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Einander an das Wichtigste erinnern

Ich korrigiere nicht mich selbst, sondern meinen Zusammenschluss mit den anderen. In mir persönlich gibt es nichts, außer meine Verbindung mit den anderen zu korrigieren. Wer sind diese „anderen“? Hier muss man begreifen, dass das gestrige Ich, nicht ich von heute bin. Anhand der verschiedenen Zustände in mir, soll ich die Zustände zwischen mir und den anderen klären. Jeden Tag beginnt der Mensch mit einer sauberen Weste, und die Korrekturen erfolgen immer in der Beziehung zwischen den Parzufim.

Es wird gesagt, dass die Liebe zwischen den Geschöpfen uns zur Liebe zum Schöpfers ausrichtet. Die freundschaftliche Liebe ist das Gefäß, das Verhältnis, anhand dessen ich mein Geben zeigen kann. Denn der Schöpfer ist das allgemeine Gesetz, die gemeinsame Eigenschaft, die ich in der Beziehung zwischen uns allen enthülle.

Es gibt nichts außerhalb des gemeinamen Gefäßes. In meiner Haltung zu meinen Freunden, in meinem Geist, in meinem Herzen, erschaffe ich den Schöpfer. Und bis dahin existiert Er nicht.

Frage: Wir machen in der Gruppe folgende Übung: Jeder einzelne sollte daran denken, dass sich alle anderen gedanklich um alle kümmern. In unseren Gesprächen erinnern wir uns gegenseitig daran, und fügen hinzu: „Mit Hilfe des Schöpfers“. Führt diese Übung uns zur wahren Liebe?

Meine Antwort: Ja, wenn ihr meint, dass alles nur mit Hilfe des Lichtes existieren kann, welches zur Quelle zurückführt. Dann haben sie tatsächlich die notwendigen Voraussetzungen für die gewünschte Realisation.

Die Liebe kennt keine Grenzen, sie verbreitet sich bis zur Unendlichkeit und darüber hinaus. Jedes Mal definieren wir sie auf eine neue Art und Weise – auf der Grundlage der aktuellen Verlangen und Absichten. Diese Übung ist gegen das Vergessen wirksam, weil ein Freund einen anderen Freund an die drei Bedingungen erinnert: ich, er und die höhere Kraft, das Licht, welches zur Quelle zurückführt – mit anderen Worten, welches uns zueinander bringt. Einst herrschte in unserer Einheit das Licht, und jetzt infolge unsrer Verschmelzung, realisiert es die notwendige Bedingung für die Korrektur, um erneut in uns zu herrschen.

In der Sprache der Kabbala ist das eben das „Gebot“.

Auszug aus dem Unterricht nach der „Einführung in die Lehre der Zehn Sefirot“, 01.02.2012