Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Spirituelle Rücklagen für schlechte Zeiten

Wenn du vom Schöpfer gesegnet wurdest, d.h. des spirituellen Aufstiegs würdig geworden bist, wenn du in der Lage bist, zu beten, zu studieren, zu arbeiten, musst du in dieser Zeit alle deine Kräfte aufbringen. Du spürst, dass es dir plötzlich gelingt – dann nutze diese glückliche Gelegenheit und unternehme möglichst viele Anstrengungen. Denn es werden Zeiten kommen, in denen du nicht in der Lage sein wirst, auch nur einen Finger zu krümmen.

Außerdem sollte man möglichst viel in die Gruppe investieren, als würde man Geld auf ein Bankkonto einzahlen, das mit riesigen Prozenten an dich zurückgeht, und zwar dann, wenn du es am meisten brauchst. Das sind deine Rücklagen für schlechte Zeiten: wie ein Kühlschrank mit einem Wochenvorrat an Lebensmitteln, Rente fürs Alter oder Krankenversicherung für den Krankheitsfall.

Wenn unser Gefäß empfangend ist, dann kann es Kraft, Verständnis, Energie, Bereitschaft und Verbindung mit dem Ziel speichern und für schlechte Zeiten aufbewahren. Es ist so, dass unser Gefäß aus zwei Teilen besteht: einem offenen und einem verborgenen. Der offene Teil ist mein kleines Verlangen, das ich in unserer Welt wahrnehme: Essen, Sex, Familie, Geld, Ruhm, Macht, Wissen und am Rande ein wenig Spiritualität für die Würze.

Doch mein wahres Gefäß sind alle Geschöpfe: die gesamte unbelebte, pflanzliche, tierische Natur und die Menschen, die ganze Welt. Das alles sind meine Verlangen. Und wenn ich in sie investiere, dann kehrt es zu mir zurück, wahrscheinlich sogar ohne mein Wissen.

Deshalb, wenn ich die Möglichkeit habe, in die anderen zu investieren, dann sollte ich das tun, denn es wird zweifelsohne zu mir zurückkehren. Und alles, was ich jetzt in sie investiere, hat in gewisser Weise etwas mit dem Geben zu tun, denn ich empfinde sie als fremd. Deshalb wird der böse, egoistische Trieb als Gegenhilfe gegen mich selbst bezeichnet, denn das Ganze hilft mir bereits jetzt.

Wenn ich mit den Freunden, mit der Welt arbeite, meine Kräfte in sie investieren und sie zum Guten führen möchte, investiere ich auf diese Weise in mein Gefäß im spirituellen Sinne, indem ich gegen meinen Egoismus arbeite. Und ich bin dazu in der Lage, es einfach mechanisch zu tun. Es ist unwichtig, welche Absichten ich dabei habe, doch währenddessen führe ich die richtigen Handlungen aus. Solch eine große Hilfe leistet uns unser Ego, welches gegen uns arbeitet.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Rabash, 08.08.2012


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