spirituellen Welten. Ein Kabbalist, der Spiritualität erlangt hat, fühlt ebenfalls eine gewisse Dualität. Wo ist die Grenze zwischen psychischer Instabilität und der spirituellen Errungenschaft eines Menschen?

Antwort: Menschen kommen zu mir und sagen: „Ich bin bereits in der Welt der Unendlichkeit. Ich habe alles korrigiert und wie geht es Ihnen?“ Es sind interessante Auffassungen, die ein Mensch von sich gibt.

Von außen kann man natürlich nicht erkennen, ob jemand in der Spiritualität ist oder nicht. Wenn es ein Außenstehender ist, kann er sich verhüllen.

Normalerweise sieht jeder von uns die Höhere Welt mit seinem inneren Empfindungsorgan, mit der Eigenschaft des Gebens. Es entwickelt sich nur dann, wenn man im konstanten Kontakt mit der Höheren Natur steht und der Schöpfer nicht nur für einen Augenblick offenbart wurde.

Man kann natürlich, wenn man es wirklich will oder sehr leidet, die Offenbarung der Höheren Kraft in einer verdeckten Form, für kurze Zeit wahrnehmen. Das ist keine klare Wahrnehmung des Schöpfers, sondern ein Gefühl von Wärme, in die man eintaucht.

Ein Mensch erkennt und versteht Spiritualität nur dann, wenn er die Barriere zwischen den beiden Welten überschritten hat. Woran erkennt man, ob man hinter der Barriere ist oder nicht? Durch die Eigenschaft des Gebens und der Liebe, die ihn ständig in allem umfasst. Aber auch das kann täuschen.

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Aus der Fernsehsendung „Bei mir klingelte das Telefon, Persönlichkeitsspaltung“

Der Unterschied zwischen Azmuto und Licht

Die „Lehre der Zehn Sefirot“ besagt, dass es einen Unterschied zwischen Azmuto und Licht gibt.

Azmuto ist etwas Unbegreifliches, die Wurzel der Schöpfung. Licht ist das, was von dieser Wurzel ausgeht, sich ausbreitet und weiterhin viele verschiedene Arten der Schöpfung hervorbringt.

Baal Sulam schreibt, dass sich das Licht von Azmuto gerade durch seine Form unterscheidet, da das Licht bereits eine direkte Eigenschaft der Schöpfung enthält – den Wunsch zu empfangen, in Azmuto gibt es so etwas nicht.

Frage: Kann man sagen, dass Azmuto die Essenz des Schöpfers ist? Gibt es im Schöpfer überhaupt keinen Gedanken etwas für sich zu empfangen?

Antwort: Der Schöpfer ist die Quelle von allem, was existiert. Alles ist in Ihm. Man kann nicht viel über Ihn sagen, da man nichts über Ihn weiß.

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Aus der Fernsehsendung „Die Lehren der Zehn Sefirot (TES)“, 01.01.2023

Scham ist eine Kreation des Schöpfers

Frage: In unserer Welt gibt es einen Begriff- Scham. Was hat der Begriff der Scham, über den Baal HaSulam im Studium der Zehn Sefirot schreibt, mit der Scham zu tun, die wir kennen?

Antwort: Die Scham von der in der Kabbala die Rede ist, entsteht, wenn ein Mensch sich dem Schöpfer entgegengesetzt fühlt. Die Unstimmigkeit, die er gegenüber dem Schöpfer empfindet, wird als Scham bezeichnet.

Der Schöpfer ist das absolute Geben. Ich möchte so sein wie Er, aber ich sehe, dass ich es nicht kann und ich schäme mich. Wie in unserer Welt: Ich möchte wie ein bedeutender Mensch sein und schäme mich, dass ich nicht wie er werden kann.

Frage: Bleibt die spirituelle Scham bestehen oder verschwindet sie?

Antwort: Die Scham verschwindet allmählich, wenn man sich den Eigenschaften des Schöpfers angleicht.

Anmerkung: Es scheint genau umgekehrt zu sein: je näher man dem Schöpfer kommt, desto mehr erkennt man, wie entgegengesetzt man zu Ihm ist.

Frage: Warum muss man sich schämen, wenn man sich dem Schöpfer in seinen Eigenschaften angleicht?

Antwort: Scham ist eine Kreation des Schöpfers. Der Schöpfer schuf die Scham im Menschen damit er sich anders fühlt als der Schöpfer. Durch die Scham entwickeln wir uns weiter.

Aus der Fernsehsendung „Studium der zehn Sefirot“, 04.12.2022

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Innere Korrektur zieht externe Korrektur nach sich

Frage: Wenn Sie einem Kriminellen gegenüberstehen, der gegen Sie ist, gibt es zwei Möglichkeiten, mit ihm umzugehen. Der klassische, konventionelle Ansatz ist, sich zu wehren, nach außen hin zu kämpfen, ihn zu unterdrücken, zu besiegen. Die kabbalistische Herangehensweise besteht darin, dies in sich selbst zu ändern, und dann wird sich der Widersacher ändern. Wie wird diese Veränderung herbeigeführt?

Antwort: Es ist sehr einfach! Sie ist sehr direkt und offensichtlich. Nehmen wir an, jemand will mich angreifen, das heißt, die Möglichkeit meiner Korrektur in mir abtöten. Das Leben wird verkürzt; das bedeutet, dass die Möglichkeit, sich selbst zu korrigieren, sich auf das Ziel der Schöpfung zuzubewegen, beendet wird. In diesem Fall muss ich ihn töten. Aber nur, wenn er mich auslöschen will.

Und wenn er diese Absicht nicht hat, dann muss ich darüber nachdenken, wie ich ihn korrigieren kann. Wie ich diese Eigenschaft in mir korrigiere, so dass sie sich in mir und außerhalb von mir in etwas anderes verwandelt, so dass ich ihn als Freund sehe, nicht indem ich seine Bedingungen akzeptiere, sondern indem ich sein Bild in mir korrigiere.

Frage: Sie sagen immer wieder: “ In sich selbst finden“. Wie macht man das?

Antwort: Zu diesem Zweck werden dir die Freunde gegeben. Versuche, Kontakt zu ihnen zu finden und korrigiere, was du korrigieren kannst. Unter ihnen wirst du jene Eigenschaften finden, die diese Bilder von Hassern außerhalb von dir erzeugen. Du musst sie in deiner Verbindung mit deinen Freunden korrigieren. So viel Verbindung wie möglich, so tief wie möglich, so offensichtlich wie möglich, entdecke die Eigenschaft des Gebens und der Liebe zwischen euch, und versuche schon jetzt, eine solche Verbindung zu erreichen, in der all dies korrigiert wird. Und dann wird das Äußere korrigiert.

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Aus der Fernsehsendung „Ich habe einen Anruf bekommen. Verwandle einen Feind in einen Freund“

Anleitung zum Aufbau der gemeinsamen Seele

In unserer Verbindung mit den Freunden suchen wir den Schöpfer und wollen ihn erfassen, so wie ein Radar die richtige Welle einfängt. Wir müssen also eine Verbindung aufbauen, die die Eigenschaften des Schöpfers hat, d.h. das gegenseitige Geben zwischen uns. Wenn wir alle das gegenseitige Geben erreicht haben, dann sind wir definitiv auf den Schöpfer ausgerichtet.

Jeder hat schon einmal gesehen, wie sich ein Radar auf der Suche nach der gewünschten Welle dreht; genau so müssen wir unsere Verbindung gestalten. Wir wissen selbst nicht, wie wir es machen sollen, aber wir bitten den Schöpfer, uns zu verändern, so dass wir alle zusammen eine Schüssel, eine Antenne, die auf den Schöpfer gerichtet ist, entsprechend der Ähnlichkeit unserer Eigenschaften, ausgerichtet ist. Dementsprechend verändert sich jeder und passt sich seinen Freunden an, damit alle zusammen dem Schöpfer angeglichen sind.

Durch diese Arbeit vereinen wir uns zu einer Seele und beginnen in unserem Ortungsgerät des Zehners, Anweisungen vom Schöpfer zu erhalten, wie wir uns verändern müssen, um den, von Ihm gesendeten, Lichtstrahl noch besser und genauer zu erfassen. Dieser Strahl beginnt durch seine Wirkung, uns so zu verändern, zu drehen und zu korrigieren, um uns mit dem Schöpfer zu verbinden.

Auf allen weiteren Stufen, auf denen wir die Verbindung mit dem Schöpfer aufbauen, stimmen wir uns immer genauer auf Ihn ein und verbinden uns mit zunehmender Kraft, auf einer immer höheren Frequenz.

Für ein perfektes Gebet des Zehners ist es notwendig zu verstehen, was jeder der Freunde möchte. Wenn wir Artikel von Rabash über die Gruppe lesen, versuchen wir, eine Verbindung herzustellen, so dass uns jeder Abschnitt mit dem Schöpfer verbindet.

Indem wir alle möglichen Formen der Verbindung aufbauen, nähern wir uns immer mehr an, bis wir den Einfluss der Quelle auf uns und unsere Reaktionen auf diesen Einfluss spüren. Das bedeutet, dass wir durch direktes und reflektiertes Licht mit dem Schöpfer verbunden sind und aus uns ein spirituelles Kli bauen.

Anschließend enthüllen wir innerhalb der Verbindung die Reshimot, die spirituellen Handlungen, den Ein- und Austritt von Licht, den Aufstieg des Schirms von Stufe zu Stufe. Wir werden alle Ereignisse im spirituellen Parzuf, die in den kabbalistischen Büchern beschrieben werden, wie sie von Baal HaSulam, Ari und anderen Kabbalisten gelehrt wurden, an uns studieren.

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Aus dem Unterricht zum Thema “Yom Kippur”, 03.10.2022.

Raum für den Schöpfer schaffen

„Lehre der Zehn Sefirot, Teil 2, Absatz 1: Im Buch Tikunei Sohar steht geschrieben, dass man das Wort „Rohr“ (Zinor) erhält, wenn man die Buchstaben des Wortes „Verlangen“ (Razon) neu anordnet. Der Begriff „Rohr“ entspricht demnach einem Kanal und stellt das Gegenteil vom „Verlangen“ dar, da man sich zwingt, das Gegenteil von dem zu tun, was man eigentlich tun wollte. Wenn wir also von dem spirituellen Gefäß als Ganzes sprechen – vom Verlangen und Schirm zusammen -, nennen wir es „das Rohr“ (Zinor). Und wenn wir vom Licht, Verlangen und Schirm zusammen sprechen, d.h. von Licht, das sich durch ein „Rohr“ (Zinor) ausbreitet, nennen wir es eine „Linie“ (Kav). Und wenn wir von einem Gefäß sprechen, das keinen Schirm hat, nennen wir es „Kreis“ (Igul).

Malchut, die Schöpfung, das Verlangen nach Genuss, erlangt durch alle Arten von Bitten, Gebeten und Forderungen die Eigenschaften des Gebens in sich selbst. Diese neuen Eigenschaften des Gebens verbinden sich mit seiner natürlichen Eigenschaft des Empfangens. Aus dieser Vereinigung der beiden Gegensätze, dem Verlangen zu genießen und der Absicht zu geben, entsteht ein neues Gefäß (Kli). Das Verlangen zu empfangen nimmt die Form des Gebens an, und in der Form dieses Gebens offenbart sich die Verbindung zwischen der vierten Stufe und der Wurzel, der Schöpfung und dem Schöpfer.

Alles geschieht innerhalb der Schöpfung. In der kreisförmigen Kugel (Igul), die vorher existierte, erstreckt sich nun eine Linie (Kav). Wir sehen also, wie die Schöpfung in sich selbst Platz macht, damit der Schöpfer eintreten kann. Sie schafft diesen Ort aus ihrem neuen, leeren Verlangen heraus, das sie entwickelt.

Es ist nicht das Verlangen, das es von oben, vom Schöpfer, erhalten hat, denn dann wäre es ein Verlangen nach Genuss, die vierte Stufe selbst, die sich füllen will. Doch das Geschöpf fügt allen Verlangen, die von Natur aus in ihm vorhanden sind, neue Verlangen hinzu, um die Eigenschaft des Gebens zu offenbaren. Und wenn diese Eigenschaft des Gebens zu ihm kommt, dann gibt es bereits einen Ort, an dem sie sich einkleiden und existieren kann.

So kleidet sich der Schöpfer in das Innere der Schöpfung, und wir offenbaren Ihn. Und so wird der Schöpfer (Bore) genannt, was „komm und sieh“ bedeutet.

In dieser Manifestation des Schöpfers offenbaren wir eine bestimmte Ordnung, eine Verbindung zwischen uns, die als “10 Sefirot“ bezeichnet wird. Die erste Sefira Keter ist der Schöpfer, die letzte ist das Geschöpf, Malchut, und die dazwischen liegenden Sefirot sind die Beziehungen zwischen ihnen, in beide Richtungen: von Keter zu Malchut und von Malchut zu Keter.

Diese Sefirot sind „Die Gerade Linie“ (Yosher), sie sind die Hauptkanäle der Kommunikation zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung. Andere sind „runde“ Sefirot (Igulim), sie sind die Verbindung, die die Schöpfung selbst noch nicht verwirklichen kann. Sie fühlt sie nur in eine Richtung, vom Schöpfer zu sich selbst. Der Gast spürt, dass der Gastgeber ihm fast die ganze Welt des Unendlichen noch schenken will. Zusätzlich zu dem, was er im engen Rohr als dünnen Lichtstrahl (Linie) erhalten hat. Der Gast ist jedoch noch nicht in der Lage, diese Unendlichkeit aufzunehmen, und empfindet sie daher als „das umgebende Licht“.

Es gibt also eine „Linie“, d.h. ein mit Licht gefülltes „Rohr“ – wie ein Bohrloch, das, wenn es mit Wasser (dem Licht der Chassadim) gefüllt ist, als „Brunnen“ bezeichnet wird. Das ganze Licht entfaltet sich innerhalb dieses Rohrs, das „Linie“ genannt wird.

Und alles andere bleibt vorerst bestehen, wie „runde“ Gefäße (Kelim) und runde Lichter.

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Aus einer Lektion über die Lehren der Zehn Sefirot“, 27.07.2011

Sukkot-Feiertag: Der sechste Ehrengast – Josef

Josef wird der Gerechte genannt, und der Gerechte ist das Fundament der Welt. Josef ist es, der einen Menschen in seinen Egoismus führt und seine Verbindung zum Pharao herstellt. Mit seiner Hilfe verbindet sich der Mensch dann mit höheren Eigenschaften wie der von Moses.

Durch Josef beginnen wir, uns mit dem höheren System vertraut zu machen, und dank ihm können wir uns verbinden und versuchen, die spirituellen Eigenschaften zu finden, um der höheren Kraft näher zu kommen und den Schöpfer zu erreichen. Jede spirituelle Qualität wird durch Josef, durch die Sefira Yessod und durch unsere Verbindung erlangt.

Josef ist der Gerechte, das Fundament der Welt, denn nur durch die Verbindung, durch Yessod, erlangen wir alle anderen höheren spirituellen Eigenschaften. In unserer Arbeit ist er das wichtigste und uns am nächsten liegende Gefühl, eine Verbindung in einer Gruppe. Durch den Punkt der Verbindung beginnen wir, seine Eigenschaft zu erkennen.

Die Tora erzählt, wie die Brüder Josef in die Sklaverei verkaufen. Sie verstehen diese Eigenschaft noch nicht, weil sie höher stehen als er und mit der Eigenschaft von Josef noch nicht vertraut sind. Sie halten ihn für einen jüngeren Bruder und sind nicht damit einverstanden, dass er sich hervorhebt.

Das Wichtigste an Josef ist, dass er uns in Verbindung bringt. Er hat keine eigene Eigenschaft, sondern er verbindet alle anderen Eigenschaften in seiner Sehnsucht nach Verbindung und damit zum Schöpfer. Er ist eine gemeinsame Eigenschaft, in der alle anderen Brüder enthalten sind, und sie werden durch den wachsenden Willen zu empfangen, nämlich vom Pharao, verdeutlicht.

Von der Eigenschaft Josefs, von Yessod, geht die Kraft des Lebens und die Kraft der Verwirklichung aus. Die Offenbarung des Pharaos geschieht ebenfalls durch Josef. Zu Beginn der ägyptischen Sklaverei war der Pharao freundlich und es fühlte sich überhaupt nicht wie Sklaverei an. Im Gegenteil, wir haben uns entwickelt, und das alles mit Hilfe von Josef. Er ist der Beginn der Erlangung von Gut und Böse in unserem ganzen Leben, und deshalb ist er uns am nächsten.

Die Eigenschaft Josefs wird durch unsere Verbindung realisiert. Er wird „alles“ genannt, weil alle Eigenschaften in ihm vereint sind und uns durch sie mit dem Schöpfer verbinden. Josef zu erlangen bedeutet, die Einheit zu erreichen, die Essenz unserer Verbindung. Dies ist der erste Schritt, der uns aus dieser Welt herausführt und zur Erlangung des Schöpfers der höheren, spirituellen Welt führt.

Josef ist wie ein Baum, der uns alle Früchte des Lebens bringt. Dies ist eine Verbindung mit der höheren Wurzel, aus der alles Gute in die Welt fließt. Wir nähren uns von ihm; dank ihm leben wir, pflanzen uns fort und vermehren uns. Dies ist der Ort unserer Verbindung untereinander und mit dem Schöpfer; das heißt, es ist der Ort, an dem wir aus dem Gefühl dieser körperlichen Welt heraustreten und in die spirituelle Welt eintreten. All dies geschieht durch die Eigenschaft von Josef, der Stufe, die uns am nächsten ist.

Es ist bekannt, dass wir uns in Zehner verbinden müssen, um wenigstens einen Schritt vorwärts zu kommen. Josef wird „alles“ genannt, weil er alle unsere Eigenschaften in sich vereint. Jeder der zehn Menschen hat seine eigenen Qualitäten, die sich von denen der anderen unterscheiden, aber wenn wir uns über uns selbst erheben, können wir zusammen sein. Wenn wir uns über unsere egoistischen Unterschiede hinwegsetzen, jeder von uns über seinen Egoismus, dann werden wir ähnlich und gleich und können uns verbinden und ergänzen.

Dies erreichen wir in dem Maße, in dem wir die Sefira Yessod erreichen, die “alles” genannt wird. Wenn wir uns über unseren Egoismus erheben und zum Glauben über den Verstand kommen, zur Verbindung in einem Zehner, schaffen wir eine neue spirituelle Eigenschaft, die allen gemeinsam ist und die man den Schöpfer nennt. Er wird aus der Verbindung zwischen uns geboren und sagt: “ Ihr habt mich gemacht!“

Es stellt sich heraus, dass wir durch unsere Verbindung den Schöpfer erschaffen haben; so offenbart Er sich uns gegenüber. Die erste Bekanntschaft mit dem Schöpfer, mit der höheren Kraft, mit der höheren Welt, geschieht durch die Eigenschaft von Yessod.

Geehrte Gäste, Ushpisin, die in die Sukkah kommen, organisieren die richtige Umgebung für uns. Josef ist der letzte in dieser Kette, sozusagen anstelle von Malchut.

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Aus der täglichen Kabbala-Lektion vom 08.10.2020 „Sukkot“

Sukkot-Feiertag: Der erste Ehrengast: Abraham

Am ersten Tag des Sukkot-Festes erhalten wir einen neuen Zusatz zu unseren Kelim: die Kleidung der Sefira Chessed in uns, die Ushpisin Abraham genannt wird. Wir beleben allmählich den Körper der gemeinsamen Seele von Adam HaRishon wieder, der zerbrochen wurde. Und zuallererst sammeln wir einen spirituellen Parzuf, der bereit ist, das Licht von Chessed zu empfangen.

Chessed ist die höchste Eigenschaft, die wir vom Kopf des spirituellen Parzufs (Sefirot Keter, Chochma und Bina) erhalten; deshalb wird es zuerst in uns eingekleidet. Wir spüren, dass ein neuer Zustand gekommen ist, der einen neuen Geist und ein neues Verständnis mit sich bringt. Es wird uns geschenkt; wir müssen es nur erwarten, es uns wünschen und darum bitten. Wenn ich einem Freund etwas geben will, dann werde ich würdig, ein Geschenk zu erhalten.

Es heißt, dass jeder, der sich dem Schöpfer nähern will, zuerst die Qualität der richtigen Linie akzeptieren muss, das heißt die Qualität des Glaubens.

Eine Gruppe, die sich vereinigen will, muss zuerst die Eigenschaft von Abraham, die Qualität des Glaubens, erreichen. Wenn das Attribut der Barmherzigkeit in allen Wünschen vorherrscht, bedeutet das, dass Abraham sich in sie gekleidet hat.

Im Buch Sohar heißt es: „Es gibt niemanden auf der Welt, der sich mit der Größe Abrahams vergleichen kann, der allen Geschöpfen Barmherzigkeit erwies.“ Die Gabe Abrahams war die größte, und deshalb wird er der Vater des Volkes, der erste der Vorväter genannt.

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Aus der täglichen Kabbala-Lektion vom 10.10.2022″ Ushpisin Abraham – Sefira Chessed“

Egoismus ist Hilfe gegen dich

Frage: Unterdrückt das Ego die Sensibilität des Punktes in meinem Herzen? Kann ich die Kraft meines Egos verringern und dem Punkt in meinem Herz mehr Stärke verleihen?

Antwort: Versuche es. Es ist unerlässlich, dies zu tun und zu verstehen, dass Egoismus „Hilfe gegen dich“ bedeutet. Wenn du richtig auf ihn eingestimmt bist wirst du sehen, dass er dir hilft. Es ist wie die Haut, die man von der Frucht abziehen muss, um an den süßen Kern zu kommen.

Frage: Wenn ich mich mit meinem Egoismus verbinde, dann verstehe ich, dass der Schöpfer meinen Egoismus mit verschiedenen Schlägen angreift. Wenn ich meinen Egoismus selbst schlage, wird der Schöpfer diese Schläge aufhalten?

Antwort: Du brauchst nicht auf dein Ego einschlagen, denn es ist deine Hilfe. Der Schöpfer greift es auch nicht an. Er stellt diese Eigenschaft absichtlich negativ dar, damit du erkennst, dass etwas Positives darin steckt – die Eigenschaft des Gebens.

Man muss den Egoismus nicht hassen. Konzentriere dich nicht auf den Hass. Konzentriere dich auf die Liebe, auf das Geben, auf die Verbindung. Das ist das Beste daran. Dann stellst du fest, dass der Egoismus dich nur in diese eine Richtung drängt. Daran ist nichts auszusetzen. Deshalb heißt es ja auch „Hilfe gegen dich“. 

Auf diese Weise wirst du das Übel deiner falschen Einstellung zu allem erkennen, einschließlich des Egoismus. Der Engel des Todes wird also zum Engel des Lebens“.

Frage: Angenommen, jemand möchte nicht zu einem Kongress, rappelt sich aber auf und geht gegen seinen Willen. Ist das nicht ein bewusster Schlag gegen den Egoismus?

Antwort: Warum ist es ein Schlag? Der Egoismus erlaubt ihm das. Wenn der Egoismus es nicht zuließe, würde er nicht gehen.

Aus dem Unterricht, 03.06.2018

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