Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Streben Sie immer die Vollkommenheit an!

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich beginne, all das, was in meinem alltäglichen Leben geschieht, in meinem Inneren zu empfinden, ist das dann ein Merkmal des Aufstiegs, infolge des Lesens des Sohar?

Meine Antwort: Nein. Wenn ich Sohar lese, dann existiert kein alltägliches Leben für mich.

Ich verfüge über einen Keim der Seele – den Punkt im Herzen, mit dessen Hilfe ich mich im höheren System befinden kann, um zu verstehen, worüber der Sohar erzählt.

Wie kann ich mich mit diesem winzigen Punkt verbinden, in dem es nichts gibt, sei es sinnlich oder rational, all diese Eigenschaften – drei Linien, die Aufstiege und die Abstiege, die spirituellen Handlungen?

Gerade das suche ich auf. Wie kann ich mich darin aufhalten, sie empfinden, sie erproben – dort in SoN der Welt Azilut sein?

Ich will nichts von dieser Welt – weder mich selbst noch die Freunde, die ich in meinen fünf Sinnesorganen wahrnehme oder die ganze Welt. Wozu brauche ich all das?

Diese Welt existiert nicht, sie wird mir nur innerhalb meines Egos, innerhalb des Wunsches zu genießen, vorgestellt. Wenn ich aber auf das höhere Niveau – auf die Stufe des Gebens, des Glaubens über dem Verstand hinaufsteigen werde, dann werde ich alles anders betrachten.

Ich möchte mich nicht mehr mit dieser Welt beschäftigen! Ich will hinaufsteigen und mit dem Höheren verschmelzen! Ich sehe das alles realistisch an und verliere unsere Welt nicht aus den Augen.

Aber ich studiere das Buch Sohar wie auch die gesamte Wissenschaft der Kabbala, um für mich die höhere Welt zu enthüllen und nicht, um sie in unsere Welt heranzuziehen. Dies wird niemals geschehen! Niemals wird sich die Höhere Welt in die materielle Welt einkleiden.

Die materielle Welt hingegen wird zu ihren Wurzeln – in die Spiritualität hinaufsteigen. Durch die materielle Welt werde ich folglich die Höhere Welt sehen können. Man muss jedoch zuerst das Höhere wahrnehmen können.

Deshalb versuche ich vor Unterrichtsbeginn alles abzuschalten, woran ich in dieser Welt denke. Denn ich enthülle jetzt die Vollkommenheit, die Spiritualität, den Schöpfer.

Aus dem Unterricht nach Buch Sohar, 10.06.2010


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