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Kongress: der glücklichste Augenblick

Frage: Wir machen uns oft Gedanken darüber, wie wir den Zustand des Gebets erreichen können. Doch andererseits ist der Kongress ein so freudvolles Ereignis…

Meine Antwort: Das Gebet muss aber auch nicht traurig sein. Gebet bedeutet das Erwarten der Korrektur. Soll ich etwa weinen, auf den Knien liegen und mit der Stirn gegen die Wand schlagen? So etwas gibt es nicht!

Gebet ist ein Gefühl im Herzen. Ich möchte, dass mein Herz korrigiert wird. Ich bereite es darauf vor, dass es Änderungen durchläuft, dass es aufhört, egoistisch zu sein, an sich selbst zu denken.

Sobald das Herz aufgehört hat, an sich selbst zu denken, beginne ich sofort, die Höhere Welt wahrzunehmen. Das ist das, was ich will! Und das nennt sich Gebet! Nichts anderes.

Frage: Wir sprechen aber davon, dass wir zu dem Zustand der Verzweiflung, der Machtlosigkeit, zu einer sehr schwierigen Empfindung kommen müssen, und ein Kongress symbolisiert den Zustand der Freude, der Vereinigung. Wie kann das miteinander verbunden werden?

Meine Antwort: Das ist ebenfalls sehr einfach.

Die Verzweiflung muss Freude bereiten. Das bedeutet, dass ich an meinen eigenen Kräften verzweifelt habe – schaut, was ich erreicht habe! Ich baue nicht mehr auf mich selbst.

Baal HaSulam schreibt, dass es keinen glücklicheren Augenblick im Leben eines Menschen gibt, als wenn er spürt, dass er nicht sich selbst helfen kann und dass ihm nichts helfen wird, es sei denn, es geschieht ein Wunder von oben – und genau dann geschieht es auch. Es gibt keinen glücklicheren Augenblick als das Gefühl, dass nur das ihn retten wird. Was kann es Besseres geben?..

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 25.11.2012