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Gemeinsame Forderung

Auszug aus dem zweiten Workshop des Europäischen Kongresses

Wir alle – Frauen und Männer, jeder für sich und alle zusammen, auf allen Kontinenten, in allen Ländern, in allen Gruppen – haben uns heute versammelt, um durch unsere gemeinsame Anstrengungen, durch unser Verlangen die Möglichkeit zu enthüllen, den Schöpfer – die einzige Naturkraft, die uns umgibt, erfüllt, zur Welt bringt, bewegt, unsere ganzen Gedanken und Verlangen bestimmt – wahrzunehmen. Das ist die einzige existierende Kraft, in der wir uns befinden, und wir haben die Aufgabe, sie wahrzunehmen, für uns zu enthüllen.

Diese Enthüllung vollzieht sich in der Ähnlichkeit der Eigenschaften, der Absichten, der Verlangen, in dem gegenseitigen Streben einander entgegen – zwischen uns und dem Schöpfer.

Der Mensch kann Ihm nicht alleine entgegenstreben, weil er als Egoist dem Schöpfer vollkommen entgegengesetzt ist und sich selbst nicht invers verändern kann. Das liegt nicht in unserer Kraft, denn wir haben nur eine Natur – das Empfangen. Und die Eigenschaft der Natur, der Höheren Kraft, ist das Geben, deshalb nehmen wir sie nicht wahr, wir sind ihr entgegengesetzt.

Um sie wahrnehmen zu können, müssen wir ihr ähnlich, sprich zu Gebenden werden.

Das wird möglich sein, wenn wir uns zu einer Gruppe versammeln und versuchen, uns über uns selbst zu erheben, uns mit den gleichen Bestrebungen der Freunde zu verbinden, die ebenfalls aus sich selbst, außerhalb von sich selbst, außerhalb des eigenen Körpers, des eigenen Egoismus, der eigenen Verlangen und Gedanken ausbrechen möchten, zu einem einzigen gemeinsamen Verlangen – dem Schöpfer entgegenzustreben, wie auch Er uns entgegenstrebt, über unseren ganzen egoistischen Gedanken und Verlangen.

Um das zu tun, müssen wir uns verbinden – nicht nur um ein großes Bestreben nach dem Schöpfer zu haben, multipliziert mit der riesigen Anzahl unserer Freunde weltweit, sondern auch, weil, wenn wir uns verbinden, wir unsere egoistische Absicht in eine gemeinsame Eigenschaft, die zwischen uns existiert, umwandeln. Und in dieser gemeinsamen Eigenschaft müssen wir anfangen, die Höhere Kraft wahrzunehmen.

Unsere gemeinsame Forderung an den Schöpfer, Er solle uns helfen, uns zu verändern und Ihm ähnlich zu werden, Ihn wahrzunehmen, ist bereits ein Gebet. Jede Gruppe und alle Gruppen zusammen: sowohl die männliche als auch die weibliche – alle denken nur daran, wie wir den Schöpfer zwingen können, uns zu verändern, so wie Er zu werden.

Wir verstehen, dass wir uns ohne Hilfe von oben nicht ändern können. Deshalb entsteht unsere Bitte, unsere Forderung aus der Verzweiflung, aus der Notwendigkeit heraus. Wir haben keine andere Wahl. Er muss uns helfen.

Jeder denkt daran, dass er für andere betet, dass alle seine Freunde die Enthüllung des Schöpfers verdienen, und das genügt ihm.

Wir versuchen, auf keinen Fall über negative Erscheinungen, über Hindernisse, über unsere Sorgen zu sprechen.

Wir sind im Gegenteil glücklich, dass wir dessen würdig sind, uns an die Höhere Kraft zu wenden, dass sie uns mit diesem Verlangen beschenkt hat, uns alle zusammen gebracht hat, dazu angetrieben hat, uns zu einem gemeinsamen Verlangen zu verbinden und uns an sie zu wenden. Das alles macht der Schöpfer. Der Mensch existiert hier nicht. Dennoch sind wir dafür dankbar, dass Er das mit uns macht.

Wir sprechen über nichts Negatives! In uns herrscht nur die Dankbarkeit, das Gefühl der Verbindung zwischen uns und zugleich die Bitte, dass die Eigenschaft des Gebens und der Liebe sich noch mehr in uns enthüllen möge.

Auszug aus dem zweiten Workshop des Europäischen Kongresses, 24.03.2012