Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Schaltpult der spirituellen Entwicklung

Das Wichtigste, wenn wir das Buch Sohar lesen, ist, sich seine Naivität und Einfachheit beizubehalten. Dieses Buch ist so erhaben und großartig, dass wir in Relation dazu wie kleine Kinder sind, denen man ein Lexikon gegeben hat und sie kaum imstande sind, dessen Seiten umzublättern.

Wir verstehen kein bisschen davon, was im Sohar geschrieben steht. Das ist allerdings bedeutungslos. Wenn du in dem Umfang, zu dem du fähig bist, studierst, dann wirst du einen großen Einfluss des Lichtes, das in diesem Buch ist, empfangen.

Du wirst nicht nur lesen oder hören, was in einem Buch geschrieben steht, sondern es ist, als würdest du an einem Touchscreen eines Computers stehen, der durch Berührung eines Fingers kontrolliert wird. Auf diese Weise arbeitet das Buch Sohar. Beim Betrachten der Wörter ist es, als wenn du darauf drückst und ein bestimmtes System in Gang setzt. Indem du die Wörter im Buch Sohar liest oder hörst, „drückst“ du darauf und ziehst ein Licht (Or Makif) von ihrer spirituellen Wurzel auf dich.

Dies setzt sich Wort für Wort fort, Licht für Licht. Der Sohar ist außerdem auf eine Art und Weise geschrieben, dass er weiß, wie er dich voran bringt. In der spirituellen Welt wachsen wir gleichsam wie Babys in unserer materiellen Welt, natürlich und instinktiv. So wie ein Baby von äußeren Einflüssen beeinflusst wird und sich diesen lediglich öffnet, so sehr müssen wir uns dem spirituellen Einfluss öffnen. Als Konsequenz dieses Einflusses werden wir spirituelle Empfindungen und Verstand erlangen.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Nische für die Absicht

Es mag so scheinen, dass es genussvoller ist, den Sohar friedvoller zu lesen, ohne sich anzustrengen. Doch wir müssen für jedes Wort die Absicht fordern und das ist nicht einfach. Wir sollten nicht damit einverstanden sein, den Sohar einfach nur zu lesen und die Worte durch unsere Ohren „fließen“ zu lassen. Stattdessen sollte jedes Wort eine Gelegenheit sein, in den Text „einzubrechen“, ein Tor hinein in den Text.

Während ich lese, muss ich jedes Wort als eine Nische mich selbst mit der Absicht, Vereinigung und Verbindung zu erfüllen. Ich muss erkennen, dass jedes Wort zu dieser Verbindung beitragen kann.

Nur auf diese Weise sollten wir den Sohar lesen. Dann wird das Licht kommen und die beiden entgegengesetzten Eigenschaften miteinander verbinden, Abraham und Isaak, sowie alles, das zwischen ihnen ist, zu der Eigenschaft der Mittleren Linie, die Jakob oder Israel heißt.

Die übernatürliche Eigenschaft des Buches Sohar liegt genau in der Mittleren Linie, die das Gute und das Böse miteinander verbindet. Und präzise in ihrer korrekten Verbindung enthüllen wir den Schöpfer, die Quelle von allem.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Absicht, die Kraft gibt

Die Wissenschaft der Kabbala spricht ausführlich über Absichten: worüber wir nachdenken, wonach wir streben und verlangen sollen. Doch in Wirklichkeit ist das Ziel die Korrektur des Zerbrechens in unsrer Wurzel, das Zerbrechen, das die Wurzel in viele Teile oder Seelen zerteilt hat. Darum besteht die Korrektur aus der Vereinigung der Seelen. Das ist die allerwichtigste Absicht, die in allen unseren Handlungen präsent sein sollte.

Mit dieser Absicht wird sich unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit zusammen mit unserer Einstellung zum Leben, dieser Welt, der spirituellen Welt, dem Schöpfer, uns selbst und unserer Umgebung verändern. Das Allerwichtigste ist es, die Vereinigung zu wollen und uns mit jedem zu verbinden, während wir die Verbindung zwischen uns korrigieren, sie von Ablehnung und Hass zu Vereinigung und Liebe umzuwandeln, sodass der Schöpfer in dieser Verbindung enthüllt wird.

Das sollte ebenfalls die Hauptabsicht sein, während wir das Buch Sohar studieren, denn es gibt uns Kraft, mit der wir den Bruch zwischen uns wirklich korrigieren können.



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die Schüler von Rabbi Akiva

Eine Frage, die ich erhielt: Sie haben gesagt, das die Schüler von Rabbi Akiva den Sohar und den Talmud geschrieben haben. Können Sie das genauer erklären?


Meine Antwort: Ich habe das gesagt, um zu betonen, dass die Tora von Rabbi Akiva zu uns kam, indem seine Schüler sie uns in Form der enthüllten Tora, des Talmud und der verhüllten Tora, der Kabbala vorlegten.

Rabbi Akiva hatte fünf bedeutende Schüler (von 24.000): Rabbi Meir, Rabbi Yehuda Bar Ilai, Rabbi Yossi, Rabbi Shimon Bar Yochai (Rashbi) und Rabbi Elazar Ben Shamoa. Rabbi Yehuda Bar Ilai ist der bekannteste Gelehrte der Mishna. Rabbi Yehuda HaNasi (ein Schüler der fünf bedeutenden Schüler Rabbi Akivas) vollendete die Mishna. Rabbi Shimon Bar Yochai (Rashbi) schrieb den Sohar.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Wenn ich neu in der Kabbala bin… das Innere über dem Äußeren



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Die spirituelle Berechnung ist für die verbundene Gesamtheit

Eine Frage, die ich erhielt: Soll die Weisheit der Kabbala auch an jene, ohne Punkt im Herzen, verbreitet werden?

Meine Antwort: Wir haben eine neue Periode erreicht, einen Abschnitt allgemeiner Korrektur. Heute ist die spirituelle Kalkulation nicht für uns als Einzelpersonen gemacht. Stattdessen ist das Ausmaß wichtig, mit dem wir allgemeine Veränderungen ansteuern, damit wir uns selbst in Leiter für das Licht verwandeln, um es an andere Seelen weiter zu geben.

Darum schreiben Baal HaSulam und andere Kabbalisten über die Notwendigkeit einer großen Verbreitung. Wir müssen das gesamte gemeinschaftliche Kli korrigieren. Aus diesem Grund basiert die Berechnung nicht auf einer Einzelperson, sondern sollte zum Nutzen für den gesamten Körper sein.

Früher, zur der Zeit von Ari, war die Stufe der allgemeinen Korrektur noch nicht enthüllt. Die neuen Gesetze sind allerdings bereits während der letzten Phase in Kraft. Wir haben entdeckt, dass wir eine Seele sind und diese Seele sich selbst heilen muss, während sich in der Vergangenheit jeder individuell entwickelt hat.

Individuelle Berechnungen sind beendet und pflastern den Weg zu den gemeinsamen Interessen der verbundenen Gesamtheit. Der einzelne Gewinn steckt im Erfolg einer weiten Verbreitung. Allgemeine Entwicklung ist deshalb wichtiger, als die Sorge um sich selbst.

Zum Kabbalalernzentrum –>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

So etwas wie zu viel Gefühl gibt es nicht

Eine Frage, die ich erhielt: Wie vereinigen wir Intellekt und Gefühle?

Meine Antwort: Es gibt einen akademischen Ansatz, der weitgehend an Schulen und Universitäten verwendet wird, um Wissen zu vermitteln. Allerdings sind wir oft, wenn wir unsere Gefühle nicht mit einbeziehen, nicht in der Lage, unsere Lehrer zu verstehen. Beispielsweise muss beim Studium der Musik eine Person diese in sich selbst hören. Sie muss zwischen ihren feinsten Schattierungen und Nuancen unterscheiden können. Mit anderen Worten, ihre Gefühle müssen mit ihrem Intellekt zusammenkommen, was im Gegenzug ihre Gefühle aktivieren wird.

Der Baustoff der Weisheit der Kabbala sind Gefühle und nicht der Intellekt, weil der Stoff der Schöpfung das Verlangen ist. Demzufolge müssen wir unser Verlangen entwickeln, es empfindsamer und komplexer machen. Wir müssen es mit Eindrücken, Klüften und „Zellen“ der feinsten, zartesten Gefühle füllen. In gleicher Weise, wenn eine Person, die kein Weinexperte ist, einen 200-jährigen Wein gustiert, wird sie nicht in der Lage sein, die gleichen Nuancen wie der Experte zu entdecken, der eine ganze Reihe von einzigartigen Empfindungen wahrnimmt. Dennoch wurde der Wein-Experte nicht so geboren, er entwickelte diese reiche Weingeschmacks-Palette. Wir müssen genau das Gleiche tun. Wir haben einen Punkt im Herzen, welcher den Anfangsimpuls in Richtung von etwas bildet. Jedoch in Richtung von was? Das ist etwas, was wir noch nicht wissen, weil wir die Einzelheiten unserer Sehnsüchte noch nicht unterscheiden können.

Folglich ist es für eine Person unerlässlich, ihren Punkt im Herzen zu entwickeln. Sie muss ihn vergrößern, damit er genügend Raum besitzt, um die vielen Details seiner spirituellen Wahrnehmung unterzubringen. Er muss für alle inneren Reaktionen, Tiefe, Höhe, Farben und Geschmäcker der spirituellen Empfindungen tauglich werden. Diese Entwicklung findet durch das Streben nach dem spirituellen Ziel statt. Tausende von Gefühlen werden auftauchen, sobald wir sie verspüren können; alles ist bereits in der spirituellen Welt vorhanden. Unsere Aufgabe ist es, die Fähigkeit zu entwickeln, diese zu empfinden. Um dies zu erreichen, müssen wir nach dem Licht streben und uns nach dem Licht sehnen, um über uns aufzusteigen, uns zu korrigieren und uns ihm anzugleichen.



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Kabbala Trailer: Über eigene Grenzen



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Wie man lernt, Vollkommenheit zu bilden

Nur indem wir korrigieren, was noch nicht korrigiert ist, lernen wir den Schöpfer zu verstehen und werden Ihm gleich. In unserer Welt lernt ein Kind, indem es mit Klötzen Häuser baut oder ein Puzzle zusammenstellt. Alles wird aus zerbrochenen Einzelteilen zu einem Ganzen zusammengebaut. Am Anfang muss ein Kind ein Spielzeug auseinander nehmen und sehen, was darin ist, dann baut es die Teile zusammen, um seine perfekte Form wieder herzustellen; so entwickelt es sich.

In der Spiritualität kommen wir auf dieselbe Weise voran. Wir müssen wissen, was unsere Mängel und Missetaten sind, wo das Zerbrechen stattfand und wie wir es in Ordnung bringen – indem wir die nicht verbundenen Teile jedes Mal mehr und mehr verbinden und die zerbrochenen Teile wieder zusammen bringen. Wahrnehmung und Kenntnisse kommen vom Schöpfer zur Schöpfung, vom Ganzen und Vollkommenen zum Unvollkommenen. Je größer die Distanz zwischen Vollkommenheit und Unvollkommenheit, desto mehr Verbindungen untereinander wird es geben und desto wichtiger wird die resultierende Weisheit sein. Weisheit entsteht aus deren Verbindung unter der Bedingung, dass es zwischen ihnen Ungleichheit der Form und Trennung gibt. Je zerbrochener, abgetrennter, verwirrter, getäuschter und entgegengesetzter ich daher gegenüber der Vollkommenheit bin, desto besser.

Wenn ich fähig bin, alle möglichen Versuche zu unternehmen, um sämtliche Ressourcen, die mir zur Verfügung stehen, zu gebrauchen, dann sollte ich damit beginnen, Vollkommenheit aus Unvollkommenheit zu bilden, um „Dunkelheit wie Licht scheinen zu lassen“, und alle Teile in Harmonie und Balance innerhalb einer einzigen Quelle zu bringen. Das heißt, dass ich verstehen werde, wer der Schöpfer ist – der Eine, der diese zerbrochene Schöpfung erschuf. Das Wort „Schöpfung“ (Beria) bedeutet „jenseits Seiner Grenzen“. Am Anfang machte der Schöpfer das Böse, eine Eigenschaft, die das Gegenteil von Ihm ist, und gab uns die Möglichkeit, Ihn nur durch den Aufbau der richtigen Verbindungen und den Prozess der Korrektur kennen zu lernen. Deshalb sollten wir uns nicht über unsere Nöte beschweren; sie kommen zu uns, damit wir sie korrigieren und dadurch Vollkommenheit aufbauen.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Den Sohar verstehen

Der Sohar berichtet uns, was in der spirituellen Welt geschieht. Er beschreibt die Handlungen des Gebens durch das Geschöpf. Weil wir zu solchen Handlungen jedoch noch unfähig sind, sind wir nicht in der Lage, sie zu verstehen. Wir existieren in unserem egoistischen Verlangen. Wir kennen nur das Empfangen von Vergnügen und Befriedigung sowie die Handlungen, die uns dahin führen.

Demzufolge erscheinen uns die Handlungen, die im Sohar beschrieben werden, wie in einer fremden Sprache geschrieben, wie ein geheimer Code. Er scheint über etwas völlig Irreales zu sprechen. Es spielt keine Rolle, ob in der Sprache der Kabbala über Sefirot, Parzufim und Welten geschrieben wird oder in märchenähnlichen Allegorien über die Sonne, den Mond, Berge, Menschen, Tiere und so weiter. Wir verstehen oder fühlen nichts von dem, weil wir nicht in der Eigenschaft (Bedeutung, Natur) des Gebens existieren, sondern in der Eigenschaft des Empfangens.

Wenn unsere körperlichen egoistischen Eigenschaften von Oben durch Eigenschaften der Liebe und des Gebens ersetzt würden, könnten wir unmittelbar verstehen, was der Sohar uns berichtet. Wenn wir ihn lesen, würden wir die Höhere Welt enthüllen. Sie würde nicht nur in unserer Vorstellung enthüllt werden, etwa so als würden wir ein Abenteuerbuch lesen, sondern in der Wirklichkeit.

Obwohl wir diese spirituellen Eigenschaften noch nicht besitzen und der Text unwirklich für uns bleibt, wird das Lesen des Buches Sohar als Segula bezeichnet, als ein besonderes Heilmittel. Selbst wenn wir ihn nicht verstehen, lesen wir ihn und versuchen, die Kräfte von dieser anderen Welt auf uns herab zu ziehen, die in diesem Buch beschrieben sind. Indem wir uns Veränderung und das Empfinden des Textes wünschen, „scheint“ es auf uns mit dem „Licht, das erneuert“, (Or Makif – das Umgebende Licht).

Diese Kraft beeinflusst uns und enthüllt neue Eigenschaften des Gebens in unserem Innern, welche im Sohar beschrieben werden. Er wurde aus der Natur des Gebens heraus geschrieben, nicht des Empfangens, und daher kann er nur verstanden werden, wenn wir uns an die Natur des Gebens halten.

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               
Pages: Zurück 1 2 3 ... 756 757 758 759 760 ... 972 973 974 Weiter