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Eine Bitte um die Wiederbelebung der Toten

Gerade ist ein sehr starker Kongress zu Ende gegangen, und wir fühlen uns müde, gleichgültig, schläfrig, als würde uns eine schwere Wolke umhüllen und zu schwermütigen Greisen machen.

Der Schöpfer nimmt uns das egoistische Verlangen – den Treibstoff, der uns vorangetrieben hat – weg. Davor brannte dieses Verlangen in uns, wir strebten nach der spirituellen Belohnung und sehnten uns nach dem Kampf, um die spirituelle Welt zu erobern. Jeder kam sich selbst wie ein Held vor. Doch er war ein Held, weil in ihm der Egoismus brannte, der ihn zu Errungenschaften vorantrieb.

Der Schöpfer möchte dir helfen und nimmt dir diesen Egoismus weg, damit du an dessen Stelle eine andere Kraft betätigst. Nun musst du, anstatt von hinten angetrieben zu werden, dich selbst von der Größe des Ziels begeistern lassen, damit es dich nach vorne zieht.

Jetzt hast du eine solche Gelegenheit, doch du sagst, dass du keine Kraft und keine Lust hast. Du erinnerst dich, dass du einst vor Verlangen branntest – doch dieses Verlangen war nicht deins, sondern von oben geschenkt. Du wurdest von oben getrieben und in die Gruppe und zu der Kabbala geführt.

Jetzt ist das Verlangen verschwunden und du denkst, dass es besser wäre, die Gruppe zu verlassen und mit der Kabbala aufzuhören, denn sie zieht nicht mehr an. Und wenn es so ist, dann ist an ihr offensichtlich etwas falsch. Jeder urteilt nach seiner eigenen Verdorbenheit.

Und es ist klar, dass, wenn du keine Motivation hast, du nicht in der Lage bist, voranzukommen. Keine einzige Maschine kann ohne Treibstoff funktionieren. Doch wende dich an die Gruppe, an die Bücher, an das Studium – verlange Hilfe von ihnen! Wende dich an den Schöpfer!

Wenn du keine Kraft zu einer solchen Bitte hast, dann fehlt hier die gemeinsame Kraft, die gegenseitige Bürgschaft. Und wenn du um dich herum Freunde siehst, aus denen der Lebensgeist entwichen ist, dann weine wenigstens wie auf einer Beerdigung, dass du solche Freunde verloren hast! Schau, was für ein steinernes Herz – auf jedem liegt ein schwerer Grabstein, der nicht wegzuschieben ist.

Einst brannten sie vor Verlangen und jetzt können sie nur beweint werden. Bald wirst auch du in diese Grube fallen. Doch wenn wir uns im Vorhinein vorbereiten, um einander zu helfen, dann können wir uns aus allen Abstiegen erheben. Und nicht nur aus einer solchen Gleichgültigkeit wie jetzt, sondern auch, wenn wahrer Hass zwischen uns entbrennt. Heute wurde uns nur ein Bonbon weggenommen, wir aber sind es gewohnt, hinter etwas Süßem, etwas Glänzendem und Anziehendem herzulaufen.

Nur die Kraft der Gruppe kann in uns Verlangen aus dem Nichts entbrennen lassen. Im Moment haben wir dieses Verlangen nicht und es kann von nirgendwoher kommen. Doch wir müssen es künstlich entfachen, als würden wir ein Geschäft auf die Beine stellen wollen und Werbung für unsere Ware machen. Das muss zu unserem gemeinsamen spirituellen Geschäft werden und letztendlich ein solches Bedürfnis in uns hervorrufen, dass wir vor Verlangen verbrennen. Doch diesem muss nicht unbedingt etwas zu Grunde liegen.

Manche harren nächtelang vor den Geschäften aus, um sich ein neues iPhone 5 zu kaufen. Lernt daraus, wie Werbung für etwas gemacht wird, indem völlig künstliche Bedürfnisse erweckt werden. Denn genauso künstlich erscheint das spirituelle Ziel für unseren Egoismus.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot, 24.09.2012