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Heiliger Hass

Frage: Ist unser Gebet eben die Handlung, die vom Geschöpf im Dialog mit dem Schöpfer gefordert wird?

Antwort: In diesem Zustand erlangen wir die wahren Worte und nicht das einfache Gebet. Wir empfinden die dringende Notwendigkeit, die Verhüllung zu beseitigen. Und hier existieren zwei Zustände.

Im ersten Zustand erkenne ich, inwiefern die Verhüllung von meinem persönlichen, egoistischen Standpunkt aus unerwünscht ist. Deshalb hasse ich diese Verhüllung und träume davon, dass sie verschwindet, aufhört zu existieren. Es gibt für mich keine größere Freude, als die Freude zu erkennen, dass die Verhüllung verschwunden ist, dass sie verbrannt und zerstört ist.

Ein solcher Zustand soll mir das ganze Maß meines Hasses gegenüber diesem Zustand zeigen. Folglich soll ich den Zustand erlangen, in welchem ich die Verhüllung hasse, obwohl ich dazu plötzlich jedes persönliche Interesse verliere. Aber ich hasse sie, weil ich nur durch ihrer Beseitigung die Freude an den Schöpfer liefere.

Kann ich einen solchen heftigen Hass zur Verhüllung deshalb erreichen, weil sie mich stört, den Schöpfer zu befriedigen? Ich habe schon ein Maß für den Vergleich – und zwar meinen persönlichen egoistischen Hass. Jetzt soll ich die gleiche Emotion zum Schöpfer empfinden: könnte ich dieses Hindernis hassen, das eigentlich keine persönliche Störung für mich ist, aber Ihn (den Schöpfer) stört, und mir nicht gestattet, Ihm den Genuss zu bereiten, und zwar ganz uneigennützig für das Geben. [130132]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 17/03/14