Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Sündenfall ist geplant

Wie kommt es zum Zerbrechen der Welten? Der Untere (Malchut, die sich nicht füllen kann, ohne die jedoch das Ende der Korrektur nicht erreicht werden kann) bittet den Höheren (die Mutter, Ima) um das Licht, damit er es um des Gebens willen empfangen kann.Das ganze System der höheren Welten ist bereit, dem Unteren dieses Licht zu geben – nun hängt alles von dem Unteren ab, der versteht, dass alles bereits für das Mahl vorbereitet ist und er es ohne jegliche Scham bekommen kann, doch nur um des Gebens willen! Und er möchte wirklich geben! Und von oben wird ihm gesagt: „Nimm, es wird dir alles gelingen!“ Nichts deutet auf ein Scheitern hin…

Irgendwo dort, in der Ersten Einschränkung, Zimzum Alef, ist der Schlangenbiss verborgen, doch von hier ist es unmöglich, ihn zu sehen, noch hat er sich nie blicken lassen. Das ist der verborgene Punkt der Unabhängigkeit der Schöpfung, der noch nie zum Vorschein gekommen ist. Die Schöpfung hat sich immer dem Schöpfer, dem Licht, das sie erschaffen hat, untergeordnet, und es war unmöglich, zu verstehen, dass irgendetwas sie dabei hindern könnte, im vollkommenen Geben zu sein. Doch andererseits musste ein solcher Punkt existieren, sonst kann die Schöpfung nicht selbständig werden.

Wenn ich alles machen kann, was der Schöpfer mir sagt, dann existiere ich selbst quasi nicht! Meine Persönlichkeit existiert nicht! Mein Ich kommt genau dann zum Vorschein, wenn ich unbedingt dem Schöpfer ähnlich werden will, aber irgendetwas in mir lässt mich nicht. Genau diese Eigenschaft, die mich trotz meines ganzen Verlangens nicht dem Schöpfer ähnlich werden lässt, macht mich auch unabhängig. Die Wurzel des Zerbrechens liegt darin, dass die Unabhängigkeit der Schöpfung, die gegenüber dem Schöpfer steht, enthüllt wird.

Würden jetzt ihre ganzen Verlangen erfüllt werden – das Licht von oben, die Erweckung von unten – und würde sie die Handlung des Gebens vollziehen, wäre das eine Maschine!

Gerade das Zerbrechen aber holt aus ihr den Punkt heraus, der es ihr ermöglicht, sich von dem Höheren, dem Schöpfer, zu trennen, und entwickelt ihn. Vor dem Zerbrechen ist es einfach eine Maschine, während des Zerbrechens offenbart sich der Punkt ihrer Selbständigkeit, und nach dem Zerbrechen wird ein System zur Korrektur dieses Punktes erschaffen – es gibt eine Möglichkeit, selbständig zu handeln. Die Korrektur der Schöpfung besteht darin, dass sie nach dem Zerbrechen alle Entscheidungen aus dem Punkt ihrer Unabhängigkeit heraus trifft, deshalb steigt sie allmählich hoch, von unten nach oben, dem Schöpfer entgegen – und erschafft sich selbst.

Aus dem Unterricht nach dem “ Talmud Esser HaSefirot“ vom 14.07.2010

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Die absolute Ruhe in der unendlichen Bewegung

Eine Frage, die ich erhielt: Warum wurde es gesagt, dass sich das Licht in absoluter Ruhe befindet, wenn unser gesamter Weg vom Eintritt des Lichtes in den Wunsch und seinem Ausgang begleitet wird?

Meine Antwort: Die absolute Ruhe des höheren Lichtes ist seine ständige Veränderung mit der unendlichen Frequenz!

„Die Unveränderlichkeit“ des Lichtes bedeutet seine Ruhe und die Beständigkeit in der Bestrebung des einzigen Ziels – denn es erfüllt nur die Handlungen, die zum Erreichen des Ziels führen.
Seine absolute Ruhe besteht darin, dass es dieses Ziel nicht ändert – aber es bewegt sich in ihre Richtung mit der unendlichen Geschwindigkeit. Die Ruhe bedeutet für uns – sich auf dem Wege nicht irren zu lassen, und sich in eine Richtung bewegen, nach tausenden von Möglichkeiten zu suchen, sich anzustrengen, um schneller ans Ziel zu kommen. Und das alles heißt die absolute Ruhe, weil ich vor mir nur ein einziges Ziel sehe.
Das Licht geht im Wunsch ein und aus, und in jedem Augenblick geschehen unendlich viele Handlungen. Aber wenn sich der Mensch in der Eigenschaft des Gebens befindet, dann empfindet er diese verschiedenen Handlungen als Form der ewigen Ruhe!

Aus dem Unterricht, nach dem Artikel „die Einführung in Sulam Kommentar“, 27.06.2010

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Was ist das wahrhafte, gemeinschaftliche Gebet

Eine Frage, die ich erhielt: Um was kann ich für die Gesellschaft bitten?

Meine Antwort: Wenn man die Frage radikal meint, dann ist es falsch zu denken, dass es eine Gesellschaft gibt, für die ich um etwas bitten kann.

Es geht dabei nicht um einen Mangel an Essen oder an Gesundheit – der Schöpfer hält das alles in Hülle und Fülle bereit, und alles stammt von Ihm, aber wir sollen unser Zerbrechen korrigieren, die Ähnlichkeit mit Ihm erreichen – dann werden wir alles haben!

Und wenn wir nicht um das Wichtigste bitten werden, wofür wir hier geboren sind, so wird unsere Existenz auch nicht unterstützt.

Denn die Empfindungen beliebiger Leiden, von unbedeutenden bis hin zur globalen – kommen absichtlich auf uns zu, um uns näher an die richtige Bitte heranzuführen.Und weil der Grund aller Nöte im Zerbrechen der Seele in die einzelnen Teilchen liegt, die einander hassen, so besteht wahrhaftes, gemeinschaftliches Gebet im Willen, sich mit den anderen zu vereinigen.

Wir müssen uns wieder wünschen, wie ein Mensch mit einem Herzen zu werden, damit in uns das Gesetz der Bürgschaft gilt, in der vollen Gleichheit und der Brüderschaft.

Nicht wie die Kommunisten damals, als sie das bessere Leben in dieser Welt manifestierten, sondern in der Vereinigung mit dem Schöpfer, über unsere Welt hinaus.

Dann wird der Schöpfer, das Höhere Licht, unsere Selbstsucht, den Hass, in das Geben und die Liebe korrigieren, Er wird uns alle, die Wünsche einer Seele, in einem Streben – dem Schöpfer gleich zu werden – vereinigen.

Durch diese Korrektur, vernichten wir das Ego, das uns voneinander trennt, und wir werden zur Einheit, die Ihm ähnlich ist – wie das einheitliche Gefäß, das Er ausfüllt – wie es am Anfang der Schöpfung in Malchut der Welt der Unendlichkeit war.

Dies ist eben das öffentliche Gebet.

(M.Tschernjachowski. Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch,.07.2010) 13

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Sohar-Unterricht auf Russisch vom 04.07.10

Der Himmel und die Erde

Pp.: 151-160
151. Rabbi Schimon hat geöffnet (enthüllt) und gesagt: „Zunächst hat der Schöpfer den Himmel und die Erde geschaffen“.

Man muss das Gesagte anschauen, weil jeder, der behauptet, dass es einen anderen Schöpfer gibt, aus der Welt verloren geht.  Wie gesagt: „Diejenigen, die behaupten, dass es einen anderen Schöpfer gibt, gehen sowohl von der Erde als auch vom Himmel verloren, weil es keinen anderen Schöpfer außer dem Dominus gibt. “

Der Himmel ist die Eigenschaft des Schöpfers, Bina, die Eigenschaft des Gebens.

Die Erde ist die Eigenschaft des Geschöpfes, Malchut, die Eigenschaft des Empfangens

Ursprünglich ist das ganze Weltall mit Hilfe dieser zwei entgegengesetzten Kräfte geschaffen worden. Auf ihrer Kombination stützen sich die Handlungen aller Objekte und der Erscheinungen im Universum.

Die geistige Arbeit in drei Linien ist auf den Prinzipien des Gleichgewichtes zwischen der Selbstsucht und dem Altruismus, dem Empfangen und dem Geben gegründet.

Die Linke Linie ist die Erde oder der Wunsch zu empfangen, und die Rechte Linie ist der Himmel oder der Wunsch zu geben.
Zwischen den beiden befindet sich der Mensch, der diese Eigenschaften in sich einer bestimmten Ordnung in aufnimmt:

• Der Aufstieg über die Selbstsucht mit Hilfe der Eigenschaft des Gebens;

• Die Heranziehung der Eigenschaft des Empfangens je nach dem Erwerb der Eigenschaft des Gebens;

• Die Bildung der mittleren Linie auf ihrer Grundlage.

Die Mittlere Linie, die aus der Kombination zweier Kräfte besteht, schafft solch ein geistiges Gleichgewicht, das „der Mensch“ heißt.

Der Mensch ist kein physiologischer Körper, sondern die Eigenschaft, die wir in uns entwickeln, ausgehend von unserem Punkt im Herzen.

Mit Hilfe der Kräfte des Empfangens und des Gebens dehnen wir den Punkt im Herzen bis zum höchsten Zustand, der sowohl den Himmel als auch die Erde einschließt.

Die Wissenschaft der Kabbala ist eine praktische Enthüllung des Schöpfers in der Welt. Wir müssen ständig in uns den Wunsch entwickeln, der danach strebt.

Solchen Wunsch kann man nur von der Umgebung bekommen, unter deren Einfluss sich die vollwertige Forderung in uns entwickelt, den Schöpfer zu enthüllen.

Jeder von uns hat nur einen Punkt im Herzen – ein sehr kleiner Wunsch, der zur höchsten Welt gewendet ist.
Um ihn zu enthüllen, braucht man ein riesiges Potential oder die Kraft, die unseren Wunsch ausdehnen wird und dem Licht den Eingang öffnet.

Die Teilnahme an den Kongressen, das Streben zur Vereinigung ermöglichen uns, vom gegenseitigen, geistigen Wunsch durchdrungen zu werden.

Die Wünsche der anderen in uns aufnehmend, werden wir den Weg dem Licht öffnen, das zur Quelle zurückführt.

Aus einem Unterricht “zum Buch Sohar”, von 04.07.2010

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Talmud ist die ausführlichste Anleitung zur Korrektur

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn man für die Korrektur der Seele nur Kabbala braucht, wozu haben die Weisen der Vergangenheit so viele Kommentare auf die Tora, so wie Mischna und Talmud verfasst? Wie hilft es uns weiter?

Meine Antwort: Wenn du innerhalb von einigen Jahren des Kabbalastudiums eine Korrektur um des Gebens willen erreichst, wirst du in der Lage sein, den Talmud zu öffnen und das dort Geschriebene zu genießen.

Denn du beginnst, die dort beschriebenen Gesetze entsprechend ihrer inneren Wesen, Wissenschaft der Kabbala, zu verstehen. Du wirst verstehen, worüber diese große Weisen der Vergangenheit geschrieben haben.

Jetzt schreckt dich ihre Sprache ab und versteckt vor dir die Welt der Wahrheit. Später wirst du alles verstehen, wenn du dich auf der gleichen Stufe befinden wirst, von welcher sie das geschrieben haben.

Du wirst gleiche Zustände empfinden, die sie begeistert haben, ihre Kommentare zu schreiben. Du wirst keinen Unterschied zwischen diesen Texten und kabbalistischen Artikeln sehen.

In diesen Wörtern: Ochs, Esel, Kuh, Tempel, Schädigung, Hoher Rat (Sanhedrin), Felder, Eigentum haben sie den Vorgang der Korrektur unserer Seele beschrieben.

Die ganze Tora erzählt nur über die Korrektur der Seele und ihrer Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, die ganze Tora sind Namen des Schöpfers (?).

Ein Kommentator diskutiert mit dem anderen, sie haben verschiedene Meinungen. Das ist der ewige Streit zwischen der Rechten und Linken Linie, das Maß des Empfangens und das Maß des Gebens, eine Klärung, wie man sie am besten kombinieren kann.

Talmud erklärt die spirituellen Vorgänge auf eine ausführlichste, penibelste Weise. Das verwirrt dich jetzt so [irritiert], da du denkst, es ginge um eintausend verschiedene Meinungen.

Später wirst du sehen, dass es nicht eintausend Meinungen sind, sondern eine Sicht auf dieselbe Erscheinung, die man aus tausend verschiedenen Sichtweisen, Aspekten, Blickwinkel, Perspektiven korrigieren kann.

1. Nicht die Weisen streiten sich, sondern die Seelen, die sich in einem gemeinsamen System befinden, erklären dir, wie jede Eigenschaft mit allen anderen verbunden ist, wie alle Organe, jede einzelne Seele zu der gemeinsamen Arbeit gehört, sich bezieht.

2. Das sind nicht die Weisen, die miteinander diskutieren, sondern die Seelen, die sich im allgemeinen System befinden, erklären dir, wie jede Eigenschaft mit den anderen verbunden ist, wie alle Organe, jede einzelne Seele in der System der gemeinsamen Seele, Adam, eingeschlossen ist.

Aus der Unterricht über „Einführung zu TES“, 31.05.2010

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Der Weg aus dem Garten Eden und zurück

Der Schöpfer hat den Wunsch zu genießen, „etwas aus dem nichts“, geschaffen und hat ihn mittels 4 Stadien sowie unter der Einwirkung des direkten Lichtes entwickelt.

Und als dieser Wunsch das letzte Stadium erreichte, und genauso groß wurde wie das Licht, das ihn ausfüllte, und alle seine Eigenschaften übergab, dann hat sich die Schöpfung in der letzten Schicht ( in dalet-de-dalet, bzw. im 4. Teil des 4. Teiles) als Empfänger empfunden.

Und diese Tatsache hat darin solche heftige Scham und das Gefühl des Gegenteils zum Gebenden, dem Schöpfer, bewirkt, dass die Schöpfung sich verringerte und aufs Empfangen verzichtete.

Diese unangenehme Empfindung, die als „Leuchten der Malchut“ bezeichnet wird, ist die Dunkelheit, die kaum zu ertragen ist.

Sie heißt der „leere Raum“, worin kein Licht leuchten kann. In diesem letzten Punkt, im 4. Teil des 4. Stadiums geschieht eben die Einschränkung, Zimzum.

Alle vorhergehenden Stadien können mit dem Licht verglichen werden, da gibt es noch kein absolutes Gegenteil.

Aber das ganze Problem besteht darin, was mit diesem letzten, vierten Teil zu tun ist?! Es ist unmöglich ihn durchzustreichen oder ihm zu entkommen, denn dann wird die Schöpfung nicht mehr existieren, da sie sich nicht in den Schöpfer einreiht und Ihm in allen Eigenschaften entgegengesetzt ist!

In der Schöpfung muss dieser unabhängige Punkt, das 4. Stadium, erhalten bleiben – und zwar als ihre Grundlage. Wäre hier nicht die Scham im Spiel, so hätte sich der Gast dem Gastgeber vollständig unterworfen und hätte alles, was er will getan – wie die gesamte unbelebte, pflanzliche und tierische Natur es tut, wie der häusliche Hund, der seinem Besitzer ergeben ist.Aber wen bezeichnet man als „Gast“ – der dem Gastgeber entgegengesetzt und fremd ist? Im Unterschied zum Gastgeber, der sich von ganzem Herzen freut und fragt, wie er den Gast noch zufrieden stellen könnte, damit es ihm noch besser geht, füllt sich der Gast völlig unwohl. Er sagt: „Nimm alles, es ist deins!“

Aber der Gast antwortet darauf: „Es ist nicht meins, sondern deins!“ Er kann der Empfindung der Scham im Stadium „dalet-de-dalet“ nicht entkommen, und muss sie behalten, um weiterhin als Schöpfung zu existieren.

Und wenn wir uns im Garten Eden – im reinen Geben, in Bina – aufhalten, dann ist es noch der Engel, und nicht der wahre Mensch.

Ein Mensch ist solange nicht für seine Mission bereit, bis er in seinem Innersten diese klaffende Leere erreichen wird, die er solange nicht
ausfüllen kann, bis darin die ganze Scham enthüllt wird, das Bedürfnis sich mit „den Gewändern“ zu bedecken entsteht, das Bedürfnis nach der Korrektur.

Und, um dem Menschen zu helfen, kommt eine Frau aus ihm heraus, die sich als seine Frau, Nukwa, erweist „geschaffen aus seiner Rippe“.

Besonders sie verspürt diese Leere, und beide gemeinsam (Seir Anpin und Malchut, Adam und Eva) sehen die Notwendigkeit an den Gewändern – im widergespiegelten Licht, in der Absicht des Gebens, wie der Gast in Bezug auf den Gastgeber, wodurch sie die Korrektur, das Geben, erreichen können – und die Scham in die Würde und die Ehre umwandeln.

Es ist der komplizierte und lange Weg. Jedem in der Welt ist diese Erzählung über Adam und Eva bekannt, aber niemand vermutet, was sich dahinter verbirgt…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zu „Panim Meirot““, 13.07.2010

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie



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Belohnung für das Geben

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich meine Motivation zum Geben beibehalten, wenn ich kein Resultat meiner Handlungen sehe? Muss ich denn blind daran glauben, dass der Text, den wir studieren, eine solche Wirkung auf mich hat?

Meine Antwort: Hier gibt es zweierlei Probleme. Einerseits muss ich darum bitten, geben zu können, woran ich nicht im Geringsten interessiert bin. Andererseits, wenn ich plötzlich wie durch ein Wunder geben will, erwarte ich nach wie vor das Resultat dieser Handlung in den empfangenden Kelim, die nicht mit der Belohnung für das Geben gefüllt werden können.

Das ist einfach unmöglich. Wenn ich gebe, dann empfinde ich das Resultat auch in den gebenden Kelim. Wenn ich jedoch gebe, das Resultat aber in den empfangenden Kelim erwarte, dann bleibe ich in doppelter Hinsicht leer. Aus diesem Grund ist es natürlich, wenn der Mensch das Resultat seiner guten, richtigen Handlungen, die er vielleicht auch vollbringt, nicht sieht, weil er an falscher Stelle sucht. Er überprüft seinen Geldbeutel – na, wo ist denn die Bezahlung für das Geben? Wo sind das Geld, der Ruhm, die Macht, die Gesundheit, wenigstens etwas? Doch in diesen Kelim gibt es kein Resultat, sogar im Gegenteil, sie sind in doppelter Hinsicht leer. Es wurden so viele Anstrengungen unternommen, und es gibt nichts.

Wenn ich mich wenigstens nicht so angestrengt hätte – wer nicht arbeitet, bekommt nichts (obwohl ich auch bereit wäre, ohne zu arbeiten zu bekommen), dann kann man sich auch bei niemandem beschweren. Doch wenn ich gebe und nichts bekomme, dann ist das doppelt schlecht. Was kann man da tun? Um die Reaktion auf die gebenden Handlungen, deren Nutzen wahrzunehmen, muss man die gebenden Kelim enthüllen. Man muss richtig verstehen, wie das Resultat des Gebens aussehen soll.

Wie geschrieben steht, besteht die Bezahlung für das Gebot in dem Gebot selbst. Oder auch: Die Bezahlung für das Gebot besteht in der Erkenntnis desjenigen, der das Gebot gibt. Ich enthülle die Eigenschaft des Gebens, die plötzlich in mir zum Vorschein kommt, die Höhere Kraft, die über alles regiert und zu der ich plötzlich eine Verbindung wahrnehme.

Oder ich spüre, dass ich ein Verlangen danach habe, in dieser Richtung weiterzumachen. Darin besteht die Bezahlung. Nach ihr muss gesucht werden. Unser Problem besteht nur darin, dass wir Falsches und am falschen Ort suchen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 14.07.2010

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Wie man die höhere Fülle empfängt

Der Sohar, Abschnitt „Lech Lecha, Punkt 6: Das ist der Bote, der um Mitternacht am Anfang des Leuchtens der Linken Linie vom Punkt von Shuruk für die Rechtschaffenen erscheint, um MaN für die Erweiterung der Mittleren Linie zu erheben.

Der Bote kommt heraus und ruft laut, da er in der Verhüllung der Dinim des Punkts von Shuruk ist. Deshalb wird erkannt, dass er mit großer Kraft herauskommt und die Rechtschaffenen ruft, damit sie ihn korrigieren.

Vor uns liegt die Ordnung der Erweiterung der drei Linien von Bina zu SA, von SA zu Nukwa, und von Nukwa zu den Seelen der Rechtschaffenen.

In dem gleichen Maße, wie der Untere den Höheren in der mittleren Linie durch die Erhebung von MaN erwecken kann, kann auch der Höhere sein Verlangen füllen.

Du musst nur dein Verlangen an den Höheren herantragen – ein Verlangen, das seinem ähnlich ist, das Verlangen, mit seiner Fülle erfüllt zu werden – dann wirst du diese Fülle auch empfangen.

Seitens des Höheren gibt es keine besonderen Bedingungen. Er erwartet nur, dass dein Verlangen sich nach dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften für seine Erfüllung eignet.

Und deshalb sind alle unsere Gebete, alle unsere Bitten, nicht darauf gerichtet, dass der Höhere uns füllen soll, sondern auf die Hilfe zur Erschaffung eines richtigen Verlangens in uns, eines Mangels, einer Absicht, die sich für die Erfüllung eignet, die im Höheren existiert.

Ich bitte den Höheren nicht darum, mich zu füllen, denn es gilt ohnehin: „mehr als ein Kalb saugen will, will die Kuh säugen“. Meine ganze Bitte besteht darin, dass ich bereit sein will, von dem Höheren zu empfangen, mich ihm angleichen will.

Zwischen uns muss es eine Übereinstimmung, eine Ähnlichkeit der Eigenschaften geben. Sobald sie entsteht, fließt die Fülle von selbst aus ihr in mich hinein.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 13.07.2010 010

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Auch im Spirituellen darf man den Kopf nicht verlieren

Die Schöpfung heißt: ein leeres Verlangen; der Schöpfer heißt: das Licht. Wie verbindet man die Leere mit dem Licht, diese zwei Gegensätze?

Denn sonst wird die Schöpfung, deren Wesen das leere Verlangen ist, für immer leer bleiben.

Wie kann man die zwei Gegensätze zusammenführen? Denn – entsprechend dem Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften, welches in der Natur wirkt, können sie sich einander nicht annähern und verbinden wie zwei entgegengesetzte Pole!

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, das Verlangen zu empfangen mit dem Verlangen zu geben zu vermischen.

Im Kopf (Rosch) entsteht die Absicht, zu empfangen um des Gebens willen, im Körper (Guf) erwacht die egoistische Kraft, auch zu empfangen, aber nicht um des Gebens willen, sondern für sich. Es kommt zu einer Unstimmigkeit zwischen dem Kopf und dem Körper, somit zum Verlust der Verbindung zwischen ihnen und der Möglichkeit, im Einklang zu denken und zu handeln.

Der Kopf hat einen Gedanken, der Körper aber ein ganz anderes Verlangen. Das Herz und die Vernunft befinden sich nicht im Einklang.

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Der erste Schritt aus der Ebene – hinauf in die höhere Dimension

Der Mensch wird mittels des Höheren Willens an den Ort seiner freien Wahl geführt. Und unsere Freiheit besteht nicht darin, zwischen dem Genuss und dem Leiden zu wählen.
Ich wurde schon in diesen Zustand, an diesen Ort gebracht, und meine Auswahl besteht nicht mehr darin, sie liegt über dem Genuss und über dem Leid, in der höheren Dimension.

Es gibt eine Ebene in dieser Welt, entlang welcher ich geführt wurde, man brachte mich aus dem schlechteren Ort an einen solchen, der für mich besser geeignet war (mit weniger Leiden). Und jetzt soll ich die Wahl treffen – und nicht zwischen dem schlechten und guten Zustand wählen, denn ich kann aus dieser Stelle nicht heraus. Egal, wohin ich daraus hinausgehe, wird es dort schlechter sein, das heißt noch größeres Übel geben.

Deshalb bleibe ich erstmal auf der Stufe dieser Welt – soll aber daraus nach oben, in die andere Dimension hinausgehen. Ich soll mir hier andere Werte aneignen, die als „gut und böse“ in Bezug auf „das Erhalten oder das Geben“ sind, sowie in Bezug auf „die Wahrheit oder Lüge“ – und nicht im Hinblick auf „den Genuss und das Leiden“, die ich früher wählte.

Den Genuss und die Leiden empfand mein tierischer Körper, und die Wahrheit und Lüge empfindet der Mensch in mir. Das heißt meine Wahl liegt darin, in mir den Menschen aus dem geistigen Gen zu entwickeln. Darin besteht eben meine Freiheit der Wahl – bezüglich der neuen Sorgen, des neuen Ziels, der völlig anderen Dimension. Dann wird alles Übrige unten in dieser Welt bleiben, ich nehme es nur im Maß der Notwendigkeit wahr, und möchte mich nur mit dem Menschen in mir beschäftigen. Ich habe einen Punkt im Herzen, das erste geistige Reschimo (das Gen), woraus ich beginne, in mir den Menschen zu entwickeln. Wie? – Mit der Wahl der Umgebung, der Bücher, des Lehrers.

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