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Nur das Licht gewinnt die Oberhand über den eingefleischten Sünder

Frage: Womit beginnt die wahre Forderung nach Geben? Wie kann ich den eingefleischten Sünder in mir besiegen?

Meine Antwort: Es gibt keine wahre Forderung nach Geben in uns und es kann auch keine geben, solange das Licht nicht auf uns einwirkt. Wenn das Licht kommt, wirst du staunen: Ist sie denn wirklich so, die Eigenschaft des Gebens – im Gegensatz zu allem, was du bis jetzt gefühlt hast.

Das ist etwas vollkommen anderes. Der Mensch in unserer Realität hat keine vorhergehende Vorbereitung und keine früheren Empfindungen dieser Art. Und wenn diese feine Empfindung in ihm entsteht, beginnt er sogar noch unbewusst zu handeln, um sich ihr zu nähern. Sein ganzes Leben, seine ganzen Einstellungen und die ganzen Geschehnisse beginnt er plötzlich allein diesem Ziel – der Erreichung des Tropfens der Verschmelzung mit dem Höheren – anzuschließen.

Zum ersten Mal erwacht in ihm das innere Bestreben nach etwas, was von ihm getrennt existiert. Von diesem Moment an beginnt er sich zu entwickeln.

Es ist unmöglich, diese Empfindung in Worte zu fassen. Doch der Mensch kann nicht erwachen, wenn das höhere Licht ihn nicht erweckt. Derjenige, der sie bereits gekostet hat, versteht, wovon die Rede ist, und solange er das nicht selbst erlebt hat, wird er das nicht verstehen.

Deshalb ist es nicht möglich, um das wahre Geben zu bitten, solange man diese Eigenschaft nicht erlangt hat. Doch aufgrund dieses Spiels kommen wir voran. Und wenn der Mensch alle notwendigen Forderungen erfüllt hat, ohne im Vorhinein zu wissen, wie er das tun soll, erlebt er eine innere Offenbarung, als würde ein Lichtfunken aufblitzen, und er beginnt wahrzunehmen, dass es etwas gibt, was von dieser ganzen Welt getrennt existiert. Und genau das ist das Geben.

Wir müssen nur alles Mögliche, was in unserer Kraft liegt, dafür tun. Und wir kommen dieser Offenbarung immer näher, dessen bin ich mir sicher. Doch mit welcher Geschwindigkeit wir das tun, muss jeder sich selbst fragen.

Auszug aus dem Gespräch über die innere Arbeit, 30.09.2012