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Regen, der sich auf das Feld ergießt

Frage: Wie kann ich etwas geben, was ich selbst nicht habe, denn ich befinde mich ganz und gar im Materiellen?

Meine Antwort: Du musst nichts geben! Du musst nur wissen, wie du dich verwirklichen kannst. Von uns wird kein Wunsch verlangt, den wir nicht haben. Es steht in der Tat geschrieben: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ – doch diese Liebe wird von uns nicht verlangt. Von uns wird lediglich verlangt, zu verstehen, wo wir uns richtig verwirklichen können.

Das Problem besteht darin, dass wir eine Unmenge an Handlungen durchführen, doch nicht an der Stelle, wo es sein soll, vergleichbar mit Regen, der sich in die Wüste ergießt, anstatt sich auf ein Saatfeld zu ergießen. Alles muss an seinem Platz sein. Wenn du die Saat an der richtigen Stelle aussäst – in fruchtbaren Boden, das bewässert wird – dann geht sie auf. Wenn du sie aber im Wüstensand vergräbst, wird nichts daraus.

90% all unserer Anstrengungen in diesem Leben vergeuden wir für Dinge, für die keine Notwendigkeit besteht. Es lohnt sich noch nicht einmal, in ihre Richtung zu schauen, doch wir tun es… Deshalb besteht das Problem nicht darin, dass wir keine Kraft haben, sondern darin, dass wir sie an einer unpassenden Stelle verschwenden. Das ist der einzige Grund.

Der Ort, an dem wir alle unsere Anstrengungen bündeln müssen, außer dem Notwendigen für das materielle Leben (Essen und Familie), ist die Gruppe. Wenn wir alle unsere Kräfte in die Gruppe investieren, werden wir mit der höchsten Geschwindigkeit vorankommen. Stattdessen vergeuden wir jeden Augenblick unsere Kräfte und verzetteln uns.

Deshalb sollten wir uns nicht beklagen, dass wir keine Ergebnisse erzielen können. Wir verfügen über die nötige Kraft, wir müssen sie nur in die richtige Richtung lenken.

Auszug aus dem Unterricht nach der Einführung zu TES, 20.12.2012