Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Mit Dornen kommt man schneller voran!

Frage: Warum steht im Sohar geschrieben, dass es nur eine erwählte Rose mit Dornen gibt, und alle anderen keine Dornen haben?

Meine Antwort: Es gibt Seelen, die lediglich existieren und keine Notwendigkeit darin empfinden, zum Ziel voranzuschreiten. Es gibt Seelen, die zum Schöpfungsziel voranschreiten, das heißt, die sich wünschen, ihre egoistische Absicht ins Geben zu verwandeln. Dafür brauchen sie die Dornen, welche auch die Rose hat, das heißt, die Leiden infolge des Verbleibens im laufenden Zustand. Sie sollen diesen egoistischen Zustand als schlecht, und das Geben und die Liebe als den guten Zustand anerkennen.

Die Motivation für den Aufstieg bekommt man entweder von der Kraft der natürlichen Evolution, die das ganze Geschöpf vorwärts stößt, und zwar wie ein Druck, der die Entwicklung erzwingt. Oder wir sollen für uns eine solche Umgebung schaffen, die uns vorführen wird, inwiefern unser egoistischer Zustand schlecht ist, und  das Geben besser und von uns zu bevorzugen ist.

Die Dornen sind Kräfte, die den Menschen verpflichten, seine Natur zu ändern. Ohne sie wären Veränderungen nicht möglich. Deshalb ist es unmöglich, ohne Stacheln voran zu kommen, wobei die eigentliche Frage darin besteht, wer sie erschafft? Entweder der Schöpfer, gemäß dem natürlichen Programm der Entwicklung, „zu seiner Zeit“ (Beito), oder der Mensch, der seinen Aufstieg beschleunigen will, und deshalb die Zeit verkürzt und die Gruppe organisiert, die ihm vorführen wird, inwiefern er in seiner Entwicklung von den anderen abweicht. Dann wird er ihnen, wegen seines Neides auf sie, hinterher rennen.

Das sind auch „die Dornen“, aber von anderer Art – wirkungsvoller und zielgerichteter. Darin gibt es eine bestimmte Süße, weil der Mensch die Unterstützung von der Umgebung bekommt. Die Entwicklung unter dem Einfluss von solchen Dornen ist gut und schnell, weil sie eben mit Hilfe der Umgebung geschieht.

Die Menschen, die eine solche Umgebung nicht haben, haben auch keine Dornen, die bei der Entwicklung helfen. Denn die Entwicklung des Menschen geschieht nur mit Hilfe der Umgebung und unter der Bedingung, dass er an der Entwicklung selbst teilnimmt. Dank dieser Bedingung beginnt er das Programm des Schöpfers, das Vorhaben der Schöpfung zu verstehen. Wir müssen gerade diese Aufgabe begreifen, weil Israel „Mir-der Kopf“ heißt („Li-Rosch“ ergibt sich aus der Umstellung der Buchstaben im Wort „Israel“), weshalb wir dieses Wissen, dieses Ziel begreifen sollen, vor uns dieses System erkennen sollen, um es zu beherrschen und dem Schöpfer gleich zu werden.

Der dritte, endgültig korrigierte Zustand unterscheidet sich vom ersten Anfangszustand der Schöpfung dadurch, dass wir den Kopf, die Vernunft, das Verständnis, das Begreifen erfassen. Der Schöpfer will, dass wir Seine Handlungen begreifen und Ihn in diesen Handlungen erkennen.

Deshalb können wir mit Hilfe der Injektionen seitens der Natur (Entwicklungsdruck) nicht vorankommen, sondern nur, indem wir die Umgebung, die uns die ganze Zeit stimulieren wird, selbst erschaffen. Und das bedeuten, dass wir uns selbst entwickeln. Das nennt man die Beschleunigung der Zeit (Achischena), wenn „ich die Morgendämmerung“ selbst erwecke.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 03.05.2013


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