Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Persönliche Barriere überwinden

Frage: Auch wenn wir die gesamte Information über die Entwicklung der Krise und den raschen Wandel in der Welt sammeln, sind die meisten Menschen nicht in der Lage, diese wahrzunehmen – sie wollen nichts davon hören, nichts verändern und leben weiter wie bisher.

Meine Antwort: Es ist ganz natürlich – sie sind in ihrem individuellen Egoismus gefangen. Diese ganze Information ist für sie fremd, deswegen verschließen sie die Augen davor. Bei ihnen existiert, wenn nicht die Aggression, dann zumindest der Schutzmechanismus nicht vor irgendetwas Neuem, sondern vor ihren inneren gegensätzlichen Eigenschaften.

Hier muss man einen sehr sanften, leichten und vielleicht sogar einen spielerischen Ansatz wählen, sie beliebäugeln, begeistern, integrales Wissen in ansprechende bzw. attraktive Form verpacken. Das können Videos, Filme, alle Arten von spielerischen Ansätzen sein, welche die Geschichte der Menschheit zeigen und über die aktuellen Zustände erzählen, sie aber nicht direkt wissenschaftlich mit Grafiken und Tabellen bombardieren, sondern Informationen sinnlich, nah dem menschlichen Verstand übermitteln, am Beispiel seiner Lebensverhältnisse. Und daran wird er lernen.

Die Menschen nehmen Informationen am Beispiel anderer auf eine andere Art und Weise wahr als an der eigenen Person. Dieser Ansatz erlaubt es, die persönliche Barriere des Menschen zu überwinden – er lernt daraus und beginnt allmählich das zu verstehen, was im großen und ganzen über ihn selbst gesagt wird.

Nach allen nur denkbaren Erklärungen in Form von Filmen, Videos und Theaterszenen soll es zu Diskussionen kommen. Und hier passt sich der Mensch langsam an alles an und versteht, dass wir über ihn reden, über unsere Welt, unser Leben, unsere Nichtübereinstimmung mit äußerlichen gesamtmenschlichen, zivilisatorischen Systemen. Also ist es notwendig, eine neue Form der Annäherung zum Menschen hin zu finden.

Zum ersten Mal in unserem Leben werden wir mit der Erziehung konfrontiert, welche sich „gegen“ den Menschen richtet . Wir haben ihm beigebracht: „Das musst du wissen, um erfolgreich, stark, allwissend und vernünftig zu sein, sich gegenüber anderen zu überwinden, zu erheben und zu gewinnen.“ Und nun bringen wir ihm bei, dass er gleich wie die anderen sein muss: „Du musst auf dem gleichen Niveau mit ihnen verbunden sein. Das Wichtige ist, nicht über ihnen zu stehen, sondern mit ihnen zusammen zu sein“. Das heißt, hier spielen wir praktisch gegen unseren Egoismus, d.h. wir sollten daher viel weiser und intelligenter als unser Egoismus sein, um ihn auszuspielen.

Im Prinzip ist die integrale Methode „Hilfe gegen dich selbst“, d.h. gegen deinen Egoismus, und dagegen kann man nichts machen. Wir müssen verstehen, dass das der gleiche Ansatz wie bei einem kleinen Kind sein muss, dem man die Dinge beibringen will, welche er sich nicht anzueignen wünscht, und versuchen, ihn mit Hilfe einer alternativen Methode anzunähern. Und allmählich erkennt er selbst, „eben so muss ich handeln, eben so muss ich mich verhalten.“

Aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 20.05.2012


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