Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Sich aus der Macht der Täuschung befreien

Eine Frage, die ich erhielt: Was für ein Spiel ist das, die Freunde als  herausragende Persönlichkeiten zu spüren?

Meine Antwort: Das ist kein Spiel, sondern eine Überwältigung der Verhüllung. Mein Egoismus versteckt vor mir die anderen, und mich vor den anderen, und lässt mich die Welt der Unendlichkeit nicht sehen.
Ich befinde mich auch jetzt in der Unendlichkeit, aber ich sehe vor mir  ein relativ freudloses Bild…

So malt mir mein Egoismus die andere Menschen: einer ist hässlich, der andere dumm, der dritte faul, der vierte ein Lügner. Aber in der Tat ist alles anders. Das hier ist das Bild in mir, in meinem Egoismus.

Wenn vor mir meine Kinder, die ich liebe, wären, wie würde ich sie sehen? Sie würden mir als vollkommen erscheinen, denn „Liebe deckt alles andere zu“ (Sprüche 10:12). Ich würde sie mit allen ihren Mängeln lieben.

Deshalb ist mein Ego an allem schuld, ich sehe nichts außer ihm! In dem hinteren Bereich des Gehirnes habe ich einen Schirm.

Es ist, als würde ich die Welt mit meinen Augen sehen, aber sie kommt durch die Prismen meines Egoismus hindurch und wird auf diesen Schirm im Gehirn projiziert.

Alles hängt nur von meiner Einstellung ab, von dem, wie ich mich einstelle, um die Welt zu sehen.

Also ich muss mich auf die Gruppe so ausrichten, dass ich alle Freunde wie große, herausragende Persönlichkeiten unserer Generation sehe, die vollkommen korrigiert sind.

Ist das ein Spiel? Das ist einfach eine Abschaffung der egoistischen Täuschung! Das ist eine rationale Handlung. Außerhalb von mir befindet sich die Welt der Unendlichkeit, und ich befinde mich schon jetzt in ihr.

Ziehe die ganze Schale (Klipa), die dir die Welt der Unendlichkeit in so einem ärmlichen, entgegengesetzten Zustand verzerrt zeigt ab, und du wirst die Unendlichkeit spüren!

Versuche erst einmal zu spielen, gib dir Mühe. Versuche zu sehen, als ob wir schon korrigiert, groß und miteinander verbunden  wären.

So können wir ein sehr starkes umgebendes Licht anziehen, und es korrigiert unsere Natur. Anstelle des Egoismus kommen wir zum Geben.

Das ist ein sehr einfaches Prinzip, es ist ganz reell, verwirklichbar, umsetzbar, ganz ohne Mystik.

Wir versuchen mit allen unseren Kräften, uns in einem korrigierten Zustand zu sehen und dementsprechend bekommen wir die innere Kraft, die in diesem korrigiertem Zustand enthalten ist.

Wir regen das System durch unser Verlangen zum Handeln an. Das sind die praktischen Maßnahmen der Korrektur.

Aus einem Unterricht über Artikel von Rabash, „Wichtigkeit der Freunde I“, 10.06.2010

Kabbala Akademie



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Alles beginnt mit einem Geheimnis

Es steht geschrieben: „Die ganze Tora beginnt beim Geheimnis (Sod)“. PaRDeS (schrittweise Erkenntnis der spirituellen Wirklichkeit) beginnt mit Sod (Geheimnis) und endet mit Pshat (Wissen, einfache Deutung).

Im Moment spüren wir nicht, dass wir vor einem Geheimnis stehen, dass alles dicht verschlossen ist. Pshat bedeutet, dass alles einfach, verständlich und enthüllt ist – das ist die letzte Stufe der Erkenntnis.

Wenn wir mit der Erkenntnis der Spiritualität beginnen, steigen wir von unserer Welt in die Welt Assija auf, wo wir Sod (das Geheimnis) enthüllen, dass alles für uns ein Geheimnis, alles vor uns verborgen ist. Auf diese Weise enthüllen wir in der Welt Assija.

Wenn wir in die Welt Yezira aufsteigen, enthüllen wir Drush (Klärung), und wenn wir die Welt Brija erreichen, enthüllen wir dort Remes (Andeutung).

Wenn wir aber die Welt Azilut erreichen, wird sich uns Pshat (das Wissen) enthüllen, und alles wird vor uns offen sein – das einfache höhere Licht, das die gesamte Realität füllt.

Aus einem Soharunterricht, 25.06.2010



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Alles wird vom höheren Licht korrigiert

Wir dürfen nicht vergessen, dass das Wichtigste die Einwirkung des höheren Lichtes auf uns ist! Das ist die Hauptkomponente, die wir immer wieder vergessen. Wenn das Licht auf uns einwirkt, lässt es uns ein wenig die andere Seite, die Natur des Gebens, spüren. Und jener kleine Funke von ihr, der in uns existiert, beginnt zu wachsen.Ich befinde mich ganz und gar innerhalb meines großen Egoismus, und mir ist lediglich dieser eine Funke des Gebens, der Punkt im Herzen, gegeben. Und wenn ich die kabbalistischen Bücher studiere und mit Freunden arbeite und mich mit ihnen verbinden will, ziehe ich damit das umgebende Licht an, das mich zur Quelle zurückführt.

Mein Punkt im Herzen weitet sich aus und wird größer, und in diesem zusätzlichen Umfang beginne ich wahrzunehmen, was das Geben im Gegensatz zum Empfangen, zu egoistischen Eigenschaften, bedeutet. Auf diese Weise lerne ich das eine im Kontrast zum anderen kennen und kann diese Eigenschaften – plus gegen minus – überprüfen.

Wie in der Physik oder Chemie brauche ich für eine Einschätzung immer einen Vergleich zweier Gegensätze, sonst kann ich nichts erkennen. Das Licht muss in einem Gegensatz zu der Finsternis stehen, erst dann beginne ich etwas zu verstehen.

Aus diesem Grund studiere ich geduldig, und selbst wenn ich nichts verstehe, ziehe ich nach und nach das umgebende Licht an, und zwar dadurch, dass ich mich in der Gruppe und in der Nähe von den authentischen Quellen befinde.

Aus dem Unterricht über einem Shamati-Artikel vom 25.06.2010

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Lasst uns zuerst die Seele erhalten!

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man die innere Arbeit mit dem Studium des Sohar vereinen?
Meine Antwort: Ihr glaubt fälschlicherweise, dass das Buch Sohar zum gleichen Zweck, wie ein gewöhnliches Buch, geschrieben wurde, nämlich um uns etwas zu erzählen oder zu erklären. Das stimmt nicht, und zu diesem Zweck hat Baal haSulam seinen Kommentar nicht dazu geschrieben.
Das Studium besteht nicht darin, sich einen Überblick über das Geschriebene mittels seines irdischen Verstandes zu verschaffen und jedes kleinste Detail über die Arbeit in drei Linien zu erfahren, indem man die Begriffe auswendig lernt. Wir müssen nicht den Aufbau selbst, sondern die Notwendigkeit der Korrektur begreifen. Es ist nicht möglich, die von den Kabbalisten geschriebenen Zusatzerklärungen zu den authentischen Quellen (den kabbalistischen Schriften, der Tora, den Propheten und anderen heiligen Schriften) mit dem normalen Verstand, sondern nur mittels der Korrektur der Seele zu begreifen.
Deshalb sind alle kabbalistischen Kommentare in erster Linie dazu bestimmt, das höhere Licht an den Studierenden heranzuziehen. Dann wird der Leser sie benutzen und das in ihnen enthaltene Licht genießen können, indem er für sich das entdeckt, was in der Quellenschrift geschrieben steht. Genau das bedeutet Kommentar. Jeder Kommentar ist ein zusätzliches Werkzeug, das uns nicht verstehen, sondern uns mit der authentischen Quelle verbinden lässt.
Deshalb, wenn wir scheinbar „technische“ Erklärungen von Baal haSulam lesen – über drei Linien, Sefirot und Parzufim, Auf- und Abstiege, Reshimot und Schirme – und es uns vorkommt, als ob er uns eine herkömmliche Wissenschaft beibringen möchte, damit wir alles mit dem Verstand begreifen und schematisch darstellen können, dann ist das falsch.
Der von Baal haSulam zum Buch Sohar hinzugefügte Zusatz, der Sulam-Kommentar, hilft uns, das Licht anzuziehen, ergänzt aber nicht unser abstraktes Wissen über den Aufbau einer gewissen höheren Welt. Die höhere Welt kann man nicht erkennen, solange man sie nicht in seiner Seele wahrnimmt. Im Grunde genommen erkennen wir unseren eigenen Aufbau.
Der Mensch beginnt zu spüren, dass die gesamte Realität, das gesamte Universum sich in ihm und nicht irgendwo anders befindet, obwohl es ihm so vorkommt, als ob es außerhalb von ihm existiert. Aus diesem Grund müssen wir uns auf das richtige Lesen einstimmen und verstehen, dass es darin nichts außer dem Licht, das zur Quelle zurückführt, gibt – erst danach kommt die Erkenntnis, und „die Seele des Menschen wird ihn selbst lehren“.
Doch zuerst muss man diese Seele, d.h. die spirituelle Konstruktion, in der ich alle Ereignisse, von denen der Sohar erzählt, enthülle, erhalten.

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Wie erhält man um geben zu können

Die Frage: Warum steht es geschrieben, dass  der Übergang von einer Stufe zu der anderen bei der Vergrößerung der Dichte (Awiut) des Schirmes geschieht? Awiut stellt doch die Charakteristik des Gefäßes und nicht des Schirmes dar.
Die Antwort: Der Schirm selbst ist das spirituelle Gefäß. Nach der Ersten Einschränkung kann das Verlangen nicht mehr als Gefäß dienen. Das spirituelle Gefäß oder „Kli“ ist das, was ich bezahlen kann. Wenn ich ins Restaurant komme und sage, dass ich Hunger habe, wird die Bedienung im Restaurant keine Rücksicht auf meinen Appetit (Verlangen) nehmen, sondern sie ist nur daran interessiert, wie viel Geld ich bereit bin, auszugeben, also an dem Schirm.
Was habe ich also für ein Awiut (Dichte) der Deckung, eine Möglichkeit zu empfangen, um zu geben? Wie stark ist meine Absicht? Welchen Teil meines vorherigen egoistischen Verlangens kann ich mit dem anti-egoistischen Schirm, mit der Absicht des Gebens verbinden?
Mit einem Schirm, der keine Dichte hat, ist es nicht möglich zu empfangen, er ist nur für die Einschränkung. Die Einschränkung ist ein Schirm mit einer Nulldicke. Das heißt, für mich selbst will ich nichts bekommen, und zum Geben bin nicht fähig. Wie viel kann ich erhalten um zu geben? Eben genau soviel, wie die Dichte meines Schirmes. Besitze ich eine Kraft des Schirmes, die für 20 Gramm ausreicht, dann darf ich genau soviel erhalten, denn soviel kann ich erhalten um zu geben. Beide Handlungen, sowohl das Erhalten, als auch das Geben sollen sich im Schirm verbinden, dann wird es zum Erhalten um zu Geben.

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Die Sicht aus dem Punkt der Schöpfung

Die kabbalistischen Bücher erzählen uns über unsere künftigen Zustände, die wir in uns enthüllen müssen, indem sie ihnen Namen von Welten, Sefirot, Parzufim geben.

Wenn wir unsere Verlangen in diese Richtung vereinen, bekommen wir die Forderung nach der Korrektur, die das Einwirken des Lichts hervorruft, es verleiht unserem Verlangen die Absicht zu geben, und wir erreichen jene Empfindungen, die von den Kabbalisten beschrieben werden.

All diese künftigen Zustände, die wir erreichen und spüren wollen – AB, SaG, Aba we Ima, Siwugim, Parzufim – beziehen sich nur auf die Verbindung zwischen uns, auf die unterschiedlichen Arten des Gebens.

Es wird nur über die Verbindung zwischen den Seelen gesprochen – angefangen mit dieser Welt, wie unsere heutige Verbindung heißt, über alle Stufen der Welten bis hin zu einer solchen Verbindung, die sich Unendlichkeit nennt, d.h. einer Verbindung zwischen allen ohne jegliche Grenzen.

Unendlichkeit bedeutet Fehlen von Einschränkungen, wenn alle Seelen dermaßen korrigiert sind, dass sie sich zu einem Ganzen vereinen.

Und obwohl wir uns noch nicht in einem solchen Zustand befinden, müssen wir ihn genau jetzt als unser Ziel sehen: „wie ein Mensch mit einem Herzen“, und darauf warten, dass es zwischen uns geschieht.

Es ist sehr wichtig, von der äußeren Wahrnehmung zur inneren überzugehen, d.h., wenn die gesamten Welten und alles, was existiert, sich in einem Menschen befindet.

Wir verstehen nicht, was es bedeutet „in einem Menschen“ und fangen an, uns einen geometrischen Raum vorzustellen.

Wir müssen ständig an der Richtigkeit des Bildes arbeiten. Am Anfang des Weges stellt sich der Mensch seine innere Arbeit, die Spiritualität, die Arbeit in der Gruppe sehr eigenartig vor.

Doch bei weiterem Vorankommen muss man sich darum bemühen, dass sich alle Bilder, Formen und Anschauungsweisen in einem Punkt vereinen und sich sowohl das Ziel als auch die gesamten Veränderungen in ihm allein zusammenfügen. Außer diesem einen Punkt gibt es keinen anderen Raum.

So beginnst du, dir alles nur in dem Punkt deiner Wahrnehmung vorzustellen, und kehrst in den Punkt der Schöpfung „Jesh mi Ajn“ (Existierendes aus dem Nichts) zurück.

Und das ist keine Phantasie! Denn wir leben die ganze Zeit innerhalb dieser Phantasie. Jeder hat seine eigene imaginäre Welt…

Aus dem Unterricht von 04.06.2010 

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Dann wird alles in Ordnung sein

Eine Frage, die ich erhielt: Kann man von der Gruppe das Begreifen der Notwendigkeit der Nächstenliebe ohne Gebet, ohne inneren Bruch bekommen?

Meine Antwort: In der Gruppe sollst du arbeiten – die Gruppe  verpflichten, dich zu beeinflussen. Wie kannst du sie verpflichten? Du kannst sie kaufen! Wie auch gesagt wird: „Kaufe dir einen Freund“.

Du sollst dich in die Gruppe einbringen, um die Freunde zu zwingen, auf dich den Einfluss zu üben. Du sollst dein Ego in Bezug auf sie erniedrigen, weil nur der Kleinere vom Größeren bekommen kann.

Die Arbeit in der Gruppe:

1. Auf die Freunde den Einfluss dort zu üben, wo ich größer bin als sie, ihnen alles geben, was sie wollen, als ob ich der Größere bin, ich gebe ihnen, wie der Größere dem Kleineren gibt.

2. In jenem Maß, in dem ich kleiner als sie bin, soll ich von ihnen das Begreifen der Wichtigkeit des Schöpfungsziels bekommen – ich erniedrige mich vor ihnen und bekomme es dann.

Als ob ich ihnen sagen würde: „Wie viel und was genau wollt ihr von mir bekommen, ich gebe euch alles zurück, um von euch das Begreifen der Wichtigkeit des Gebens und der Liebe zu bekommen!

Ich will von Еuch nur das bekommen. Alles andere habe ich schon, aber dieses Verlangen kann ich nirgends, nur von der Gruppe, bekommen.

Dabei bekomme ich nicht die Liebe und das Geben selbst – sondern die Empfindung des Mangels, den Wunsch dazu. Und später kommt das Licht und bringt mir die Liebe und die Eigenschaft des Gebens mit.

Den Wunsch zu dieser Eigenschaft bekomme ich von der Gruppe. Und dann bringt das Licht, das zur Quelle zurückführt, die Korrektur anstelle der Empfindung des Mangels.

Аusschnitt aus dem Unterricht über den Artikel „Die Einführung zu TES“, 23.06.2010

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Ich antworte auf eure Fragen – 3

Die Fragen zum Posten „Kabbalisten – über das Ziel der Schöpfung“, Teil 1

Der Schöpfer ist das absolute Gute

Die Frage: Das Zitat: „Und weil es in Ihm nichts vom Wunsch zu empfangen gibt, gibt es dann auch keinen Grund, jemandem zu schaden. Und das ist ganz einfach.“

Alle unsere Probleme entstehen aufgrund des Wunsches zu empfangen. – Aber wir sind als solche geschaffen worden, denn es existiert kein Gebender, ohne dass es einen Nehmenden gibt.

Wie beseitigt man diese Widersprüche, damit der Wunsch zu empfangen keine Grundlage für das Zufügen eines Schadens bildet?

Meine Antwort: Erst sollst du deine Selbstsucht korrigieren, dann entwickelst du die richtige Absicht „empfangen um zu geben“.

Die Frage: Das Zitat: „Aber außer diesem müssen wir von ganzem Herzen die zugrunde liegende Sache akzeptieren, dass Er den “Wunsch zu geben” hat. Er hat den Wunsch, dem Nächsten – seinen Geschöpfen – Gutes zu tun“.

Es ist unmöglich, diesem Satz zuzustimmen. Denn viele haben diese Wahrnehmung nicht. Man kann nur annehmen, dass es so ist … Baal HaSulam sagt „mit dem Herz annehmen“ – wie ist es praktisch zu machen?

Meine Antwort: Man muss sich tatsächlich mit der Korrektur zur Erreichung der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, mit dem systematischen Studium der Kabbala in der Praxis, in der Gruppe, beschäftigen.

Niemand braucht eine Zustimmung, man muss alles in seinem Inneren enthüllen!

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Wer spielt hier die Hauptfigur?

Eine Frage, die ich erhielt: In den Büchern gibt es immer eine Hauptfigur, um sie dreht sich die ganze Geschichte.

Wenn ich das kabbalistische Buch lese und versuche, mir diese Kräfte in meinem Inneren vorzustellen, dann gibt es dort sicherlich auch eine zentrale Kraft?

Meine Antwort: Während du ein kabbalistisches Buch liest, ist nicht wichtig, inwiefern du es verstehst, sondern deine Bemühung.

In der Enthüllung der Spiritualität gibt es einen Widerspruch: einerseits geschieht die Offenbarung intim und persönlich, andererseits ist es notwendig, die Kräfte von den Anderen, durch meine Vereinigung mit den anderen Seelen zu bekommen.

Es scheint so zu sein, dass das eine dem anderen widerspricht. Ich wollte alleine mit dem Schöpfer, mit meinem Wunsch zur Spiritualität, zum Licht, das zur Quelle zurückführt, bleiben.

Wenn ich aber das Höhere enthüllen will, dann kann ich es nur angesichts des Gebens empfinden, wobei das Licht des Gebens nur in der Gruppe leuchten kann.

Somit lese ich das Buch mit dem Punkt im Herzen, mit dem Wunsch zur Spiritualität, und will in meinem Inneren das Bild aufzeichnen, das das Buch beschreibt. Aber aufgrund welchen Materials kann ich die Veränderungen erzeugen?

Für diese praktische Arbeit ist die Umgebung, die Gruppe gegeben. Nur infolge einer gegenseitigen Wechselbeziehung, aus unserer Vereinigung, erheben wir eine Bitte, MaN.

Und zur Antwort bekomme ich von oben das Licht, das zur Quelle zurückführt – die richtige Einstellung, die mir das Verständnis darüber bringt, was im Buch geschrieben ist.

Dann beginne ich die persönliche Korrektur durchzuführen und baue die wahrhafte Verbindung zu den anderen. Folglich habe ich kein Problem, mich zu verbinden.

Sie sind meine Welt, in der ich alles realisiere, worüber ich früher las – in der Verbindung mit den anderen empfinde ich die Eigenschaften des Gebens, die Wechselbeziehung, worüber das Buch erzählt.

Bis dahin empfinde ich den Konflikt, den ich nicht lösen kann. Ich bin nur mit solchen Beziehungen einverstanden: ich und der Schöpfer, ich und das Buch, ich und das Licht, ich und ich, ich und die Welt, ich und die Gruppe. Aber immer soll alles mit „Ich“ anfangen!

Und hierfür ist die Vereinigung notwendig, damit ich mich nur für ihr Wohl einsetze. Es ist etwas ganz Unverständliches für mich!

Wie kann ich mich auf die anderen konzentrieren, den Unterschied zwischen uns nicht fühlen, ihnen mein ganzes Herz geben?

Zunächst wende ich mich egoistisch an das Buch, aber danach verstehe ich, dass ich die Kraft des Gebens brauche – und wende mich an die Gruppe, um von ihr die Empfindung des Gebens zu bekommen.

Folglich begreife ich, dass ich diese Eigenschaft nicht besitze, und verstehe, dass ich das Licht, das zur Quelle zurückführt, benötige, um mich nach dem Buch umzuordnen.

Deshalb erheben wir MaN aus unserem gemeinsamen Wunsch in der Gruppe, und als Antwort bekomme ich das Licht der Korrektur, wonach ich mich auf neue Weise zum Buch verhalte. Ich kann mich nach seinen Hinweisen aufbauen – das heißt, ich sammle eigenes „LEGO“

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.06.2010

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Wozu brauche ich diese Welt?

In der Natur gibt es zwei Kräfte – die Kraft des Erhaltens und die Kraft des Gebens. Diese zwei Kräfte zeichnen die Bilder auf unserem Wunsch zu genießen, wie am Bildschirm des Computers, so sehe ich das Weltbild, mich und meine Umgebung.

Laut Baal HaSulam gibt es im hinteren Teil unseres Gehirns den Bildschirm, auf dem wir das Weltbild wahrnehmen.

Dieses Bild entsteht mit Hilfe zweier Kräfte – mit Hilfe der erhaltenden (linken) Kraft und der gebenden (rechten) Kraft. Die Kombination dieser zwei Kräfte auf meinem egoistischen Material zeichnet mir das ganze Bild der Realität.

Ich empfinde dieses Bild – und mir scheint es so zu sein, dass diese Realität eine äußere ist.

Dabei projiziere ich selbst mein inneres Bild – und „sehe so die Welt“. Als ob ich dieses Bild nach außen herausziehen würde.

Warum funktioniere ich auf diese Weise? Warum sehe ich meine Innenwelt in der äußerlichen Form? – Um sich dazu egoistisch, missachtend und feindlich zu verhalten. Also habe ich die Möglichkeit, sie zu erforschen und mich zu korrigieren.

Wäre diese Empfindung nicht außerhalb von mir, sondern innerhalb, könnte ich mich niemals korrigieren, weil ich alles mögen würde, was aber außerordentlich egoistisch wäre.

Weil aber mein Ego nach draußen erscheint und als fremd empfunden wird, verhalte ich mich zu meinem Äußerlichen negativ und egoistisch, wie zu einem Fremden, während ich mich zu meinem inneren Teil positiv verhalten würde – somit habe ich die Möglichkeit, zwischen dem „Äußeren“ und „Inneren“ zu unterscheiden.

Die Welt wurde in zwei Teile geteilt: ich und die Anderen! Und ich verstehe nicht, dass alles Äußere sich in meinem Inneren befindet!

Es wurde mir ermöglicht, mein inneres Wesen im äußerlichen Bild zu sehen: Schaue an, wer du eigentlich bist und wie du dich gegenüber deiner Umgebung verhältst! So bist du auch in deinem Inneren.

Du sagst: „Seht mal, was für ein Idiot er ist! Der da ist ein Faulenzer, und der hier – ein Dummkopf! Wie hasse ich sie alle!“ – und dies alles sind deine inneren Eigenschaften, und nicht die fremden Eigenschaften!

Diese Offenbarungen helfen mir gerade. Andernfalls könnte ich niemals „den bösen Anfang“ – den egoistischen Wunsch – bis zum Ende enthüllen, erst alle zu hassen – um dann zu verstehen, dass es meine inneren Eigenschaften sind, die nach draußen projiziert werden.

Dann beginnst du zu verstehen, welche Hilfe der Schöpfer geleistet hat, als dir solche Wahrnehmung der Realität gegeben wurde – dein Inneres draußen zu sehen.

Du beginnst zu verstehen, inwiefern es dir hilft, weil du sonst innerhalb deines Ich vollständig geschlossen wärst. Und hier gibt es „etwas in mir, dass ich nicht für meines“ halte.

Deshalb wird unsere ganze Arbeit auf die Harmonisierung meines inneren Ich – mit der Außenwelt und besonders mit der Gruppe gerichtet. Man praktiziert eben in der Gruppe.

Wenn ich mich bemühe, mit der Gruppe zu arbeiten und verhalte mich zu den Freunden wie zu mir selbst – dann stelle ich die Unmöglichkeit der Vereinigung fest, da hilft leider keine Selbstüberzeugung.

Ich kann mich sogar zum kleinen Teil der Menschheit, der das gleiche Ziel verfolgt, zur Gruppe, nicht wie zu mir selbst verhalten – das heißt über die egoistische Vernunft hinweg.

Dann beginnst du, diese Selbstsucht, die vom Schöpfer künstlich geschaffen wurde, gerade zwecks ihrer Annullierung zu benutzen.

Alleine kannst du es nicht machen, du musst es nur wünschen und den Schöpfer bitten, die Selbstsucht zu korrigieren. Warum muss man bitten? Um die Verbindung mit dem Schöpfer aufzubauen!

„Wie denn?!… Verstehe, dass du es bist! Verhalte dich zu den anderen mit Liebe, denn sie sind die Teile deiner Seele!“ – „Ich kann es … nicht“

„Aber es sind doch deine Freunde, deine Nächsten, sie verfolgen das gleiche Ziel! Schließlich, was trennt euch voneinander?!“ – Die Kraft des Zerbrechens, die der Schöpfer als eine Art Hindernis stellte – und ich kann es nicht überwinden.

Dann bittest du gerade darum, dich zu korrigieren – du bittest um die Korrektur – und bringst die ganze äußere Welt in die innere Harmonie.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.06.2010



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