Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Kabbalisten über die Wissenschaft der Kabbala, T.19

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie

Die Philosophie rühmt sich, alles Negative über das Wesen des Schöpfers verstehen zu können (ohne zu behaupten wer er ist oder wer er nicht ist), während die Kabbalisten an dieser Stelle (wo es um den Schöpfer selbst und nicht um seine Einstellung uns gegenüber geht) völlig stumm bleiben und Ihm noch nicht einmal eine einfache Bezeichnung geben, denn alles, was wir nicht erkennen, können wir weder bei einem Namen noch bei einem Wort nennen.

Denn ein Wort verweist bereits auf den Ansatz irgendeiner Erkenntnis (ausgehend von unserer Empfindung des wahrgenommenen Objektes und unseren Gefühlen).

Die Kabbalisten jedoch sprechen und analysieren (praktisch, real) sehr viel (im Maß der Ähnlichkeit des Forschers mit den Eigenschaften des Lichtes) vom Licht des Schöpfers (d.h. seine Erscheinung uns gegenüber) in der Wirklichkeit.

Das heißt, die Rede ist von all jenen Erscheinungen des Lichts, in welchen sie (die Forscher selbst) einer tatsächlichen (praktischen, sinnesbezogenen) Erkenntnis (in sich) würdig wurden, Erkenntnissen (Objekten und Gefühlen) im Materiellen (Realität, die wir ursprünglich in unseren angeborenen Sinnesorganen empfinden) gleich.

Baal HaSulam. „Kabbala und Philosophie“



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Doppelter Gewinn oder doppelter Verlust

Wenn wir Genuss in den Verlangen zu geben wahrnehmen, geschieht das vollkommen anders als auf egoistische Weise.

Zuerst müssen wir einen anti-egoistischen Schirm erhalten, danach ziehen wir den Genuss an, stoßen ihn für den Gastgeber ab und können ihn dann zu Seinem Vergnügen empfangen.

So empfangen wir das Doppelte: die Empfindung des Genusses in uns an sich und, was das Wichtigste ist, die Wahrnehmung der Größe des Gastgebers. Und Seine Größe ist unendlich und hängt nur von deiner Wertung ab.

Das Verhältnis zwischen dem Genuss (von) der direkten (Er)Füllung und der Größe des Gebenden ist so, dass du bereit bist, „ein kleines Körnchen“, „einen Tropfen“, der lediglich den Kontaktpunkt bestimmt, rein symbolisch von Ihm zu empfangen. Doch durch Seine Größe in deinen Augen dehnst du diesen Punkt bis zu einem unendlichen Umfang aus.

Die Sünder verlieren also das Doppelte und die Gerechten gewinnen das Doppelte, indem sie die ganze Welt der Unendlichkeit nur dadurch erhalten, weil sie über einen Schirm verfügen.

Wenn du über eine Energiequelle verfügst, d.h. über zwei entgegengesetzte Kräfte, „+“ und „-„, kannst du zwischen ihnen beiden ein Gerät einstellen, das eine nützliche Leistung erzeugt. Ohne ein solches Gerät wird die Verbindung der entgegengesetzten Kräfte einen Kurzschluss zwischen ihnen zur Folge haben.

Wenn wir uns die Erfüllung wünschen, müssen wir die richtige Verbindung mit dem Schöpfer finden – sie nennt sich Schirm, ein Gerät, welches dem Nächsten Gutes tut. Dann geht das ganze Licht durch dich zu den anderen hindurch, und du wirst dich als Quelle wie der Schöpfer empfinden.

Wenn du Verlangen zu geben benutzt, empfindest du:

1) die Genüsse in sich selbst,

2) die Genüsse in Ihm und

3) die Genüsse, die von Ihm kommen

– d.h., du befindest dich gleichzeitig in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, umhüllt vom gesamten Genuss, dem gesamten Licht der Welt der Unendlichkeit.

Dadurch verwischt die Wahrnehmung Begriffe wie “ Zeit“, „Bewegung“ und „Raum“.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“ vom 06.08.2010

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Das Reich des Messias – die Ideen der Korrektur

Aus dem Artikel von Baal haSulam „Das Vorwort zum Buch Panim Meirot„: Und verstehe darin das von den Weisen Gesprochene: „Der Sohn Davids wird nur in eine Generation kommen, in der es entweder nur Gerechte, oder nur Sünder geben wird“.

Doch es ist sehr wichtig zu verstehen, dass die Befreiung und die Ankunft des Messias, die wir jetzt erwarten, die Erreichung des Ziels der Höhe von Erkenntnis und Wissen bedeutet. Wie es heißt: „Und es wird kein Mensch mehr seinem Nächsten die Erkenntnis des Schöpfers lehren, denn alle werden Mich kennen, von klein bis groß“.

Und sobald die Söhne Israels die Vollkommenheit des Verstandes erlangen werden, werden sich die Quellen von Verstand und Wissen über den Rand füllen, und sie werden über die Grenzen Israels schwappen, und an alle Völker der Erde weitergegeben werden, wie es heißt: „Und die Erde wird sich mit dem Wissen des Schöpfers füllen“. „Und sie werden zum Schöpfer und zu Seinem Heil zuströmen“.

Jeder soll die Stufe erreichen, die „Messias“ genannt wird. Man kann sie nur mittels Verbreitung des Wissens über den Schöpfer erreichen, d.h. mittels der Kabbalaverbreitung in der Welt und zwischen den Völkern.

Es ist nicht die Macht des Volkes Israels, sondern die Verbreitung der Korrekturidee für die menschliche Natur, die folglich verstanden wird und die Menschheit ergreift.

Sie heißt eben „Der König Messias“ – das Reich Isra-el, die Absicht den Schöpfer mittels der Ähnlichkeit der Eigenschaften zu erreichen, wenn sich alle im gegenseitigen Geben verbinden, und darin die höhere Kraft und das ewige Leben enthüllen.

Diese Arbeit soll jeder Mensch erfüllen. Es gibt aber eine Gruppe der Menschen, welche diese Korrekturmethode noch im Alten Babylon bekam, und deshalb die Verantwortung für ihre Ausführung trägt.

Diese Gruppe, genannt das Volk Israels, erreichte die Korrektur in der Vergangenheit, stieg zu den übrigen „Babyloniern“ ab, vermischte sich unter ihnen, und soll deshalb als erste die Korrektur durchleben, weil sie in sich die Aufzeichnung der vorigen korrigierten Zustände trägt.

Die Verbreitung der Korrektur in der Welt heißt die Zeit des Messias.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zu“ Panim Meirot „“, 01.08.2010

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Der Wegweiser durch das Buch Sohar. Das System der Verbindung mit dem Schöpfer

Die Ausschnitte aus meinem zukünftigen Buch „Der Wegweiser durch das Buch Sohar“

Wenn wir den Zustand der Menschheit verbessern wollen, dann muss sich das Buch Sohar in das Hauptwerk der Welt verwandeln.

Dabei ist der Sohar nicht nur ein Buch, sondern eher ein System. Das Lesen des Sohar ruft die positive Einwirkung des höheren geistigen Systems auf unsere Welt hervor, wonach in unserer Welt der Überfluss entsteht.

Das ganze Wohl, das es in unserer Welt gibt, kommt durch das System der Verbindung aller Geschöpfe, genannt „das Buch Sohar“.

Jeden Augenblick unseres Lebens handeln wir instinktiv, um das eigene Wohl zu erreichen, und deshalb soll „das Buch Sohar“ als eine Art Hilfsmittel, durch das die positive Kraft einwirkt, immer vor uns sein.

Wenn wir das erreichen werden, dann werden wir erkennen, wie sich alles verbessert – sowohl in den Empfindungen, in der Vernunft, in der Wahrnehmung, als auch in der Handlung. Die gesamte Realität verändert sich, die Welt wird plötzlich anders.

Folglich werden wir empfinden, wie eine positive, höhere Kraft, die hier anwesend ist, uns einhüllt, und auf solche Art und Weise einwirkt, dass die Luft sich verdichtet …

„Das Buch Sohar“ ist nicht nur das Instrument für die Anregung des Guten und des Überflusses, sondern auch ein System der Verbindung zwischen uns und dem Schöpfer.

Wir hoffen, dass wir es schaffen werden, uns an den großen Kabbalisten zu orientieren und mit Hilfe des Buches Sohar das Ziel unserer Existenz zu erreichen.

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Sich von der Lehre Baal HaSulams und Rabasch „ernähren“

Eine Frage, die ich erhielt: Was hat Baal HaSulam zur Korrektur der Seele, welche ARI begonnen hat, beigesteuert?

Meine Antwort: АRI schrieb nichts selbst. Für ihn schrieb sein Schüler Marchu (Chaim Vital), und seine Aufschreibungen wurden nach dem Tod von ARI im Laufe der drei Generationen veröffentlicht. Baal HaSulam erklärte und systematisierte die ganze Lehre von ARI. Davor war die Lehre von ARI nicht strukturiert und deshalb war es unmöglich, sie zu studieren. Und viele, die mit dem Studium von ARI begannen, gingen zum Studium der Werke von Ramak über. Ich selbst studierte auch Ramak, bis ich Baal HaSulam für mich entdeckte. Ich sah viele Kabbalisten, die Ramak anstelle von ARI studierten, weil in seinen Büchern alles klar und geordnet war.

Während die Werke von Ari nicht geordnet waren, systematisierte, kommentierte, und ordnete sie Baal HaSulam und versah sie mit Erklärungen: Drei Linien; die Erste und Zweite Einschränkung, (Zimzumim), der Schöpfer und Aelan, der Schöpfer und das Geschöpf, Definitionen der Welten, Sfirot, Parzufim, NaRaNCHaY, КaCHaB, SoN, er erstellte die Sammlung der Zeichnungen von höheren Welten – das Buch Aelan. Und obwohl einige Teile fehlen, die er noch systematisieren könnte (Adam Rischon, die dunklen Welten BYA), wollte er offenbar nicht sich damit beschäftigen. Ohne Baal HaSulam hätten wir keine Lehre von ARI. Ohne ihn wäre es unmöglich, ARI zu verstehen. Wenn du jetzt die anderen Кabbalisten liest, dann verstehst du sie, weil dir die Werke von Baal HaSulam bekannt sind. Ohne ihn würdest du verwirrt werden.

Egal, was man nimmt – die Bücher über Chasidut, von Ramak oder Agra – man versteht sie nur deshalb, weil man Baal HaSulam vorher studiert hat. Und ohne Artikel von Rabasch könnten wir nicht verstehen, was die Arbeit des Schöpfers ist. Ohne diese zwei Kabbalisten, die einander ergänzen – Rabasch ergänzte seinen Vater bis zur Vollkommenheit – hätten wir keinen richtigen Ansatz für die Methode der Korrektur.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zu“ Panim Meirot „“, 08.08.2010

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Interessant ist, was es dort weiter gibt…

Es steht geschrieben: „Sie werden die Vorräte beenden“ – wir befinden uns an ein- und derselben Stelle, in einem Zustand, und nichts ändert sich. Alles ist schon vom Schöpfer in Seinem ursprünglichen Vorhaben erschaffen, denn für Ihn sind das Vorhaben und die Handlung unzertrennlich. Er wollte die Geschöpfe erschaffen, die Ihm gleich wären, um mit ihnen zu verschmelzen – und Sein Wunsch bedeutet eben die Handlung.

Was sind dann die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft? Diese existieren nur bezüglich unserer Realität, und in Wirklichkeit gibt es keine Zeit. Es ist unmöglich zu sagen, was früher, und was später war oder was noch davor geschah, bevor im Schöpfer solch ein Wunsch entstanden ist. Wir sind nicht dazu fähig, über den Begriff der Zeit nachzudenken oder zu sprechen. Kaum gehen wir über ihren Grenzen hinaus, gehen alle unsere Wörter verloren, denn unser ganzes Leben basiert sich auf den Begriffen: „früher“ und „später“, alle unsere Empfindungen sind mit der Zeit verbunden.

Nur wenn man aus sich herausgeht, vom Egoismus zum Geben kommt- dann verliert man den „Puls“, bzw. die in einem lebende Empfindung der Zeit, und man beginnt zu verstehen, was das Leben über die Zeit hinaus bedeutet. Somit befinden wir uns in der ewigen und unveränderlichen Realität, und alles, was wir tun, ist das Begreifen dieser Realität bezüglich uns selbst. Wie ein Mensch, der wieder das verlorene Bewusstsein erreicht.

Er befindet sich in derselben Realität, empfindet sie nur nicht und macht sich allmählich diese Empfindung bewusst. Es ist eben das, was mit uns hier geschieht… Die ganze Wissenschaft der Kabbala ist uns dafür gegeben, um uns ins Gefühl, ins volle Bewusstsein zurückzubringen. Es bedeutet eben die volle Korrektur. Und was weiter geschieht, erzählen die Kabbalisten nicht… Die nachfolgenden Korrekturen und Entwicklung erfordern völlig neue Wahrnehmungsorgane.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „die Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“, 06.08.2010

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Kabbalisten über das Wesen der Wissenschaft der Kabbala, Teil 22

Liebe Freunde! Ich bitte Euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]

Wissenschaft der Kabbala und System „Musar“ (Ethik)

Noch ein berühmter und sehr in die Augen stechender Unterschied, der für die Tora spricht, besteht darin, dass sich das ethische System nach dem Prinzip richtet, das Wohlwollen der Menschen zu erreichen, was einer Pacht (Miete) gleicht, die am Ende abgezahlt ist.

Und die Gewohnheit des Menschen an solche Arbeit lässt ihn noch nicht einmal auf die Stufen der Ethik aufsteigen, da er an Arbeit gewöhnt ist, die von der Umgebung gut belohnt wir, die für seine guten Taten zahlt.

Derjenige aber, der sich mit der Tora und den Geboten beschäftigt, um dem Schöpfer Genuss zu schenken, ohne jegliche Belohnung zu erhalten, erklimmt tatsächlich die Stufen der Moral, wie dies auch erforderlich ist. Denn er bekommt keinerlei Bezahlung auf seinem Wege, während er Körnchen um Körnchen das Notwendige sammelt, um eine große Rechnung für den Erwerb einer anderen Natur zu begleichen – des Gebens an den Nächsten – ohne jegliches Empfangen für sich, außer zur Aufrechterhaltung der eigenen Existenz.

Baal HaSulam. „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“.

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie



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Kabbalisten über das Wesen der Wissenschaft der Kabbala, Teil 21


Liebe Freunde! Ich bitte Euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen. Ich verspreche euch, sie zu beantworten.

Anmerkungen in Klammern sind von mir. [M. Laitman]
Wissenschaft der Kabbala und System „Musar“ (Ethik)

Das Ziel der Ethik besteht im Glück der Gesellschaft, wie es vom praktischen Verstand, welcher sich auf die Lebenserfahrung stützt, verstanden wird. Und letzten Endes verspricht das Ziel demjenigen, der es zu erreichen versucht, keinen Gewinn über den von der Natur vorgeschriebenen Rahmen hinaus.

Wenn dem so ist, verlässt dieses Ziel nicht die Reichweite der Kritik, denn wer kann ein und für allemal dem Individuum die Gerechtigkeit des Maßes an Wohl beweisen, über welches es verfügt, um ihn zu zwingen, auf irgendeinen Teil des ihm nach seinem Verständnis Zukommenden zugunsten der Gesellschaft zu verzichten?

Im Unterschied dazu verspricht das religiöse Ziel demjenigen, der danach strebt, das Glück für den Menschen selbst. Denn wie wir bereits wissen, befindet sich ein Mensch, der die Liebe zum Nächsten erkannte, nach dem Gesetz der Gleichheit von Eigenschaften in der Verschmelzung mit dem Schöpfer und tritt gemeinsam mit Ihm aus seiner engen Welt, die voller Leiden und Stolpersteine ist, heraus in die weite und ewige Welt des Gebens an den Schöpfer und an die Geschöpfe.

Baal HaSulam. „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“.

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Genuss hinterfragt


Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet spiritueller Genuss? Ist er einfach sehr stark oder ist es überhaupt etwas ganz anderes?

Meine Antwort: Der ganze Unterschied zwischen dem irdischen und dem spirituellen Genuss besteht darin, in welchen Verlangen sie wahrgenommen werden: in den egoistischen oder in den Verlangen zu geben.

Meine egoistischen „empfangenden“ Verlangen sind begrenzt, sie decken allmählich die Leere auf. Ich bin gezwungen, nach noch größerem Genuss zu suchen.

Also bin ich nie zufrieden! Ich versuche, mich mit Genuss zu füllen, doch es gelingt mir nicht.

Denn der Genuss bedeutet „Plus“ und ich bin „Minus“, und bei dem Versuch zu genießen, erreiche ich nur einen kurzfristigen Genuss, ähnlich einem Kurzschluss, der schnell verschwindet, ich aber bleibe doppelt so leer wie vorher weil der Genuss, den ich so wollte, verschwunden ist, in mir aber ein Gefühl der Leere erzeugt hat, zusätzlich zu der Leere, die davor in mir existiert hat.

Ich verliere also ständig doppelt! Deshalb bewegen wir uns in unserem Leben von Generation zu Generation vorwärts, indem wir in unserem leeren Egoismus aufsteigen.

In der heutigen Zeit entsteht ein neues Problem: das Ego, welches wuchs und in mir das Gefühl der Leere erzeugte, hat überhaupt aufgehört zu wachsen.

Eigentlich sollte das zur Zufriedenheit führen, doch ich spüre, dass ich nichts habe, was mir Genuss bereiten könnte. Das ist ein neues Unheil, das schlimmer als das vorherige ist, weil es keine Hoffnung auf die Erfüllung lässt.

Außerdem fühle ich, dass der Egoismus allumfassend geworden ist und die Summe von allen sieben Milliarden persönlichen Egoismen darstellt. Und ich hänge von ihnen ab, und alle hängen von mir ab – ich weiß nicht, was ich damit machen soll, und verzweifle völlig!

In dieser Zeit findet der Mensch ein Schlupfloch in den Drogen, wodurch er den Zeitpunkt der Erkenntnis der völligen Krise noch ein wenig nach hinten verschiebt.

Doch auch dieser Zeitabschnitt ist begrenzt, denn hier wird klar, dass das kein Ausweg ist, dass das Abschalten vom Leben bedeutet, den Tod zu akzeptieren. Die Natur lässt das nicht zu!

Und wir kommen zu der Frage „Was sollen wir weiter tun?“ und müssen vom Genuss durch das Empfangen zum Genuss durch das Geben übergehen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“ vom 06.08.2010

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Wir werden tun und wir werden den Schöpfer hören


Sohar, Abschnitt „Lech Lecha“, Punkt 315: „Preiset den Ewigen, Ihr Seine Engel… gehorchend der Stimme Seines Wortes.“

Ein Mensch wird als Engel bezeichnet, wenn er Handlungen ausführt, ohne seinen Verstand einzuschalten, wie ein einfacher Gehilfe.

Er hat keinen eigenen Kopf (Rosh), er macht, was ihm gesagt wird. Ein anderer denkt, und er führt es aus. Das nennt sich „Engel“, weil ein Engel eine Kraft ist, die Handlungen ohne Klärungen ausführt.

Aus diesem Grunde führen wir den Teil „wir werden tun“ in der Anweisung „Wir werden tun und wir werden hören“ als Engel aus. Und deshalb steht geschrieben: „Ihr, Seine Engel… gehorchend der Stimme Seines Wortes.“ So auch wir: wir werden tun und wir werden hören.

Indem wir Handlungen ohne inneres Einverständnis, ohne klares Wissen wieso und weshalb, ausführen (denn das bezieht sich auf die höhere Stufe), werden wir eben dieser höheren Stufe erst würdig.

In Wirklichkeit vollbringen wir auf diese Weise die natürlichsten Handlungen, wie ein kleines Kind, das ein unbekanntes Spiel spielt und Worte einem Erwachsenen nachspricht, ohne zu verstehen, was sie bedeuten.

Man könnte ihm jegliche Dummheit erzählen, und es würde sie mit aller Ernsthaftigkeit wiederholen, man könnte ihm eine beliebige Handlung zeigen, und es würde sie mit aller Kraft und Lust ausführen.

Auf diese Weise lernt ein Kind, denn ein Kleiner verfügt über keinen Verstand (Rosh, Kopf eines Parzuf), das tut ein Großer. Ein Kleiner hat nur einen Körper (Guf eines Parzuf ) zum Ausführen.

Dadurch aber, dass er Handlungen dem Höheren nachmacht, sich vor ihm annulliert, erwirbt er den Verstand des Höheren und wird genauso wie er. Das nennt sich „Wir werden tun und wir werden hören“.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 03.08.2010

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