Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Erhabene Väter und ihre egoistischen Söhne

Baal HaSulam, „Die Bürgschaft“ (gegenseitige Bürgschaft): „Die Vorväter befolgten die Tora noch bevor sie ihnen gegeben war.“ Das heißt, dass sie aufgrund der Erhabenheit ihrer Seelen die Befähigung hatten, alle Wege des Schöpfers zu erlangen.

Die Vorväter gehörten den puren (reinen) Gefäßen von GE (Galgalta we Ejnaim) an und brauchten die Tora daher nicht, da diese jenes Licht ist, das die Awiut (Stärke, Dicke) des Verlangens korrigiert, und sie waren nicht stark, sondern rein. Die Ganze Tora bedeutet Liebe und Geben und sie konnten sie aufgrund der Erhabenheit und Reinheit ihrer Seelen befolgen.

Alle unteren Gefäße jedoch konnten sie nicht so befolgen, sondern mussten mit ausreichend starken Verlangen ausgestattet werden, welche sich selbst durch das reformierende Licht korrigieren, und letztlich davon losgelöst werden konnten und die Tora erhalten.

Gefäße von Chessed (Barmherzigkeit), Gwura (Heldenmut) und Tifferet (Glorie) korrigieren sich ohne das Licht, das zur Quelle zurückführt, und werden aufgrund ihrer Reinheit an das einfache Höhere Licht angehaftet. Sie alle kennen die ganze Tora intuitiv, weil ihre Gefäße sie Handlungen des Gebens verstehen lassen.

Ihre Söhne Nezach (Ewigkeit), Hod (Herrlichkeit) und Jesod (Fundament), all die anderen Seelen, die nach ihnen kommen, gehören jedoch zu den Gefäßen des Empfangens und sind deshalb außerstande zu verstehen, zu fühlen oder sich selbst durch ihr eigenes Verständnis und Reinheit zu korrigieren.

Wenn die Gefäße stärker sind, bedürfen sie des läuternden Lichtes. Zuerst müssen sie die völlige Tiefe der Stärke (Dicke) des Verlangens enthüllen, um zu realisieren, wie schlimm es auf den Stufen von Ägypten und während der 400 Jahre ist.

Deshalb fragte Abraham: „Ich weiß, dass ich CHaGaT angehöre – den Gefäßen, die bereits korrigiert sind, dass wir rein und Dir näher sind, was aber ist mit meinen Söhnen? Wie werde ich wissen, dass sie das Land (Israel) erben werden?“

Der Schöpfer antwortete ihm: „Sorge dich nicht, sie werden im Exil sein und all die erforderliche Stärke (Dicke) ansammeln, damit sie sodann erkennen, dass sie mit Mir verbunden sein müssen.“ Als Abraham dies hörte, war er beruhigt. Die Gefäße des Gebens haben eine natürliche Neigung zum Schöpfer, während die Gefäße des Empfangens lediglich eine vage Haltung zum Schöpfer aufbauen können, indem sie in Verbannung gehen, die ihnen das Böse in ihnen enthüllt.

Die Korrekturmethode in den Gefäßen des Gebens (in Galgalta we Ejnaim) und den Gefäßen des Empfangens ist gänzlich unterschiedlich. Väter und Söhne sind zwei verschiedene Stufen. Die Söhne sind bereits egoistisch, wie wir sehen können.

Auszug aus dem 5. Teil des tägl. Kabbalaunterrichts, 06. 05.14


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