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Jede beliebige Arbeit soll mit dem Gebet enden [116953]

Die Hauptaufgabe des Menschen in dieser Welt ist seine ständige Bereitschaft zum Gebet. Dies ist die einzige Handlung, die etwas bewirken kann. Wir strengen uns physisch, im Herzen, im Gedanken und im Verlangen an, aber diese Tausende Handlungen in den tausenden von Jahren sind im Endeffekt nur dafür nötig, um das Gebet, den Schrei, das richtige Verlangen zu erlangen. Wenn es uns gelingt, das eigene Verlangen richtig wahrzunehmen, dann wird es uns auch gelingen, die Höhere Kraft an uns heranzuziehen, die alles vervollkommnen wird.

Nur das Licht wirkt und nur wir (die Menschen mit dem Punkt im Herzen) können das Licht zu Handlungen erwecken. Und alle anderen Menschen werden dies niemals können oder nur in kleinem Maß, entsprechend dem natürlichen Zeitverlauf oder unseres Einflusses auf sie. Darüber wird es gesagt, dass „die Völker der Welt keine Verbindung mit der Höheren Kraft, mit dem Schöpfer haben“. Das allgemeine Verlangen zu empfangen kann sich entsprechend seiner Struktur nicht direkt mit dem Schöpfer verbinden, sondern nur durch die Menschen, in denen es einen spirituellen Funken gibt.

Deshalb entfernen wir uns selbst und die ganze Welt von dem Schöpfer, wenn unsere Zustände es nicht zulassen, uns selbst zu erwecken. Mit Hilfe der hinaufsteigenden bösen Kräfte, der Empfindung eigener Entfernung und des Begreifen des Bösen, kommen wir weiterhin voran, aber tun das auf dem unerwünschten Weg.

Nur wir, die Menschen mit dem Punkt im Herzen können beten. Und alle anderen tun es entweder aus Gewohnheit, die von der Kindheit aufgepfropft ist, oder aus einfachen egoistischen Motiven. Das egoistische Gebet ist sogar besser, weil der Mensch über seinen Schmerz schreit. Jede beliebige Unzufriedenheit ist schon ein Gebet, ein Schrei zum Schöpfer, selbst wenn der Mensch dabei gar nicht an den Schöpfer denkt. Es ist schon eine Bitte, die nach oben gerichtet ist. Diese Bitten sammeln sich infolge der Bedürfnisse von Milliarden Menschen an und erwecken im Endeffekt sowohl diese Menschen selbst als auch das höhere Licht in der allgemeinen Form.

Folglich kommt das höhere Licht durch uns zu ihnen, so dass die allgemeine Struktur sich nicht ändert. Selbst wenn wir mit dem Licht nicht richtig arbeiten können, ist es anwesend und existiert. Folglich wird es von uns angezogen und stößt an eine Wand, weil wir uns im Exil befinden und immer noch nicht fähig sind, an die Völkern der Welt zu denken.

Somit sind wir vom Schöpfer entfernt, weil wir kein Gebet an Ihn richten; und wir sind auch von den Völkern der Welt entfernt, weil wir ihr Gebet nicht nach oben weiterleiten. Wir verlieren doppelt. Darüber sollten wir nachdenken!

Die Probleme und die Nöte werden so lange nicht zu Ende gehen, bis das Volk Israel seine wahre Mission realisiert und zur höheren Stufe für die Völker der Welt wird, um dem Höheren das doppelte Gebet zu übergeben: Das eigene und das Gebet der ganzen Welt.

Daraus sollen wir praktische Schlussfolgerungen für unsere Arbeit mit dem breiten Publik ziehen, also mit jenen, die selbst keine Verbindung mit dem Schöpfer herstellen können und deshalb als „Völker der Welt“ bezeichnet werden. Unabhängig davon, wie vollkommen, geschickt, professionell diese Arbeit mit den Menschen sein wird, wird sie solange keine“ richtigen Früchte“ bringen, solange sie nicht in einem Gebet endet.

All unsere Anstrengungen dienen nur dazu, uns zu wahren Bitte zu bringen. Wir verbreiten von Anfang an, weil uns der Schöpfer („Ich – Der Erste“) dahin schickt, um infolge der eigenen Handlungen das doppelte Gebet zu erreichen – indem wir die Verlangen der  Menschen aufsammeln und das eigene Verlangen erwecken. Dann können wir für sie bitten und aus uns ein Verbindungsglied machen, das für die Menschheit sorgen kann. Denn der Schöpfer uns den Punkt im Herzen verliehen.

Durch diese Arbeit mit dem Publikum erreichen wir das Aufsteigen des Gebets – die Arbeit, die Israel auferlegt ist. Hier gibt es schon alle drei notwendigen Komponenten für eine spirituelle Handlung: Die untere Stufe ist das Publikum, die nächste Stufe sind wir und die höchste Stufe ist der Schöpfer. So arbeiten wir zusammen.

Wenn wir vor und nach der Handlung daran denken, dann ist unsere Handlung gesegnet und erfolgreich. Darüber wird es gesagt, dass „der ältere Bruder das Doppelte bekommt“ – für sich und für den jüngeren Bruder.

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 22.08.2013