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Es ist schwer, ein Mensch zu sein

Ein Mensch muss zwischen Wahrheit und Lüge wählen. Zwischen süß und bitter gibt es nichts zu wählen – es ist klar, dass ich immer Gutes, Süßes, und nicht Böses, Bitteres, für mich aussuchen werde. Ich bin nicht in der Lage, einen schlechten Zustand einem guten vorzuziehen.

Doch wenn ich gegenüber süß/bitter – Wahrheit/Lüge stehe, werde ich wahrscheinlich die bittere Wahrheit, eine schlechte Empfindung, wählen, weil die Wahrheit für mich wichtiger ist.

Das sind zwei unterschiedliche Ebenen: die Stufe „Tier“ – die Analyse „süß/bitter“ – und die Stufe „Mensch“ – die Analyse „Wahrheit/Lüge“-, auf der im „Glauben über dem Verstand“ gearbeitet wird.

Wenn du bis zur einzigen Berechnung „Wahrheit“ aufgestiegen bist, in der alle anderen Kräfte und Möglichkeiten enthalten sind, bedeutet das, dass du die Verschmelzung mit dem Schöpfer erreicht hast.

Doch wenn du nur „süß/bitter“ bewertest, ist es eine tierische Analyse (Wahl). Und das „Tier“ irrt sich auf seiner Stufe niemals, es wählt immer das, was gut für das Tier ist! Doch auf der Stufe „Mensch“ gibt es kein Vorankommen.
Die Natur erlaubt es aber nicht, nur auf der Stufe „Tier“ zu bleiben, sie zwingt einen, sich zu entwickeln.

Auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe der Natur läuft die Verhaltensanalyse nur auf die Analyse „süß/bitter“ hinaus, mit Vorzug für das Süße.

Während es für den Menschen einen Unterschied zwischen zwei Stufen gibt: der Stufe „Tier“ in ihm, mit der Analyse „süß/bitter“, und der Stufe „Mensch“ in ihm, mit der Analyse „Wahrheit/Lüge“.

Aus diesem Grund befindet sich der Mensch in einem ständigen Hin und Her zwischen dem Tier und dem Menschen in sich, auf der Suche nach „was soll ich wählen“ und sucht nach Kompromissen – denn er will das Süße, sieht jedoch, dass die Wahrheit von Vorteil ist.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 17.08.2010