Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Geschmack der Wahrheit

Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Zeit des Aufstiegs zu beschleunigen, indem wir egoistisch das kleinere Übel auswählen. Natürlich ist es noch nicht die eigentliche Freiheit des Willens.

Die Freiheit des Willens lässt zu, das zu wählen, was man will, und hier werden einem die Leiden und die Genüsse angeboten und man sagt folglich: „Wähle“.

Baal HaSulam beschreibt zwei Skalen eines Koordinatensystems: „bitter-süß“ und „Wahrheit-Lüge“. Wir sollen auf die Stufe der Wahrheit, anstelle der Lüge und der Süßigkeit, oder Bitternis hinaufsteigen.

Jedem ist klar, dass es hier keine freie Wahl gibt, und nur die Analyse: in welchem Maß ich der Vernunft und in welchem Maß dem Gefühl untergeordnet bin.

Hier hängt alles davon ab, was mir geöffnet ist, und was nicht – und was folglich wichtiger sein wird: die Wahrheit oder das Bittere? Normalerweise werde ich entsprechend meinem heutigen Zustand auswählen.

Und die wahre Freiheit des Willens ist nur in der Gruppe möglich. Die Gruppe stellt jenen äußerlichen Faktor dar, mittels dessen ich den Begriff der äußerlichen Wahrheit kläre.

So bedeutet „die Wahrheit“, dass ich in der Gruppe sein soll. Und zwischen der Wahrheit und der Gruppe gibt es den Widerstand – meine Selbstsucht, den Wunsch der Genüsse.

Es ist schon das vollwertige System. Sie hängt nicht von meiner Fähigkeit ab, die Wahrheit und die Lüge, Bitternis und die Süßigkeit zu unterscheiden. Hier bin ich nicht verpflichtet, klug und feinfühlig zu sein.

Es spielt keine Rolle, wer feinfühliger, klüger, scharfsinniger oder schlauer ist. Denn wir betrachten alles bezüglich der Gruppe, der Vereinigung, mit anderen Worten, bezüglich des Schöpfers.

Im Schema des geistigen Transistors ziehe ich das Licht, das von oben nach unten strahlt,nur im Maß meiner Vereinigung mit der Gruppe heran.

Es ist die freie Wahl im mittleren Drittel Tiferet. Einerseits gibt es das Ego, andererseits die Gruppe, und ich führe die Analyse entsprechend den Skalen „Wahrheit – Lüge“ und „bitter – süß“ durch, in Bezug auf mich und die Gruppe.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 24.09.2010

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Die spirituelle Geometrie: von der Pyramide zum Punkt

Ich betrete die Gruppe und beginne mit ihrer Hilfe in meiner Vorstellung, das Wesen des Schöpfers zu bilden. Dabei will ich noch nicht vereinigt werden, ich will den Freunden nicht zuhören, ich will ihre Meinung nicht über meine Vernunft stellen.

Mit der Zeit wird der Begriff „der Gruppe“ in meinem Kopf klarer, in der ich auf mein Ego verzichten soll. Und als Folge dieser Opposition bestimme ich den Punkt der freien Wahl.

Baal HaSulam erklärt, dass die Willensfreiheit die Auswahl der Gruppe betrifft. Auf dieser Etappe bedeutet diese Formulierung: betreten sie die Gruppe, realisieren sie sich in der Vereinigung – und alles geht in Ordnung.

Aber in Wirklichkeit befinden sich alle Welten, alle 125 Stufen des geistigen Aufstiegs zum Ziel zwischen mir und der Gruppe. Wenn ich mich mit ihr endgültig vereinigen werde, wird es die vollständige Korrektur sein, die Welt der Unendlichkeit, wo wir alle in einem Punkt verknüpft sind.

Wenn wir in diesem Punkt, in der Mitte der Welt der Unendlichkeit vereint werden wollen, dann wird alles mit dem Licht ausgefüllt. Und das alles ist unsere allgemeine Seele.

Man muss sich nur in dem einheitlichen Punkt verbinden – der vom Schöpfer geschaffen ist. Dieser Punkt – ist das Zentrum des Universums, und uns wird die Möglichkeit gegeben, ihn zu erreichen.

Auf diesem Weg trifft man alle Welten, und sie sind deine, denn die ganze Arbeit besteht in der Vereinigung.

Die Menschheit steht heute vorm Eingang in Form der Pyramide. Den oberen Teil der Pyramide bilden wir selbst, die Seelen, die dazu bestimmt sind, die Arbeit zu beginnen. Und unterhalb befindet sich der Rest der Welt.

Der Unterschied besteht darin, dass wir uns irgendwie bemühen, vereinigt zu werden, und die übrige Welt denkt noch nicht daran. Sie wird jedoch den starken Druck der Leiden erfahren, die Erscheinungsformen der globalen Krise.

Warum diese Globalisierung? Den Menschen wird gezeigt, dass sie verpflichtet sind, zusammen zu sein, weil dies der Befehl der Zeit ist, der uns auf die Einigkeit ausrichtet. Natürlich ist es der lange und komplizierte Prozess: als ob man dem Menschen diesen Punkt vor seiner Nase halten würde.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 24.09.2010

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Wie vertieft man sich in das Buch Sohar

Der Sohar, Kapitel „Wajechi„, Punkt 376: Wo auch immer Segnungen gefordert werden, sollte der Schöpfer, Malchut, zuerst gesegnet werden. Und wenn der Schöpfer nicht zuerst gesegnet wird, dann werden die Segnungen nicht fortbestehen.

In den heiligen Büchern lesen wir über die spirituellen Zustände, die wir in der Zukunft empfinden werden. Wir empfinden jedoch noch nicht den Text, der in solcher Form von den Kabbalisten geschrieben wurde.

Aber es ist unmöglich, die Spiritualität anders zu beschreiben – man nimmt also die Worte aus der materiellen Welt. Denn in der Spiritualität gibt es eigentlich keine Worte. Wie kann man darüber erzählen? Wie kann man Erscheinungen erklären, die nicht in unserer Welt existieren?

Man muss aus unserer Welt etwas Ähnliches nehmen, und mit diesen Worten die Spiritualität beschreiben. Der Mensch, der sich nicht darin befindet, versteht auf keinen Fall,worum es sich „dort“ handelt, und liest einfach durch.

Wenn wir jedoch über die Spiritualität lesen, ohne sie zu empfinden, aber dennoch wünschen, das Gleiche zu fühlen, was die Kabbalisten enthüllt haben, und worüber sie in ihren Bücher schrieben – wie Rabbi Schimon mit den Schülern, die Autoren des Buchs Sohar, Baal HaSulam, der den Sohar mit seinen Kommentar ergänzt hat, wenn wir uns also wünschen, mit ihnen verbunden zu werden, damit ihr Begreifen und ihre Kraft auf uns einwirkt – dann entwickeln wir uns ebenso natürlich, wie das kleine Kind, das neben dem Erwachsenen aufwächst, und von ihm alles lernt, was nur möglich ist.

Deshalb sollen wir uns beim Lesen des Sohars in der Absicht den Autoren möglichst näher kommen. Und in der Spiritualität ist die Nähe durch die gleichen Eigenschaften gekennzeichnet, im Unterschied zur materiellen Wahrnehmung der Nähe oder der Weite. In der Spiritualität nähere ich mich jemandem, wenn ich seine Eigenschaften annehme und ihm ähnlich bin.

Die Eigenschaft der Sohar Autoren ist das Geben, und unsere das Empfangen. Wie können wir also einander näher kommen? Wenn ich mir vorstelle, dass ich mich unter Freunden befinde, und mich vor ihnen aufhebe, dann erreiche ich den Zustand, worin wir uns gemeinsam in einem Wunsch, uns zu verbinden, bemühen – und dadurch nähern wir uns also den Sohar Autoren, ihrem Zustand der Einigkeit, der auf uns folglich einwirkt.

Der Zustand selbst, in dem wir miteinander verbunden sind, mithilfe des Gebens, mit dem Besitzer der Eigenschaft des Gebens – mit den Sohar Autoren, mit dem Text, den sie schrieben – wirkt auf uns ein.

Und obwohl wir nicht verstehen, worüber sie uns erzählen, uns aber trotzdem wünschen, von den Weisen zu lernen, weil sie eben die Erfahrenen sind, – dann wirkt ihre ganze Kraft und das Begreifen, die sie in diese Bücher gelegt haben auf uns ein – und wir beginnen uns zu verändern. Es ist also unsere Arbeit – unter denselben natürlichen Bedingungen dieselben Etappen der Entwicklung durchzugehen. So kommen wir voran.

Man muss also beim Sohar Lesen nicht vergessen, wie man sich mit ihren Autoren verbinden kann. Dann wird uns der innere Sinn offenbart, wir werden uns in das Buch vertiefen können, wir werden folglich zu seinen Teilnehmer.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 24.09.2010

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Sohar steht jedem offen

Eine Frage, die ich erhielt: Sollen wir fühlen, dass der Sohar in unserem Inneren spricht, oder die Empfindung des Sohars im Zusammenhang mit der Gruppe suchen?

Meine Antwort: Der Sohar erzählt uns über die persönlichen Zustände, die jeder von uns erleben wird. Man kann sich darauf nur mittels Einigkeit in der Gruppe vorbereiten, gleich den Autoren des Buches Sohar, die in der Vereinigung schrieben.

Sie schrieben über das Geben, die Vereinigung und ihre Stufen. Es gibt 125 Stufen der Einigkeit. Auf jeder Stufe verbinden sich eine Menge Wünsche und Eigenschaften des Menschen, um folglich dem einheitlichen Licht ähnlich zu werden.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 24.09.2010

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„Drehe dein Gesicht zur Wand“

Sohar, Abschnitt „WaJechi“, Punkt 392: Eine Wand ist der Herr aller Länder, Shechina, wie es geschrieben steht: „Siehe, die Bundeslade des Herrn der ganzen Erde“.

Daher ist die Bundeslade, die Shechina, der Herr der ganzen Erde, welcher eine Wand ist, und aus diesem Grund „drehte Hiskija sein Gesicht zur Wand“.

Wir müssen uns zu Malchut – zu unserem gemeinsamen spirituellen Gefäß (Kli, Verlangen), in dem wir alle vereint sind – drehen.

Das bedeutet „sich zur Wand drehen“ mit der Bitte, dass wir sie zusammensetzen wollen, sie als eine Trennung zwischen uns und dem Schöpfer erkennen wollen.

In dem Maße, in dem wir sie wiederaufbauen, indem wir alle unsere Verlangen vereinen, beginnt sie, uns mit dem Schöpfer zu verbinden und zu einem verbindenden anstelle eines trennenden Schirms zu werden.

Unter welchen Bedingungen ist das möglich? Wenn wir „liegen“ – d.h. selbst nichts tun, Rosh (der Kopf), Toch (der Körper) und Sof (das Ende) unseres spirituellen Parzuf (der Seele) sich auf einer Höhe befinden – und uns mit dem Gesicht zur Wand drehen und uns wünschen, dass die Verbindung zwischen uns wirklich zur Verbindung mit dem Schöpfer wird.

Dann wird die Shechina, unsere Vereinigung, zum Gefäß (Kli) der Erfüllung.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.09.2010

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Wozu brauche ich die Gruppe?

Eine Frage, die ich erhielt: Wozu brauche ich die Gruppe, die Vereinigung?

Meine Antwort: Den Schöpfer kann man nicht spüren. Wir spüren Ihn nur in dem von Ihm geschaffenen Verlangen, das, seiner Eigenschaft entgegen, Ihm ähnlich wird. Denn wir nennen den Schöpfer nicht Ihn selbst (Azmuto), sondern unser Gefühl von Ihm, unsere Ähnlichkeit mit Ihm.

Eine Frage, die ich erhielt: Woher weiss ich, dass mein Gefühl von Ihm und Er wirklich dasselbe ist?

Meine Antwort: Wir können nur 1. Materie und 2. vor der Materie empfinden; aber nicht 3. die Form ausserhalb der Materie und nicht 4. Das Wesen.[s. Einführung zum Buch Sohar]. Deshalb können wir nur über dem Erkannten [wörtl. Gekleideten] und dem von uns Gespürten sprechen, nach dem Prinzip: „Aus deinen Handlungen (mir gegenüber) erkenne ich Dich“.

Aus einem Unterricht nach „Die Lehre der Zehn Sfirot“, 20.09.2010

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Jenseits des Bildes

Im Endeffekt bekommen wir das Resultat beim Studium der Wissenschaft der Kabbala vom Licht, das zur Quelle zurückführt.Indem es auf mich einwirkt, klärt es das gesamte Bild für mich auf, und ich nehme die Spiritualität als ein Bild, das sich in meinen Verlangen abzeichnet, wahr. Meine Verlangen sind Mittel der Wahrnehmung.

Doch um mich auf das Licht, das zur Quelle zurückführt, auszurichten, studieren wir das Buch Sohar, und ich suche, wie ich durch das in mir entstehende Bild den Gebenden sehen kann.

Ich muss danach streben, Ihn wahrzunehmen, der aus dem Inneren wirkt und für mich das Bild, das ich sehe, erschafft.

Dieses Bild steht zwischen uns wie ein Tisch mit Speisen. Doch wer befindet sich jenseits davon? Wer ist Er, der dieses Bild für mich erschafft?

Deswegen wird alles, was existiert – diese Welt und alles, was ich mir vorstelle, wenn ich das Buch Sohar lese -, zu einem Mittel für mich, um die Quelle zu enthüllen. Dann bedeutet das, dass ich die „Tora studiere“.

Ich verlange nach dem Licht, das mich zur Quelle zurückführt. Aber wozu? – Damit es mir die Quelle, den Schöpfer, enthüllt, wie geschrieben steht: „Das Ziel der Wissenschaft der Kabbala ist die Enthüllung des Schöpfers den Geschöpfen in dieser Welt“.

Beim Studium des Buches „Die Lehre von den zehn Sefirot“ streben wir genauso wie beim Studium des Buches Sohar danach, den Schöpfer zu enthüllen.

Wir lesen das Gleiche, nur nicht in einer literarischen, sondern in einer technischen Sprache, nicht durch das Herz, sondern durch den Verstand. Aber mit der gleichen Absicht, den Schöpfer zu enthüllen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 20.09.2010

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Immer neu anfangen.

Die spirituelle Arbeit beginnt immer aufs Neue, und wir müssen dies verstehen und akzeptieren und für diesen neuen Anfang dankbar sein. Der Mensch beginnt immer so, als ob es vorher gar nichts gegeben hätte, alles wurde gelöscht.“Nukwa kehrt ständig in den jungfräulichen Zustand zurück“; es bleibt also keine Lebenserfahrung zurück, der ganze Kontakt mit dem Bräutigam, dem „Schöpfer“, wie ich zu Ihm ging, verschwindet.

Man muss nichts aus der Vergangenheit mit sich schleppen; ganz im Gegenteil, man soll darum beten, alles vergessen zu können! Ich will nichts wissen!

In unserer egoistischen Erfahrung sind wir nicht in der Lage, uns vorzustellen, wie man auf seine ganze Erfahrung verzichten kann.

Aber wir brauchen hier keine Lebensweisheiten! Den Verstand brauchen wir nur, um jedes Mal von Null, von dem sauberen Blatt zu beginnen.

Denn für das Geben brauche ich keinen Verstand, sondern nur eine reine Einstellung, die zu meinem alten Zustand – der sicherlich irgendwelche Mängel hatte, (ich habe ja die Unendlichkeit und die Endkorrektur noch nicht erreicht) – in keiner Verbindung steht.

Und wenn wir dazu fähig sind, dann nähern wir uns tatsächlich dem Glauben, dem Geben an. Denn um geben zu können, brauche ich keinen Verstand; ich habe ja noch nicht die Unendlichkeit und die Endkorrektur erreicht, keinerlei Verbindung..

Deshalb kehren Nukwa und Seir Anpin nach jeder Handlung zu ihrem minimalen Zustand, dem Punkt und sechs Sfirot, zurück.

Wir müssen dies als notwendige Bedingung für den Fortschritt annehmen und versuchen, dies mit Verständnis, Freude und Liebe zu akzeptieren, indem wir jedes Mal von Null anfangen.

Aus einem Unterricht über „Die Lehre der Zehn Sfirot“, 15.09.2010

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Absicht ist der Faden zur Zukunft

Eine Frage, die ich erhielt: Was ist Absicht? Ein Gedanke oder eine Empfindung?

Meine Antwort: Absicht ist meine Verbindung zum Ende der Handlung. Ich muss einen Verbindungsfaden zwischen mir und dem Ende der Handlung spannen: ich habe jetzt vor, einen Ort zu enthüllen, in dem ich durch die Erlangung der Ähnlichkeit der Eigenschaften den Schöpfer enthülle.

Das heißt, ich habe jetzt vor, in dem Maße, in dem ich dazu fähig bin, die Kraft des Gebens in mir zu enthüllen, und in dieser von mir erlangten Kraft des Gebens werde ich den Schöpfer enthüllen.

Dann wird die Kraft des Gebens von mir ausgehen, auch der Schöpfer wird sich als die Kraft des Gebens offenbaren, und zwischen uns wird eine Verbindung entstehen, die sich „Vereinigung“ (Siwug), Verschmelzung nennt.

Ich stelle mir diesen erwünschten Zustand vor, und das wird als meine Absicht bezeichnet: was genau ich zu erreichen beabsichtige, welchen zukünftigen Zustand ich mir ausmale, d.h. wünsche, dass er eintritt.
Aus dem Sohar-Unterricht vom 26.09.2010

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Die Zeit der Vorbereitung und die Zeit des Empfangens

Eine Frage, die ich erhielt: Kann man sich auf die Enthüllung der zerbrochenen Verbindung zwischen uns vorbereiten?

Meine Antwort: Die Vorbereitung auf die Enthüllung der zerbrochenen Verbindung zwischen uns wird als Vorbereitungszeit bezeichnet.

Das ist die erste Entwicklungsphase in der Wissenschaft der Kabbala, einer Wissenschaft über die Enthüllung der höheren Welt und der höheren Kraft für jeden in unserer Welt.

Der Mensch kommt zur Wissenschaft der Kabbala, doch wie viel er darüber auch lesen mag und wie viel ihm darüber auch erzählt wird, er nimmt ihr Thema nicht wahr.

Es bedarf keiner Anstrengung, sich etwas zu merken, sowie keiner Fähigkeit, etwas zu verstehen, sondern der Einwirkung des Lichts infolge der Anstrengungen nicht beim Studium, sondern bei den Versuchen, sich zu vereinigen, – dann beginnt man allmählich zu hören, sprich innere Reaktionen darauf, was man hört und liest, wahrzunehmen. Man entwickelt gewisse innere Empfindungen.

Versucht mal einem Kater ein Buch vorzulesen. Warum hört er nicht? Weil er keine Empfindungen hat, die auf eure Informationen reagieren würden. Er hat keinen „Platz“ (kein Verlangen), um diese zu empfangen/wahrzunehmen/zu erkennen.

Genauso kann auch ein Mensch, der zur Wissenschaft der Kabbala kommt, unsere Informationen nicht wahrnehmen. Und zwar nicht, weil er die Wörter nicht kennt, sondern weil er noch über keine inneren Empfindungs- und Gedankenmodelle verfügt, um auf die Informationen des Buches Sohar zu reagieren.

Darum ist eine „Vorbereitungszeit“ notwendig, in der wir in unserem Verlangen (Material) verschiedene Modelle von Empfindungen, Verbindungen und Reaktionen auf spirituelle Begriffe aufbauen.

Die Erschaffung dieser neuen Zellen der Wahrnehmung von spirituellen Begriffen in uns geschieht nur mit Hilfe des Kabbala-Studiums in der Gruppe, welches die Einwirkung des verborgenen höheren Lichts hervorruft.

Gerade dieses Licht erschafft in uns Modelle bzw. Zellen für neue, für uns bislang unverständliche Wahrnehmungen von Licht, Geben, Verbindung und anderen spirituellen Begriffen.

Es bedarf viel Zeit für die Bildung eines notwendigen Satzes an sinnlichen Reaktionen auf die wichtigsten spirituellen Begriffe. Darin besteht die Erziehung in unserer Welt: wenn man ein Kind in eine höhere Klasse setzt, wird man feststellen, dass es nicht versteht, was man von ihm will, und nichts wahrnimmt.

Baal HaSulam schreibt, dass es die Zeit des Gebens und die Zeit des Empfangens gibt. Das Geben eröffnet den Prozess, der zum Empfangen führt. Das Geben und das Empfangen können jedoch nicht gleichzeitig existieren. Denn es muss ein „Platz“ in dem Menschen erschaffen werden – es muss ein Mangel daran, was gegeben wird, wahrgenommen werden.

Unser ganzes Vorankommen auf dem spirituellen Weg läuft auf die Erschaffung von Möglichkeiten in uns hinaus, die höhere Welt wahrzunehmen. Sie existiert jetzt schon um uns herum, wir nehmen sie jedoch nicht wahr. Der Schöpfer gibt sie uns bereits, doch wir haben noch kein Verlangen danach. Es gibt noch kein Bedürfnis nach Geben und Liebe, doch gerade das ist die Spiritualität!

Doch wie enthüllen wir sie? – Im Geben des Schöpfers gibt es das Licht, welches auf uns einwirkt und uns nach der Regel „das Licht bringt die Kelim in Schwung“ erweckt – das Licht „schüttelt“ die Verlangen, und sie verstehen immer besser das Licht und wollen es – die Eigenschaft des Gebens – immer mehr. Die Zeit des Gebens endet und die Zeit des Empfangens beginnt…

Aus dem Sohar-Unterricht vom 26.09.2010

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