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Im Schatten der vorübergehenden Behausung[117045]

Der Feiertag Sukkot symbolisiert Freude. Es ist ein bemerkenswerter, angenehmer, einfacher Feiertag, den die Menschen sehr mögen. Er fordert eine frühzeitige Vorbereitung, ist aber trotzdem von einer fröhlichen Atmosphäre durchgedrungen. Warum?

Vor allem nach dem Erhalten der Tora an Shawuot des neunten Av haben wir unser Zerbrechen erkannt, was auch das Zerbrechen der Tafeln symbolisiert. Dann haben wir die Erkenntnis des Bösen erlangt und am jüdischen Neuenjahrstag (Rosh Ha-Shana) entschieden, dass wir eine Korrektur benötigen. Dann ist der Tag der Sühne (Jom Kipur) eingetreten. In der Sprache der Kabbala gilt das als Umarmung der rechten und der linken Linie, als Verbindung der Eigenschaften des Gerichtes (Dinim) mit jenen der Barmherzigkeit (Chasadim).

Und endlich beginnt der Feiertag Sukkot oder die besonderen Korrekturen, wonach ich meine Verlangen schon zum Geben erheben kann. Das Symbol dieses Prozesses ist die Laubhütte (Sukka). Alles ist äußerst einfach: Ich benutze die elementaren, „wertlosen“ Verlangen, die durch die Zweigen und die Blättern der Laubhütte dargestellt werden. Sie machen nicht viel her, aber gerade aus ihnen baue ich die vorübergehende Behausung – ein schütteres Dach, um wenigstens etwas über dem Kopf zu haben. Er ist aus Material gebaut, das keinen Wert hat und das man überall finden kann.

Nachdem ich diesen Zustand bzw. diese vorübergehende Unterkunft aufgebaut habe, kann ich mich darin freuen. Somit symbolisiert die Laubhütte das spirituelle Gefäß (Kli), worin ich das Licht empfange. Und das Dach ist das Symbol des Schirmes (Masach): Ich will kein direktes Licht empfangen, und der Schatten soll überwiegen, das Licht soll durch das Dach kaum durchdringen können.

Und ich bin darüber froh, dass ich über mir den Schirm gebaut habe, der mir hilft, den höheren Überfluss zu verbergen und im Schatten zu bleiben. Mit anderen Wörtern kann ich mich schon selbst (natürlich nur mit Hilfe des Lichtes, das zur Quelle zurückführt), von den Genüssen im spirituellen Gefäß abhalten.

Der Prozess dauert fort: Ich korrigiere mich in meinen wachsenden Gefäßen (Verlangen), ich befinde mich zusammen mit ihnen in „der Laubhütte“, ich kann sie enthüllen und mittels des Schirms benutzen.

Und dann tritt der Feiertag Simchat Tora („die Freude der Tora“) ein. „Die Tora“ ist das Licht, das zur Quelle zurückführt, das ich am Shawuot bekommen habe. Ich verwende diese Kraft für die Korrektur der Gefäße und gehe jetzt aus „der Laubhütte“ heraus. Mit anderen Worten habe ich jetzt einen unbeschränkten Schirm und brauche mich nicht mehr um das Dach sorgen.

Der Auszug aus „der Laubhütte“ ist das Symbol dafür, dass ich von nun an frei durch die ganze Realität “wandern” kann. Ich muss keinen Schirm über dem Kopf bauen, weil er jetzt in mir ist. Ich befinde mich im eigenhändig korrigierten Gefäß.

Auszug aus dem Unterricht zum Feiertag Sukkot, 18.09.2013

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