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Einheit für alle

Frage: Was bedeutet, sich verbinden zu wollen? Wie fühlt sich Verbindung an?

Antwort: Wahrscheinlich kommen solche Fragen in unserer Moskauer Gruppe in Zusammenhang mit dem bevorstehenden Kongress in Moskau auf: „Was ist Verbindung? Wozu sich verbinden? Wozu veranstalten wir diesen Kongress?“ Eine richtige Frage.

Wozu sollen wir uns verbinden? Ehrlich gesagt, kann man das nicht erklären. Wenn in einem Menschen ein Reshimo (ein Informationsgen) von der Vereinigung enthalten ist, in der er sich einst in einem gemeinsamen Verlangen befand, in ihm den Schöpfer enthüllt und diese Wahrnehmung verloren hat, und diese Reshimo nun wieder in ihm erwacht, dann sehnt er sich danach, in diesen Zustand zurückzukehren: „Ich will!“

Sagen wir mal, einige Menschen essen gern Frosch Fleisch. So ist es nun mal… Ich habe ein solches Bedürfnis nicht, und für sie ist das einfach ein paradiesischer Genuss. Genauso entsteht das Verlangen nach der Spiritualität, es erwacht einfach. Was soll man dagegen tun?!.. Der eine verspürt ein Verlangen nach Frosch Fleisch, der andere nach Spiritualität. Es erwacht von innen und hängt nicht von uns ab.

Warum hat jemand ein Wunsch danach, Frosch Fleisch zu essen? – Weil er es einmal probiert, einen angenehmen Geschmack verspürt, sich daran gewöhnt, eine entsprechende Erziehung bekommen hat – und nun wünscht er es.

Und der andere befand sich einst in der Spiritualität, in ihm ist ein Reshimo geblieben – und nun erwacht es wieder.

Deshalb kann man den Menschen, die keine Reshimot des spirituellen Zustandes haben, unmöglich erklären, was das Gefühl der Einheit bedeutet. Man kann ihnen aber zeigen, dass es sich lohnt, sich untereinander zu verbinden, weil wir dadurch die allgemeine Krise überwinden können, aus diesem Grund sollten sie sich ebenfalls an diejenigen anschließen, die den momentanen Zustand der Welt verändern wollen. Denn sie gewinnen auch dadurch.

Das müssen wir dem Volk erzählen. Denn sie verstehen nicht, was Spiritualität, Schöpfer, Verschmelzung, Vereinigung, Erkenntnis der Vollkommenheit, der Ewigkeit, der Harmonie mit der Natur oder höhere Sphären bedeuten. Das sagt ihnen gar nichts: „Lass mich in Ruhe! Gib mir etwas in diesem Leben – Ruhe, Sicherheit, Gesundheit… Mehr brauche ich nicht!“ Jeder spricht aus seinem Verlangen heraus.

Wir müssen aber dem Menschen zeigen, dass er sein Verlangen auch nicht erfüllen kann, wenn er nicht gemeinsam mit allen anderen der Vereinigung entgegen strebt, denn danach verlangt die globale, integrale Natur. Wir haben etwas, worauf wir bauen können, wie wir es ihm erklären können.

Deshalb erzählst du ihm, dass die Welt nach Vereinigung, dass die Natur nach Einheit verlangt. Du sprichst mit dem Menschen auf seinem Niveau und erzählst ihm nicht vom Schöpfer und der Spiritualität. Vor Ausweglosigkeit wird er sich ebenfalls anschließen. Doch an jeden muss man entsprechend seinem Verlangen herangehen.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht, 11.05.2011

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