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Hat die Leber eine Seele?!

Eine Frage, die ich erhielt: Im Buch „Die Grundlagen der Absicht“ schreibt Baal HaSulam, dass sich die Höhere Seele (Neschama) im Gehirn, der Geist (Ruach) im Herz, und die Untere Seele (Nefesch) in der Leber befinden! Wie ist das zu verstehen?!

Meine Antwort: Die Kabbalisten benutzen die Wörter dieser Welt, weil alles, was es darin gibt, aus der spirituellen Welt gekommen ist.

Deshalb kann muss man die Höheren Kräfte beschreiben, indem man Begriffe aus dieser Welt verwendet. Was kann man sonst machen, wenn es in der Höheren Welt keine Sprache, sondern nur Kräfte gibt. Man kann sie benennen oder durchnummerieren. Doch diese Bezeichnungen sollen etwas erklären.

Deshalb haben die Kabbalisten eine einfache Lösung gefunden, indem sie Begriffe aus unserer Welt nahmen und damit die Höheren Kräfte beschrieben.

Sie sind in die spirituelle Welt eingegangen und haben ihre Kräfte, ihre Erscheinungen, ihre Handlungen empfunden. Sie leben dort! Sie sehen die spirituelle Welt durch diese Welt, als ob diese durchsichtig wäre. Hinter jedem Gegenstand dieser Welt sehen sie die Kräfte, die dahinter, hinter dem ganzen Bild gelten.

Als ob man die spirituelle Kraft durch ein durchsichtiges Glas sehen würde. Hinter jedem Menschen und hinter jeder Handlung dieser Welt sehe ich die Kraft, die sie bewegt, weshalb es leicht für mich ist, alles zu begreifen!

Sie unterscheiden sich nur bezüglich des Menschen, der sie öffnet, entweder öffnet er sie in den 5 körperlichen Sinnesorganen, oder in 5 spirituellen Sinnesorganen.

Aber es sind dieselben Erscheinungen, weil unsere Welt illusorisch ist, sie wird auf diese Weise in unseren Empfindungen wahrgenommen. Und wenn du die zusätzlichen Organe der Empfindung entwickelst, dann siehst du das Geschehende auf zwei parallelen Bildschirmen.

Folglich verstehst du alles und bist nicht mehr verwirrt. Dir ist klar, was „Gehirn“, „Herz“, „Leber“ und „Ibur – Enika – Mochin“ (Keim – Ernährung – Erwachsener) bedeuten.

Alle Wörter, die aus dieser Welt genommen wurden, werden in der Spiritualität klar sein: was „Aufstiege“, „Fallen“, „Umarmung“, „Verschmelzung“, „rechts“, „links“ bedeuten. Alles ist so eindeutig, dass es anders nicht sein kann.

Denn die spirituelle Welt wird nur durch die materielle Welt begriffen, sie ist ihre Wurzel. Sie wird immer mehr klar sein, weil du immer die Sprache aus dieser Welt verwendest, als ob man sie auf den durchsichtigen Film auflegen würde.

Du hattest irgendwelche materiellen Gestalten, an deren Stellen jetzt nur die Definitionen bleiben, die du parallel auf den anderen Bildschirm verlegst, in die Spiritualität, worin sie auf die passenden Stellen angeklebt werden.

Du kannst sie benutzen und wirst niemals verwirrt, du musst sie den anderen nicht erklären. Denn sie sehen folglich dasselbe Bild, die spirituelle Welt und begreifen, welche optische Täuschung die materielle Welt war.

„Die Seele im Gehirn“ bedeutet, dass sich das Licht (Neschama, Seele) ins Kli (das Gehirn) einkleidet. Es gibt nichts außer dem Licht und dem Wunsch.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar a-Kawanot“, 25.11.2010