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Sie werden es sehen und kein anderer …

Eine Frage, die ich erhielt: Sie erklärten uns, dass der Text, den wir im TES und im Buch Sohar lesen, die Kräfte der Verbindung zwischen uns beschreibt. Könnten Sie ein Beispiel für eine solche Verbindung geben?

Meine Antwort: Wenn du dich in der Spiritualität aufhalten würdest, dann würdest du in der Praxis alles enthüllen, worüber im Buch geschrieben ist. Du würdest die Kräfte der Verbindung zwischen uns, ihre Macht, ihren Charakter öffnen: wie sie funktionieren und sie uns in das Netz verbinden.

Du würdest am Netz dieser Kräfte, an deren Arbeit – am Leuchten der Schechina teilnehmen. Du würdest sehen, inwiefern man daran aktiv teilnehmen kann, wie viel man ergänzen kann. Während des Lesens des Textes, würdest du immer mehr begreifen, wie dieses Netz aufgebaut ist.

Aber wenn du dich nicht im spirituellen Begreifen befindest, dann ist es unmöglich, an dich etwas weiterzugeben. Wie Baal HaSulam in seinem Gedicht schreibt: „Das, was Ihre Augen sehen werden, werden nur Sie sehen, und kein anderer“.

Solange du die Spiritualität noch nicht empfindest, sollst du diese Texte mit der Hoffnung lesen, dass sie dir einst geöffnet wird. Denn wir lesen die kabbalistischen Texte in der Eigenschaft „Segula“ (in der Eigenschaft des Wunders), und nicht in Form der Tatsachen.

Angenommen ich wäre blind und hätte vom Physik-Lehrer über die Gesetze der Optik gehört, wie der Lichtstrahl in mehrere Farben gespalten wird. Ich hätte ihm einfach zugehört, ohne dabei zu verstehen, woran es sich in Wirklichkeit handelt, d.h. nur darüber, dass solche Erscheinungen existieren.

So kann ich lebenslang lernen, und nicht verstehen, worum es sich handelt. Aber wenn ich die besonderen Bemühungen mache und beginne, diese Erscheinungen zu empfinden, dann werden sie zu meinem Leben: „Schmecken sie und überzeugen sie sich, wie gut der Schöpfer ist“. Man muss versuchen, diese Lichter zu bekommen, um deren Geschmack empfinden zu können.

Die wahre Wissenschaft der Kabbala beginnt erst nachdem wir diese Empfindungen haben.

Aus dem Unterricht über „Die Lehre der Zehn Sfirot“ „, 6.12.2010