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Innerhalb der egoistischen Falle

Das größte Problem des Menschen ist, zu verstehen, in welcher Welt er sich befindet! Mit welchen Augen ist die Realität anzuschauen, welcher Standpunkt ist zu wählen?

Wie kann man sich von einem Selbstbetrug trennen, um nicht das zu sehen, was man gerne möchte, sondern das objektive Bild, das von den egoistischen Eigenschaften, Wünschen und Stimmungen unabhängig ist?

Wir wissen, dass jeder im Maß seiner Verdorbenheit urteilt und mit dem voreingenommenen, bestochenen Blick schaut, der unsere Vision des Lebens vollständig verzerrt. Und so handelt die ganze Welt. Wir kennen aus der Geschichte, inwiefern sich die Menschen aller Generationen in der Wahrnehmung der Realität, im Herangehen an das Leben, irrten. Sie haben nie verstanden, in welcher Welt sie sich befinden und warum sie leben.

Bei einem Menschen, der Kabbala studiert, gibt es schon eine Möglichkeit, die Wahrheit zu sehen. Aber der Mensch, der im inneren Bereich unserer Welt gefangen ist, kann im Rahmen dieses kleinen Kreises nichts sehen, was ueber seine Grenzen hinausgeht. Und hier, innerhalb von diesen, sieht er alles seinem Ego entsprechend, den eigenen Gewinn betreffend, weil er nicht fähig ist, anders zu denken.

Denn alle seine Bestrebungen sind nur nach innen, zum inneren Punkt gerichtet. Deshalb ist es unmöglich, dass darin irgendein Wunsch oder Gedanke entsteht, etwas, das außerhalb des eigenen Interesses liegt, zu sehen. Er ist von vornherein so geschaffen, dass er nichts sieht und fühlt, was mit seinem inneren Punkt nicht in Berührung tritt.

Somit ist der Mensch nicht einmal fähig, darüber nachzudenken. Dies tritt aus dem Gebiet seiner Wahrnehmung heraus. Neben ihm kann eine andere Realität existieren, die milliardenfach größer und stärker ist, als die im inneren egoistischen Punkt empfundene , aber er ist daran gar nicht interessiert, weshalb er sie auch nicht sieht.
Seine informativen Gene (Reschimot) diktieren ihm, dass er sich nur darum kümmern soll, was ihn persönlich betrifft, und das tut er auch.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel „Die Kabbala und die Philosophie“, 10.01.2011