Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Leben und Genuss, Teil 2

Das spirituelle Gegen-Mittel

Frage: Was ist so schlecht daran, wenn man sich nach dem ultimativen Vergnügen sehnt und warum gibt es so viele Probleme und Leiden in dieser Welt?

Antwort: Das Problem ist, dass jeder auf Kosten eines anderen Freude empfängt. Bekomme ich Genuss für mich, nehme ich die Freude einem anderen weg, ich stehle sie und begrenze sie auf irgendeine Art.

Dies ruft Krieg zwischen den Menschen hervor. Außerdem sind wir mit dem Übel der egoistischen Natur geschaffen; wir möchten mehr Vergnügen haben, speziell mehr als die anderen. Genuss auf Kosten der anderen zu erhalten ist weitaus größer. Denken Sie daran, wie wir uns auf der Straße verhalten. Wir nehmen uns gegenseitig die Vorfahrt weg und lassen den anderen nicht vor. Kann eine Minute schneller zu sein so lebenswichtig erscheinen? Mitnichten, wir freuen uns nur, wenn wir dem anderen voraus sind. Das ist unsere böse Neigung. Es ist nichts Schlechtes daran, für sich selbst zu genießen, es ist typisch für jedes Tier. Wie auch immer, eine Person hat besondere Freude daran, sich auf Kosten anderer zu erheben und sie zu unterdrücken; doch dies zerstört unsere Gesellschaft und deshalb hat unsere Welt solche Krisen.

Frage: Es gibt doch aber viele Menschen, die sich für eine gute Gesellschaft selbst aufopfern.

Antwort: Sie schauspielern für ihr Verlangen zu empfangen, für nichts anderes. Sie verstehen nur die wahre Motivation ihrer Handlungen nicht. Wenn wir den Menschen die Freude wegnähmen, die sie empfinden, wenn sie anderen helfen, könnten sie nicht die kleinste Handlung ausführen. Wenn eine Mutter auf einmal keine Freude mehr an ihrem Baby hätte, würde es verhungern.

Alle Angelegenheiten folgen nur diesem einfachen Prinzip. Es gibt vieles, das „spirituell“ genannt wird, aber nicht von uns gefühlt wird. Es folgt einem anderen Prinzip: Vergnügen und Genuss zu geben anstelle zu empfangen. Die Spiritualität basiert darauf, Freude zu geben und nicht Freude zu empfangen. Das ist Antimaterie und die umgekehrte Welt. Die spirituelle Welt existiert; sogar die gewöhnliche Wissenschaft entdeckt einige Grenzphänomene, die wir mit unseren Werkzeugen noch nicht „messen“ können. Eine Person kann insbesondere durch die Wissenschaft der Kabbala das Gefühl für die Höhere Welt oder die Antimaterie erreichen. Durch spezielle Übungen können wir unsere alten Angelegenheiten zu neuen Angelegenheiten umwandeln, indem wir ein Verlangen zu geben anstatt ein Verlangen zu nehmen entwickeln; dann können wir das Geben genießen anstatt das Nehmen.

Vom Israelischem Radioprogramm 103FM, 11/29/15


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