Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Leben ist nicht immer ein Picknick…

Eine Frage, die ich erhielt: Gerade ist der internationale Kongress in New York (Sohar, Mai 2010) zu Ende gegangen, wo viele Völker und Nationalitäten, etwa tausend Menschen, Repräsentanten von vielschichtigen kulturellen Hintergruenden, vertreten waren. Nach nur 20 oder 30 Stunden verschwanden alle diese Unterschiede, es herrschten Vereinigung und Liebe.

Was fehlt uns, um diesen Zustand ständig zu erleben?

Meine Antwort: Auf dem Kongress haben die Menschen Einheit, Begeisterung und Wichtigkeit des Ziels gespürt. Und 20 Stunden nach dem Treffen können wir uns nur mühsam daran erinnern, wie es war.

Alles entzieht sich unseren Empfindungen und unserem Gedächtnis. Warum können wir bloß nicht so weitermachen und uns ständig darin befinden?

Dieser Zustand kann nicht lange anhalten, wie auch alles in unserem Leben: Der Mensch erreicht die Höhe der Begeisterung und kommt zur Ruhe. Es ist unmöglich, ständig unter einem solchen Eindruck zu stehen.

Das geht aus dem Gesetz der umgekehrten Übereinstimmung zwischen Licht und Verlangen hervor: Mal soll das Licht anwachsen, mal das Verlangen.

So wachsen sie abwechselnd und wir schreiten vorwärts, wie auf zwei Beinen, und gehen auf der mittleren Linie, die die rechte und die linke vereint.

Doch ihre Vereinigung geschieht nur , um vorwärtszukommen und dann wieder nach rechts zu rücken, wo wir die Wichtigkeit des Ziels, die Verbindung und das Verlangen, weiterzugehen, bekommen, dann wieder nach links, wo unser Herz belastet wird, damit wir etwas haben, woran wir arbeiten können, und zur mittleren Linie zurückkehren. So bewegen wir uns vorwärts.

Darum kann ein solcher Zustand nicht lange anhalten, das wäre gegen die Natur. Und ich würde sogar sagen, dass es keinen unliebsameren Zustand geben kann, als sich ständig in dem Zustand einer solchen Euphorie zu befinden.

Der Mensch muss fühlen, dass er sich vorwärtsbewegt, dass er arbeitet, einen gewissen inneren Widerstand überwindet und nicht ständig in den Wolken schwebt.

Unsere Arbeit besteht darin, zu spüren, dass wir etwas geben und empfangen, und dann wieder geben und wieder empfangen. Wir müssen den Widerstand, die Handlungen und die Errungenschaften fühlen.

Deshalb gibt es viel mehr Genuss nach einer harten Arbeit und nach schweren Vorbereitungen, die dann in einem so großen Kongress ihren Hoehepunkt und Ausklang finden, wo wir zwei, drei Tage das Erreichte genießen, indem wir Resultate und Früchte unserer Arbeit betrachten.

Doch danach müssen wir zum Zustand der Schwere, des Widerstandes, der Suche, der Klärungen und Korrekturen zurückkehren, um letztendlich wieder zu einem schönen Ergebnis zu kommen.

Das ergibt sich daraus, dass der Schöpfer und die Schöpfung sich gegenüber stehen, wie zwei entgegengesetzte Eigenschaften – das Verlangen zu empfangen und das Verlangen zu geben, und es ist nur durch solche gemeinsamen Aktionen möglich, das Gleichgewicht zwischen ihnen zu erreichen.

Sonst gibt es keine Weiterentwicklung. Es ist unmöglich, im Zustand des Kleinseins (Katnut), in Chafez Chessed zu bleiben – es muss weitergehen!

Aus dem Unterricht in der Gruppe Toronto, nach dem Kongress „Sohar – 2010“

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Das Perpetuum Mobile auf dem Weg in die Unendlichkeit

Woran unterscheiden sich die Welt der Unendlichkeit und unsere Welt?

In der Welt der Unendlichkeit existiert alles in einem einheitlichen geschlossenen Raum, wo wir zusammen sind, alles allgemein ist, und alles jedem einzelnen gehört, und es gibt keinen Unterschied zwischen mir und den anderen, zwischen dem, was mir und was dem anderen gehört. Aller existiert ohne jegliche Grenzen.

Und in unserer Welt ist es genau das Gegenteil. Alles ist unbedingt geteilt, und der Mensch überwacht seine Grenzen die ganze Zeit, egal ob er das möchte oder nicht.

Er soll diese Grenzen aufbrechen, um sich den anderen ein Stückchen zu nähern, und dann wird er wieder zu sich selbst zurückkehren, als ob die Natur ihn zurückziehen würde. Und er versucht wieder sich den anderen anzunähern, und geht wieder in sich rein.

Solange wir diese Unendlichkeit noch nicht erreicht haben, gibt es deshalb ein sehr wichtiges Prinzip in unserer spirituellen Arbeit,.

Auf dem gleichen Prinzip basiert die Arbeit einer Schwingung, die aus dem Kondensator und der Induktionsspule besteht, welche in einer elektrischen Kette verbunden sind.

Wenn wir diese Schwingung der Energie reichen, so geht sie zuerst durch den Kondensator, dann durch die Spule, und später wieder in den Kondensator, und zurück in die Spule. Auf diese Weise kann sie zwischen ihnen kursieren.

Dieses Prinzip funktioniert nicht nur in Leitungen. Denn alles, was im Aufziehmechanismus der Natur erfolgt, verwirklicht sich auch in der gesamten Natur und in ihren verschiedenen Teilen, nur in anderer Form, je nach Art des Systems: physisch, biologisch, öffentlich, die Beziehungen des Menschen in der Gesellschaft.

Deshalb sollten die Beziehungen zwischen mir und der Gruppe ebenfalls auf diesem Prinzip beruhen: meine Begeisterung und die Wichtigkeit des Ziels gebe ich der Gruppe weiter, und wenn ich niedergeschlagen bin, dann bekomme ich von der Gruppe jene Begeisterung zurück, die ich in sie angelegt habe, wobei diese sogar mit der Macht der Gruppe multipliziert wird, – und so arbeiten wir abwechselnd in einer geschlossenen Kette.

Aus dem 9. Unterricht des Kongresses „Sohar – 2010“ in New York, 09.05.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Alle Kulissen hindurch bis zum Regisseur

Während ein Mensch Stufe für Stufe hinaufsteigt und verschiedene Zustände erlebt, soll er keinesfalls vergessen, dass nur eine Kraft existiert und es nicht nur ihn oder seine Umgebung gibt, sondern ausschließlich eine Höhere Kraft, die allgemeine Natur, den Schöpfer, die für ihn diese Zustände arrangiert und mit welcher er sich dann verbindet.

Es ist richtig, dass ich mich vor der Umgebung erniedrigen soll. Es ist ebenso richtig, dass ich aus den Büchern lernen soll, die von den weisen Menschen, von Kabbalisten geschrieben wurden, wobei ich mich jedes Mal neu erschaffe.

Durch all diese Mittel, diese Verpackung, dieses Szenario- bin ich mit dem einzigen Regisseur verbunden, der alles laut der Regel “ Von hinten und von vorn hast du mich umfaßt“ darbietet.

Somit gehe ich nicht bloß die Stufen oder die Zustände durch, und baue die Beziehungen mit der Gruppe auf, sondern befinde mich ununterbrochen in der Verbindung zu Ihm – denn Er stellt zwischen uns diese Adapter, damit wir Ihn durch sie enthüllen.

Ich erforsche sie allmählich, und beginne zu sehen, dass alle diese Hindernisse, Verhüllungen zwischen mir und Ihm dazu vorbestimmt sind, um mir zu helfen, mich immer mehr zu ändern, Ihm, dem Regisseur immer mehr gleich zu werden.

Danach beginne ich, die Umgebung, die Atmosphäre, die Freunde, das Studium, den Lehrer, wie Seine Vertreter wahrzunehmen.

Ich höre auf, ihre Bedeutsamkeit und Existenz wahrzunehmen, und allmählich gehen sie mir aus den Augen, da sie folglich über keine eigenen Kräfte, Macht oder Einfluss verfügen.

Ich assoziiere sie immer mehr mit dem Schöpfer, und beginne, sie und den Schöpfer zu rechtfertigen, der mich auf diesem Wege erzieht und ich finde die Verbindung zu Ihm.

Ich liebe alle, denn sie haben mir geholfen, die Verschmelzung mit Ihm zu erreichen, und die ganze Welt heißt „Heilige Shchina“ – ein Wunsch, in dem das Licht alles ausfüllt. Und dieser Wunsch ist meiner.

Aus dem 8. Unterricht des Kongresses „Sohar – 2010“ in New York 09.05.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Das erste Treffen mit dem Licht

Eine Frage, die ich erhielt: Könnten Sie Ihre erste spirituelle Erfahrung beschreiben, das erste Treffen mit dem höheren Licht? Wie kann man sich diese Empfindung vorstellen?

Meine Antwort: Die erste spirituelle Erfahrung ist bei allen gleich, denn eigentlich durchleben die Menschen die gleichen Zustände.

Wenn der Mensch das erste Mal eine Begegnung mit dem Licht macht, spürt er, dass die ganze Welt mit Liebe erfüllt ist – mit einer einzigen warmen Kraft ohne jegliche Grenzen. Das ist ein warmes, gutes Gefühl und so ist auch die ganze Welt.

Der Mensch lebt, sieht andere Menschen, die ganze Welt und gleichzeitig spürt er, dass die Luft dichter, wärmer und sanfter geworden ist. Er fühlt sich einer sanften, milden Haltung gegenüber.
So ist die erste spirituelle Empfindung, die der Mensch erlebt. In der Regel vergisst er sie.

Aber in jedem Fall geschieht das, um dem Menschen einen Beweis, eine Unterstützung zukommen zu lassen, neue Wahrnehmungsgefäße (Kelim) in ihm aufzubauen, damit er weitergehen kann.

Nach dieser ersten spirituellen Erfahrung, die ihm von oben geschenkt wird, muss der Mensch viele Anstrengungen unternehmen, um selbst die gleiche Empfindung – und später milliardenfach stärkere Empfindungen – zu erreichen.

Aber er wird sie bereits beherrschen, sie verstehen und mit ihnen arbeiten können.

Alle diese Eindrücke, vom ersten Tag an und weiter, nimmt der Mensch innerhalb des sich entwickelnden Punktes im Herzen, innerhalb des spirituellen Wahrnehmungsgefäßes (Kli) wahr, und nicht im Rahmen von physiologischen und psychologischen Erscheinungen.

Aus dem 8. Unterricht des Kongresses „Sohar  – 2010“ in New York, 09.05.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Das Schutzschild von Bina

Die Welt Azilut ist von der Welt BYA durch einen besonderen Schirm getrennt, der Parsa genannt wird. Es ist nicht nur das Ende der einen und der Anfang einer anderen Welt, sondern ein besonderer Schirm, den die Welt Azilut von den unteren Welten hat, trennt sie voneinander und ermöglicht es ihnen nicht, sich zu verbinden.

Der Schutzschild hat die Eigenschaft von Bina, der Eigenschaft des Gebens, der Barmherzigkeit. Wenn jemand, der empfangen will, diese Grenze von unten erreicht, stößt ihn diese Eigenschaft zurück, denn er ist ein Egoist.

Auf diese Weise arbeiten alle Eigenschaften von Bina (wie Noah’s Arche, Mutterleib, Stadtmauern und der Buchstabe Samech). Sie lassen erkennen, was Spiritualität ist: dass sie „um des Gebens willen“ da ist. Darum rennt ein Mensch, der ein Egoist ist, davor weg, wenn er dafür nicht bereit ist.

Aus dem 2. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts vom 29.04.2010, Beit Shaar HaKavanot

Zum Kabbalalernzentrum–>

Weltweiter Kabbala Kongress vom 7.Mai bis 9.Mai 2010–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Aus der Sklaverei zur Freiheit

Der Sohar, Kapitel „BaHar (Auf dem Berg Sinai)“, Punkt 63: „Du darfst sie für immer als Sklaven nutzen.“ Es ist eine Mizwa [Gebot] einen Kanaanitischen Sklaven zu versklaven. Sie sind von der Seite von Ham, welcher Inzest ausübte, wie geschrieben steht, „Verflucht sei Kanaan; ein Diener von Dienern soll er seinen Brüdern sein.“

Ein Sklave zu sein ist ebenfalls eine Korrektur. Ein Verlangen, dass gezwungen werden kann, der Macht der korrigierten Verlangen zu gehorchen heißt „ein Sklave, der seinem Herrn nahe ist“. Sklaverei ist die Form seiner Korrektur, die richtige Form seiner Existenz.

Vorerst bin ich nicht fähig, in einem bestimmten Verlangen frei zu sein, noch kann ich selbst um des Gebens willen damit arbeiten. Ich kann es nur auf mein anderes Verlangen anwenden. Solch ein Verlangen kann man auch „Kind“, „Frau“ oder „Erwachsener“ nennen; es ist noch kein „Mann“, kein „Held“, der fähig ist zu „überwinden“ (Mann – „Gever“ stammt von „Itgabrut“ – Überwindung, Bewältigung).

Die Form eines Verlangens, das nur fähig ist, unter der Autorität eines anderen Verlangens zu arbeiten heißt „Sklave“.

Aus dem 1. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts vom 25.04.2010, Der Sohar

Zum Kabbalalernzentrum–>

Weltweiter Kabbala Kongress vom 7. bis 9. Mai 2010–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Bewusste und Einfühlsame Absichten

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn der Sohar und der Talmud Esser HaSefirot das gleiche System beschreiben und sie beide nicht durch den Verstand erlangt werden, warum sind dann Fragen bezüglich des Talmud Esser HaSefirot akzeptabel, nicht aber für den Sohar?

Meine Antwort: Der Sohar ist hauptsächlich dafür vorgesehen Absichten aufzubauen. Ich muss ihn lesen und empfangen wie eine Medizin (Segula). Er ist auf eine solche Art und Weise geschrieben, dass eine Person selbstständig schrittweise ihre innere Logik, die Beziehungen zwischen Dingen und Erklärungen enthüllt. Letztendlich kehrt er doch ständig zur gleichen Sache darin zurück. Er spricht stets über die drei Linien (Rechte Linie, Linke Linie und Mittlere Linie) und über nichts anderes.

Daher sollte unsere Einstellung gegenüber dem Sohar einen einzigen Fokus haben: das Verlangen, dass ich von ihm beeinflusst werden möchte. Das Licht der Unendlichkeit gelangt zu mir durch dieses Raster, diese Schablone und erbaut in meinem Material (einfachen Verlangen) ein ihm gleiches System, also das System der spirituellen Welten.

Im Talmud Esser HaSefirot und im Sohar habe ich die gleiche Absicht: das Licht, welches zur Quelle zurückführt, zu empfangen; jedoch füge ich im Talmud Esser HaSefirot mehr Verstand bei, während ich im Sohar mehr nach Empfindungen strebe. Es ist so, als wäre die eine Absicht bewusst und die andere einfühlsam. Auf diese Art arbeiten diese beiden großen Bücher. Doch muss ich von allen beiden nur das Licht, das zur Quelle zurückführt und mich korrigiert, einfordern.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Weltweiter Kabbala Kongress vom 7. Mai bis 9. Mai 2010–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Heranwachsen ist ein normales Wunder

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist die Lesegeschwindigkeit während dem Sohar Studium so wichtig, und wie unterscheidet er sich von anderen kabbalistischen Texten?

Meine Antwort: Während wir den Sohar lesen, versuchen wir, die richtige Geschwindigkeit zu wählen, weil wir einen Eindruck aus dem durchgängigen Lesen des Textes empfangen wollen. Es gleich dem, wie wir mit einem Baby sprechen, das nicht wirklich versteht, worüber wir sprechen. Im Gegenteil, nehmen wir an, ich würde einer Geschichte in einer mir nicht verständlichen Sprache zuhören. Ich könnte immer noch zu erraten versuchen, was jedes Wort bedeutet. Einem Baby fehlt jedoch nicht nur das Wissen der Wörter, sondern auch das Wissen um die Handlungen, die beschrieben werden.

Wenn dem so ist, wozu redet man mit ihm überhaupt darüber? Tatsache ist, wenn wir dies nicht tun, wird es nicht erwachsen werden. Wenn wir zu ihm in einer Sprache sprechen, die es nicht versteht, über Dinge, die es nicht versteht und ihm von einer Welt erzählen, die vor ihm im Moment vollkommen verborgen ist, wir es ihm jedoch so erklären, als verstünde es, dann fängt es im Kind an zu arbeiten und das Verständnis und die Reaktionen erwachen.

Es zeigt sich, dass unser Umgang mit Kindern während ihrer irdischen Erziehung dem Einfluss, den das Licht im Laufe unserer spirituellen Erziehung auf uns nimmt, vollkommen gleicht.

Mit anderen Worten: Erziehung durch das Höhere Licht ist vollkommen natürlich.

Wenn ein Baby damit beginnt, die Dinge, die wir sagen und tun, zu wiederholen, sagt und tut es sie nicht korrekt. Jedoch verstehen wir, dass es so ist, wie es sein soll, und auf diese Art wächst es. Das ist genauso, wie wir uns in der Spiritualität entwickeln. Daher müssen wir das Buch Sohar und das darin enthaltene Licht uns beeinflussen und uns „formen“ lassen, uns so dem Schöpfer ähnlich machen lassen.

Dies ist der natürliche Weg, in eine neue Welt einzutreten. Wir sind uns des stattgefundenen Prozesses, als wir Kinder waren, nicht bewusst, weil wir von den Erwachsenen durch Gefühle und den Verstand in einer Sprache gelehrt wurden, die wir verstanden, während wir Wissen aufnahmen und ansammelten.

Daher lesen wir den Sohar. Gleichgültig, wie sehr wir ihn verstehen oder fühlen, er wirkt in uns wie eine wunderbare Kraft (Segula). Dies ist die gleiche wunderbare Kraft, die in unserem materiellen Leben arbeitet, wenn wir unsere Kinder aufziehen. Es erscheint uns wie ein Wunder, aber es ist vollkommen natürlich und normal.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Weltweiter Kabbala Kongress vom 7. Mai bis 9. Mai 2010–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Offenbare den Sohar in Dir selbst

Aus dem Sohar, Abschnitt WaJaera (Und der Ewigeerschien), Punkt 37:“ Er lehrte ihm jedes tiefgründige und erhabene Geheimnis im Hohelied und beschwor ihn, nicht einen Vers darin zu nutzen, damit der Schöpfer die Welt nicht wegen ihm zerstören würde, da Er kein Verlangen hat, dass Leute es wegen der großen Heiligkeit darin nützen. Anschließend ging Rabbi Akiva schluchzend hinaus und aus seinen Augen strömten die Tränen. Er sprach: „Wehe meinem Lehrer, wehe meinem Lehrer, die Welt wird von dir verwaist werden.“ Die restlichen Weisen traten ein und fragten ihn, und er antwortete mit Worten der Tora.

Wir können noch stundenlang damit weitermachen, den Sohar zu lesen, doch die Frage ist: Haben wir auch die richtige Absicht? Der Text selbst erscheint uns sehr schwierig und vor uns verschlossen oder auch manchmal sehr einfach. Dennoch sprechen wir immer über innere Eigenschaften, wobei Mose, Rabbi Akiva, Abraham, Esau und gute und böse Kräfte sich alle im Inneren eines Menschen befinden. Auf diese Weise beschreibt der Sohar die Etappen unseres spirituellen Weges.

Ich verstehe nicht, was hier geschrieben steht, und ich will es auch nicht wissen. Ich will es fühlen, um diesen Zustand zu erreichen, so als ob ich es für mich entdecken würde, um es zu leben. Ich will es nicht in meinem Verstand verstehen, sondern durch meine inneren Eigenschaften. Ich möchte, dass sich meine inneren Eigenschaften verändern, damit ich mich mit den Zuständn identifiziere werde, die der Sohar beschreibt.

Er spricht über Dinge, die sich in mir befinden, aber vor mir verhüllt sind. Man sagt mir, was in mir stattfindet, und ich will dies fühlen. All diese Eigenschaften und Zustände, alle diese „Szenen“, alle 125 Stufen existieren bereits jetzt in jedem einzelnen Menschen, weil es in der Spiritualität keine Zeit gibt. Ich will die Stufe enthüllen, über welche ich im Sohar lese und ich bin berechtigt dazu, da diese Stufe die meine ist. Ich möchte mich verändern, um diesen Zustand zu erfahren.

Dies wird „zu erreichen, was man studiert“ genannt, wie Baal HaSulam im Punkt 155 der Einführung zu Talmud Esser HaSefirot sagt: „… und auch wenn sie noch nicht verstehen, was sie lernen – aber dank einem starken Willen und dem Streben, das studierte Material zu verstehen – erwecken sie auf sich Lichter, die ihre Seelen umgeben.“ Hier bedeutet „verstehen“ sich zu vereinigen, wie geschrieben steht: „Und Adam erkannte Eva“.

Ich will mich mit diesem Zustand vereinigen, darin leben. Ich brauche nichts Anderes als das. Alles Weitere in mir ist schlecht und ich sorge mich nicht darum, ob ich nichts verstehe oder empfinde. Ich will lediglich den Text durch meine Empfindungen „öffnen“, anstatt durch meinen Verstand. Ich möchte es erleben.

 



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Der Sohar spricht in der Sprache der Zweige

Aus dem Sohar, Abschnitt Chajei Sara (Das Leben der Sara), Punkt 12: …Somit wurden die Frevler aus dem Buche Dumas ausgelöscht, da er nur aus der Mittleren Linie in die Berechnung einfließen lässt, in der die Frevler nicht inbegriffen sind. Wer also erstrebt sie bei der Wiederbelebung der Toten? Während der Wiederbelebung der Toten, wird der Engel Matat die Berechnung in den Friedhöfen von Duma erhalten. Wer aber wird nach diesen Frevlern verlangen, welche von Duma nicht zu der Wiederbelebung der Toten gezählt werden?

Eine Frage, die ich erhielt: Dieser Text kann den Menschen durch Worte wie „Tot“ und „Friedhöfe“ verwirren oder erschrecken,. Wie erkennen wir auf richtige Weise diese Worte?

Meine Antwort: Wir müssen verstehen, dass der Sohar in der Sprache der Zweige spricht, wie die meisten aller kabbalistischen Bücher. Die Methode beinhaltet nicht einfach nur Wissen, sondern wichtiger noch, erzeugt sie Eindrücke in uns. Dies dient uns dazu, das korrigierende Licht aus der spirituellen Welt auf uns zu ziehen, um dadurch unseren korrigierten Zustand zu erreichen.

Wir sprechen nicht über unsere physischen Körper oder unsere materielle Welt, und wir müssen nicht versuchen, unsere „Hände und Füße“ zu korrigieren; wir versuchen nicht, unsere physischen Probleme zu beheben, die von einem richtigen Arzt behandelt werden müssen. Vielmehr spricht der Sohar über die Korrektur der Seele. Daher gilt: obwohl der Sohar Worte dieser Welt verwendet, spielen sie alle auf die spirituellen Vorstellungen an, was bedeutet, dass dies sich auf unsere inneren Kräfte und Eigenschaften beziehen.

Es sind diese Eigenschaften, die ich jetzt studieren möchte. Ich tue dies, um zu verstehen, welcher Teil von mir „kränkelt“, welcher Teil korrigiert werden muss. Ich tue dies, damit ich wünschen muss, ihn zu korrigieren. Dies ist der Zweck des Buches Sohar.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Weltweiter Kabbala Kongress vom 7. Mai bis 9.Mai 2010–>



                                                Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               
Pages: Zurück 1 2 3 ... 751 752 753 754 755 ... 971 972 973 Weiter