Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Eine Einladung zum Aufstieg – oder der Sinn dieses Blogs

laitman Ein Kommentar, den ich erhielt: Ich sah mir neulich einen Unterricht von Ihnen im Internet an – Sie sprachen ein wenig über Ihren Blog und ich hatte das Gefühl, als wüssten Sie, wie ich mich als Leser fühle. Die meisten Internet User lesen maximal die Überschrift oder ein paar Zeilen eines Postings. Meistens überfliegt der Leser schnell den Text und denkt sich, “viel zu viele Worte“ und liest gleich bei den Kommentaren weiter.

Meine Antwort: Mein Blog verfolgt eine klare Absicht – Kabbala zu erklären. Er dient nicht als Diskussionsgrundlage. Trotzdem scheinen manche Leute noch nicht reif genug dafür zu sein. Ein Mensch muss alle seinen Verlangen durchwandert haben, eines nach dem anderen, von den körperlichen (Essen, Sex, Familie, Schutz) bis hin zu den sozialen Verlangen, die durch den Einfluss der Gesellschaft entstehen (Reichtum, Ruhm, Ehre, Wissen). Wenn ein Mensch erst den Zustand erreicht hat, an dem er erkennt, dass keines dieser Verlangen tatsächlich Erfüllung bringt, erwacht in ihm der Punkt im Herzen (das Verlangen der Seele nach Erfüllung). Dieser Prozess braucht tausende von Jahren und viele Reinkarnationen.

Daher ist es sinnlos, mit den Menschen zu diskutieren, die dazu noch nicht bereit sind. Sie fühlen sich durch die Religionen (sie treiben Handel mit dem Schöpfer: „Ich tue, was Du verlangst, und im Gegenzug bekomme ich eine Belohnung in dieser oder in der kommenden Welt!“), Reichtum und andere Dinge noch befriedigt. Solche Menschen bitte ich daher, uns zu verlassen oder ein wenig zu studieren. Egal, alle Menschen, die von ihrem Leben enttäuscht sind oder nirgends eine Erfüllung finden können, sind herzlich eingeladen. Eine alte Schrift sagt: „Einer namens Ptachia kam in unsere Stadt, verweilte ein wenig und ging wieder – und mit ihm die leeren Menschen..“ Der Name Ptachia stammt vom Verb Liftoach, welcher auf hebräisch „öffnen“ bedeutet. Dieser Mensch wusste, wie man die Quellen der Erfüllung für die Menschen öffnet, denn die Kabbala ist die Wissenschaft der Erfüllung. Und die leeren Menschen, die mit ihm gingen, waren jene, die sich wünschten, vom Höheren Licht erfüllt zu werden.

Und er nahm sie mit in die Wüste, damit sie noch mehr Leere in sich selbst finden würden. Weil die anfängliche Enttäuschung und die Leere, die ein Mensch fühlt, wenn er mit der Kabbala in Berührung kommt, nicht ausreichen, um ihn zu füllen weder die Quantität noch die Qualität der Leere.

Baal HaSulam schreibt in „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“ über einen Kabbala-Studenten:

1) Seit der Zerstörung des Tempels bedarf es eines großen Bedürfnisses innerhalb der jetzigen Generation, die eiserne Wand, die zwischen uns und der Weisheit der Kabbala steht, zu durchbrechen. Es liegt schwer auf unseren Schultern und stimmt uns ängstlich, dass die Kabbala von Israel vergessen wurde. Doch wenn ich jemandem über das Studium der Kabbala erzähle, fragt er als erstes, „Warum sollte ich wissen wollen, wie viele Engel es im Himmel gibt und wie sie heißen? Kann ich nicht einfach die Torah detailliert und in ihren Feinheiten einhalten ohne dieses Wissen?“

Als zweites will er wissen: „Die Weisen haben bereits festgelegt, dass man zuerst seinen Bauch mit Gmara und Talmud füllen muss. Doch wie kann sich jemand selbst beschwindeln, wenn er mit der ganzen enthüllten Tora fertig ist und ihm nur noch die Weisheit der verborgenen Torah fehlt?

Drittens ist der Mensch ängstlich, dass er durch die Kabbala irgendetwas versäumen könnte, da es bereits Zwischenfälle und Verirrungen am Wege der Tora gab, weil man sich mit der Kabbala befasste. Warum also sollte sich einer diesen Unannehmlichkeiten aussetzen? Warum sollte sich jemand ohne Grund in Gefahr begeben?

Viertens: Selbst die, die diese Weisheit propagieren, erlauben es nur den Heiligen, den Dienern des Schöpfers. Nicht alle, die dem Schöpfer nahe sein wollen, dürfen es auch.

Fünftens und am wichtigsten, „es ist eine alte Regel, dass du, wenn du im Zweifel bist, tun sollst wie alle tun“ und ich sehe all jene, die in meiner Generation die Tora studieren, sie tragen alle Scheuklappen und unterlassen es, die verborgene Tora zu studieren. Darüber hinaus raten diese auch noch den anderen, dass es zweifellos besser sei, die Gmara zu studieren anstatt die Kabbala.

2) Wenn wir mit unserem Herzen jener berühmten Frage lauschen, bin ich sicher, dass all diese Fragen und Zweifel vom Horizont verschwinden werden. Man wird sie nicht mehr finden. Diese Frage stellt sich die ganze Menschheit, nämlich: „Was ist der Sinn meines Lebens?“ Mit anderen Worten, wer genießt die vielen Lebensjahre, die wir so teuer bezahlen, die zahllosen Schmerzen und Qualen, die wir erleiden? Etwas präziser ausgedrückt: Wer profitiert davon? Es ist wahr, dass Gelehrte aller Generationen bereits müde geworden sind, darüber zu grübeln und speziell in der heutigen Zeit, weil sich keiner mehr über diese Frage den Kopf zerbrechen will. Und doch steht die Frage genauso bitter und vehementer denn je im Raum. Manchmal trifft sie uns unerwartet, schleicht sich in unsere Gedanken und wirft uns zu Boden, bevor wir uns trickreich wieder dem Fluss des Lebens hingeben.

Dieser Blog wurde für all jene erschaffen, die nicht in den Stromschnellen des Alltags untergehen wollen.

Kabbala Akademie


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